Politische Unterstützung zur Umgestaltung des Ramazan-Avci-Platz als Gedenkort - Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD, CDU und FDP

Ramazan Avci wurde am 21. Dezember 1985 von Neonazis ermordet.Am Ort des Geschehens wurde nach jahrzehntelangem Engagement seitens der „Initiative zum Gedenken an Ramazan Avci“ der Vorplatz der S-Bahn-Haltestelle Landwehr 2012 umbenannt in den „Ramazan-Avci-Platz“ und eine Gedenktafel aufgestellt. Bereits am 24. Juli 1985 wurde Mehmet Kaymakçıim Kiwittsmoor-Park in Langenhorn ermordet; ebenfalls von Neonazis.Dieses Jahr jähren sich diese Taten zum 40. Mal.

Rassismus ist auch heute aus unserer Gesellschaft nach wie vor nicht verschwunden; ganz im Gegenteil. Es braucht Orte des Gedenkens, die als solche wahrgenommen werden können und aufrütteln.Die Wahrnehmung als Gedenkort ist im derzeitigen Straßenbild beim Ramazan-Avci-Platz allerdings stark eingeschränkt. Der Gedenkstein ist im Vorbeigehen nur schlecht zu erkennen und wird teilweise absichtlich verdeckt oder zugestellt, sodass er gänzlich aus der alltäglichen Wahrnehmung verschwindet. Mitglieder des Projekts für die Umgestaltung schreiben dazu:

„Der erinnerungspolitische Umgang stagniert seitdem auf symbolischer Ebene und wird den Belangen der Initiative, einen würdigen und inhaltlich angemessen kontextualisierten Gedenkort zu schaffen, nicht gerecht. (…) Es braucht Orte der persönlichen Erinnerung, um den Ermordeten gedenken zu können. Eine aussagekräftige Vermittlung muss über Fälle rechter Gewalt im öffentlichen Raum und darüber hinaus informieren. Insbesondere die Sichtbarmachung der Namen und Geschichten der Betroffenen versucht explizit einem Vergessen entgegenzuwirken.“

Die Initiative zum Gedenken an Ramazan Avci hat sich in Zusammenarbeit mit Studierenden wie weiteren Engagierten an der Hochschule für bildende Künste über die letzten zwei Jahre intensiv Gedanken gemacht, wie dieser Gedenkort umgestaltet werden könnte. Von Gremien der HFBK wie seitens der Behörde für Kultur und Medien im Rahmen des Förderprogramms zu „Kunst im öffentlichen Raum“ wurden die Umgestaltungsideen sehr begrüßt.

Konkret geplant ist ein neuer Gedenkstein, der dem Design nach des 2021 für Mehmet Kaymakçı aufgestellten Steins entspricht. Weiterhin sind im Konzept auch zwei dauerhaft aufgestellte Tafeln vorgesehen sowie zwei Metallpfeiler, wo zu verschiedenen erinnerungskulturellen- und antirassistischen Anlässen wechselnde Banner aufgehängt werden können. So kann auf das Schicksal von Ramazan Avci, Mehmet Kaymakçı sowie anderen Menschen, die ebenfalls durch rassistisch motivierte Gewalt verletzt wurden oder zu Tode gekommen sind, aufmerksam gemacht werden.

Petitum/Beschluss

1. Der Regionalausschuss Barmbek-Uhlenhorst-Hohenfelde-Dulsberg betont den hohen Stellenwert der Erinnerungskultur für unsere Gesellschaft und das gemeinschaftliche Engagement gegen Rassismus und Fremdenhass.
2. Eine Umgestaltung des Ramazan-Avci-Platzes, um der Erinnerungskultur in der Öffentlichkeit an diesem Ort mehr Sichtbarkeit zu verleihen, wird unterstützt.
3. Die Bezirksamtsleiterin wird gebeten sich bei der zuständigen Stelle innerhalb der Verwaltung für die Umsetzung der Umgestaltung einzusetzen, damit diese bis zum 40. Jahrestag, dem 21.12.2025 abgeschlossen werden kann.

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