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Antrag DIE LINKE betr. Harburg für Alle! - Atombunker im Bahnhof Harburg Rathaus zum Mahnmal machen

Antrag

Letzte Beratung: 18.04.2019 Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit Ö 4

Sachverhalt


 

Die S-Bahn-Station Harburg Rathaus wurde bei ihrem Bau 1983, in den Zeiten des Kalten Krieges, als sogenannter Abc-Schutzbunker angelegt. Die gesamte Station ließ sich hermetisch abriegeln und sollte im „Ernstfall“, also bei einem Atomschlag oder bei Angriffen mit biologischen oder chemischen Waffen, rund 5000 Menschen Schutz bieten. Der Bahnsteig ist ein Teil der Anlage, die auch u. a. Schlaf- und Waschräume umfasst und rund 5300 Quadratmeter groß ist. Bis zu drei S-Bahnzüge hätten noch einfahren sollen. Dann hätten dicke Betonteile den Bahnsteig verschlossen.

Glücklicherweise musste der Bunker nie benutzt werden, Filter, Strom und Nahrung hätten ohnehin nur für zwei Wochen gereicht. In den 80er Jahren konnte das Wettrüsten durch die massiven Friedensdemos und den Vertrag zwischen Gorbatschow und Reagan schließlich gestoppt werden. Falls das nicht geschehen wäre, würden wir jetzt wohl nicht mehr existieren. Denn bei einem Angriff mit Atomraketen beträgt die Vorwarnzeit und verbleibende Zeit für einen Gegenschlag, der in der strategischen Logik der Abschreckung immer stattfinden soll, nur rund 12 Minuten - zu kurz, um noch Menschen mit der Entscheidung zu befassen.

US-Präsident Trump und dann auch Russlands Präsident Putin haben gegenwärtig den INF-Mittelstrecken-Atomraketenvertrag gekündigt. Damit droht ein neues Wettrüsten von Atomraketen an beiden Seiten der europäischen Grenze - wie Anfang der 80er Jahre zu heißen Zeiten des Kalten Krieges. Um den Menschen heute in Erinnerung zu bringen, wie dicht wir schon einmal vor einer atomaren Katastrophe standen, sollte in der Station Harburg Rathaus auf den Atombunker, von dessen Existenz viele Menschen gar nichts wissen, aufmerksam gemacht werden, als Warnung davor, zu welcher Bedrohung das Wettrüsten werden kann.     

 

 

Petitum/Beschluss


 

1. Die Bezirksverwaltung konsultiert die Harburger Geschichtswerkstatt und beauftragt sie gegebenenfalls, im Tunnel der S-Bahn-Station Harburg-Rathaus als Mahnmal eine Foto-Dauerausstellung vom Atombunker Hamburg-Harburg mit erläuternden Texten zur Situation im Kalten Krieg anzubringen.

2. Jeweils am Jahrestag des ersten Atombombenabwurfs am 6. August wird eine geführte öffentliche Begehung des Atombunkers in Hamburg-Harburg organisiert.

 

 

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