Nationale Projekte des Städtebaus Jarrestadt Überarbeitete Planung für den zentralen Grünzug in der Jarrestadt

Anlass

Im Rahmen des Projekts „Jarrestadt“, gefördert durch das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“, ist die Aufwertung des zentralen Grünzugs in der Jarrestadt vorgesehen. Die Freianlagenplanung erfolgte auf Grundlage der gartenhistorischen Untersuchung in enger Abstimmung zwischen den Fachämtern MR/Stadtgrün und Tiefbau sowie SL, dem Denkmalschutzamt sowie der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. Beauftragt mit der Freianlagenplanung sind die Büros Wette + Küneke sowie Fehlig Moshfeghi Architekten.

Die Planungen wurden im Regionalausschuss EWi am 9. Dezember 2024 vorgestellt. Auf diese Vorstellung folgten im Regionalausschuss EWi am 3. Februar 2025 die Anträge/Drucksachen 22-0699 und 22-0617. Die Planung wurde daraufhin überprüft und angepasst.

Sachstand

Ziel der Freianlagenplanung für den zentralen Grünzug in der Jarrestadt ist neben der gestalterischen Aufwertung der Freiflächen unter Berücksichtigung der historischen Gegebenheiten sowie aktueller Nutzungsbedarfe die durchgängige Durchwegung des Grünzugs und die Wahrnehmung dessen als eine zusammenhängende Grünachse. Bestandteil davon sind Übergänge für Fußgänger von einem Teilstück zum anderen – dies betrifft die Übergänge in der Semperstraße, dem Hanssensweg, der Stammannstraße und der Hölderlinsallee Höhe Meerweinstraße. Um diese Querungen sicher und barrierefrei zu ermöglichen, entfallen nach der angepassten Planung künftig 24 offizielle Stellplätze. Diese Zahl ist gegenüber der Planungsvariante, die im Dezember im Regionalausschuss vorgestellt wurde, überprüft und noch einmal reduziert worden. Mit den Planungen wird versucht, unter der planerischen Leitidee, die durchgehenden Sicht- und Wegebeziehung des Grünzugs wiederherzustellen, den Eingriff bei den Pkw-Stellplätzen weitestgehend zu vermeiden. Zusätzlich werden 48 Fahrradabstellmöglichkeiten geschaffen, um dem hohen Bedarf im Quartier zu begegnen.

Das gesamte Jarrestadt-Projekt wird seit 2021 von einem breit angelegten Prozess der Öffentlichkeitsarbeit und Wertevermittlung begleitet. Grundlage für die erste Planung waren die Ergebnisse der gartenhistorischen Untersuchung sowie eine erste Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen des Tags der Städtebauförderung im Mai 2024. Der erste Planungsstand wurde am 8. Oktober 2024 in einer öffentlichen Beteiligungsveranstaltung vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss gab es zehn Tage die Möglichkeit einer Online-Beteiligung. So konnten alle Interessierten ihre Wünsche und Ideen einbringen. Es folgte eine Vorstellung der überarbeiteten Planung am 26. November 2024 im Jarreschatz Infotreff. Insgesamt stießen die vorgestellten Planungen auf breite Zustimmung bei den beteiligten Anwohnerinnen und Anwohnern, die Beteiligungsformate vor Ort wurden von vielen Teilnehmern ausdrücklich gelobt. Zahlreiche Ideen, Anregungen und kleinräumige Verbesserungsvorschläge wurden in die Planungen integriert.

Weiteres Vorgehen

Auf dieser Grundlage ist das folgende weitere Vorgehen geplant:

I.

a) Die Einbindung der Träger Öffentlicher Belange (TÖB), erfolgt im Rahmen der Umsetzung der geplanten Tiefbaumaßnahmen. Nach Prüfung der Bauunterlagen durch die Bundesbauabteilung wird die Baumaßnahme ausgeschrieben. Die bauliche Umsetzung ist noch für 2025 vorgesehen.

b) Bei der Freianlagenplanung für den zentralen Grünzug in der Jarrestadt handelt es sich um eine Maßnahme der Freiflächengestaltung, verkehrliche Themen sind nachgeordnet.

c) Die Planungen wurden aus diesem Grund (siehe b) noch einmal daraufhin überprüft, ob die Maßnahmen betreffend den ruhenden Verkehr im zwingenden Zusammenhang zur Gestaltung des zentralen Grünzugs stehen. Die aktuelle überarbeitete Planung verzichtet deshalbauf den Wegfall von vier Pkw-Stellplätzen am Übergang zum Goldbekufer (siehe Anlage). Die Grünanlage im Bereich Stammannstraße stellt den Auftakt in den Hölderlinpark dar. Es handelt sich hierbei um eine eingetragene öffentliche Grünanlage, in der laut Verordnung zum Schutz der öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen (GrAnlV) sowohl das Befahren von Grünanlagen mit dem Pkw als auch das Parken nicht zulässig sind, auch wenn es sich in der Vergangenheit etabliert hat.

d) Vor dem Start der Baumaßnahme wird es eine weitere öffentliche Informationsveranstaltung zur angepassten Planung und der anstehenden Baumaßnahme geben. Außerdem ist eine baustellenbegleitende Kommunikation mit Plakaten im öffentlichen Raum sowie auf der Projektwebseite www.jarrestadt-hamburg.de vorgesehen. Es findet regelmäßig eine Sprechstunde im Jarreschatz Infotreff (Hanssensweg 14) statt, die Sprechzeiten sind der Webseite zu entnehmen.

e) Eine zusätzliche Versiegelung von Grünflächen ist nicht vorgesehen, stattdessen werden Teilflächen, die derzeit asphaltiert sind, entsiegelt. Ein erweitertes Regenwassermanagement ist für Grünanlagen nicht vorgesehen, da diese nicht versiegelt sind und größtenteils über eine Oberflächenentwässerung in die Grünflächen entwässern. Im Bereich des Hölderlinparks wird die vorhandene Punktentwässerung der Hauptwegeachse, die an das Sielsystem angeschlossen ist, höhentechnisch angepasst und saniert. Der vorhandene Baumbestand wird im Zuge der Baumaßnahme vollständig erhalten, es erfolgt ein Pflegeschnitt der Kronenbereiche sowie ein Auslichten im Bereich der bodennahen Gehölze. Die Grün- und Baumpflege erfolgt regelhaft durch die zuständige Dienststelle im Bezirksamt.

II. In den Beteiligungsformaten, die im Rahmen der Umgestaltung des Grünzugs durchgeführt worden sind, ist deutlich geworden, dass es im Quartier unterschiedliche Mobilitätsansprüche gibt. Die Verwaltung hat die Erarbeitung eines quartiersbezogenen Mobilitätskonzeptes deshalb bereits als perspektivisches Thema aus dem Beteiligungsprozess mitgenommen. Geplant ist, über das Projekt im Rahmen der „Nationalen Projekte des Städtebaus“ hinaus, die Erarbeitung eines ganzheitlichen Mobilitätskonzepts für die Jarrestadt zu vergeben.

Um Zustimmung wird gebeten.

Freianlagenplanung GrünzugJarrestadt

Semperstraße Hanssensweg Stammannstraße Hölderlinsallee Meerweinstraße

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