Antrag der GRÜNE Fraktion betr. Ausbreitung von Infektionskrankheiten aufgrund des Klimawandels, wachsende Gesundheitsgefahren auch bei uns?
Letzte Beratung: 20.02.2024 Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz Ö 3
Auswirkungen des Klimawandels stellen auch eine direkte Gesundheitsbedrohung für die europäische Bevölkerung dar und sind für zahlreiche Todesfälle und Krankheiten verantwortlich. Diese Belastung dürfte ohne weitere Maßnahmen gegen den Klimawandel und zur Emissionsminderung noch zunehmen. Auch durch das Klima beeinflussbare Infektionskrankheiten stellen eine neue Gefahr dar, sie werden sich weiter nach Norden ausbreiten und eine höhere Krankheitsbelastung auch bei uns verursachen. Der Bericht "Klimawandel und Gesundheit" des RKI zeigt, dass Mücken, Zecken, Viren und Bakterien sich durch die Erderwärmung in Deutschland besser ausbreiten, vermehren oder sogar neu heimisch werden. Das Auftreten und die Übertragung von Infektionskrankheiten wie Malaria, Denguefieber oder West-Nil-Fieber werden begünstigt, die asiatische Tigermücke als Virenüberträger oder sogenannte Hyalomma-Zecken als Bakterienüberträger können neu bei uns heimisch werden.
Etwa zwei Drittel der in Europa vorkommenden Erreger von Infektionskrankheiten gelten als klimasensibel. Vermehrte Hitzewellen oder Überflutungen begünstigen ihre Entwicklung und Ausbreitung. Ein Beispiel dafür sind die Hanta-Viren und Vibrionen, Bakterien, die sich in wärmerem Wasser stark vermehren.
Eine wirksame Überwachung von Erregern und Krankheitsfällen, die Durchführung von gut organisierten und wirksamen Aktionsplänen und Maßnahmen und nicht zuletzt eine gute und sachliche Information der Bürger:innen kann das Risiko einer Übertragung der Krankheiten verringern oder vermeiden.
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, Vertreter:innen der Gesundheitsbehörde und des bezirklichen Gesundheitsamtes in den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz (KUV) einzuladen. Sie sollen berichten über:
aktuelle und potenzielle Ausbreitungen von Infektionsgefahren durch den Klimawandel vor Ort
Strategien und Aktionspläne für die Entwicklung von Frühwarn- und Reaktionssystemen gegen neue Infektionsgefahren
wirksame und sachliche Informationsstrukturen und mögliche Kampagnen zur Schaffung von Prävention und Transparenz für die Bürger:innen
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