22-2035.1

Gefahr durch Giftköder im Bezirk Wandsbek Auskunftsersuchen vom 19.08.2025

Antwort zu Anfragen

Sachverhalt

Im Stadtteil Farmsen Berne wurden nach Angaben aus der Bevölkerung wiederholt sogenannte Giftköder im öffentlichen Raum gefunden und teils auch bei der Polizei gemeldet oder abgegeben. Diese Köder stellen eine erhebliche Gefahr für Haustiere, insbesondere Hunde, aber auch für Wildtiere und Kinder dar. Die wiederholten Funde sorgen bei vielen Bürgern für gre Verunsicherung und beeinträchtigen das Sicherheitsempfinden im öffentlichen Raum spürbar.

Dies vorausgeschickt fragen wir die Behörde:

Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 16.09.2025

Die Behörde für Inneres und Sport (BIS) antwortet wie folgt: 30.09.2025

  1. Wie viele Meldungen über ausgelegte Giftköder gab es seit 2019 bis heute im Bezirk Wandsbek jeweils jährlich? Bitte nach Stadtteilen aufschlüsseln.

Bezirksamt Wandsbek:

Dem Fachamt Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt des Bezirksamts Wandsbek sind folgende Meldungen über Giftköder bekannt:

Jahr

Anzahl der Meldungen

Stadtteile

2019

-

-

2020

1

Wandsbek

2021

-

-

2022

4

Eilbek, Tonndorf, Bramfeld, keine Zuordnung möglich

2023

3

Eilbek

2024

3

Wandsbek, Poppenbüttel, Steilshoop

2025

-

-

Behörde für Inneres und Sport (BIS):

Statistische Daten im Sinne der Fragestellung werden von der Polizei nicht erhoben. Für die Beantwortung erfolgte eine manuelle Auswertung der Eingangsverwaltung der Dienststelle für Umwelt- und Verbraucherschutzdelikte bei der Wasserschutzpolizei (WSP 51) zu den im Kontext der Fragestellung eingegangenen Meldungen. Aufgrund gesetzlicher Löschfristen liegen Daten der Eingangsverwaltung bis einschließlich dem Jahr 2020 vor. Die Angaben sind vorbehaltlich einer vollständigen und korrekten Erfassung.

Im Auswertungszeitraum sind bis zum Stichtag 10. September 2025 bei WSP 51 im Sinne der Fragestellung insgesamt 139 Fälle registriert. Die Verteilung auf die einzelnen Stadtteile ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Stadtteil

2020

2021

2022

2023

2024

2025*

Gesamt

Bergstedt

-

-

-

-

-

-

-

Bramfeld

-

4

16

29

9

11

69

Duvenstedt

-

-

-

-

-

-

-

Eilbek

-

1

-

4

2

-

7

Farmsen-Berne

-

2

1

1

1

-

5

Hummelsbüttel

-

1

-

-

1

-

2

Jenfeld

-

-

3

-

-

1

4

Lemsahl-Mellingstedt

1

1

2

1

1

-

6

Marienthal

5

2

1

1

-

1

10

Poppenbüttel

-

-

1

1

-

-

2

Rahlstedt

-

3

3

3

1

2

12

Sasel

-

-

2

1

2

1

6

Steilshoop

1

-

-

-

1

1

3

Tonndorf

-

-

-

-

-

-

-

Volksdorf

-

-

-

-

1

-

1

Wandsbek

1

1

1

5

-

1

9

Wellingsbüttel

-

-

2

-

-

-

2

Wohldorf-Ohlstedt

-

-

-

-

-

1

1

Summe

8

15

32

46

19

19

139

*Stichtag: 9. September 2025

  1. Wurden die in Farmsen Berne sichergestellten Giftköder laboranalytisch untersucht? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

Bezirksamt Wandsbek:

Zu dem in der Vorbemerkung dargestellten Sachverhalt (Giftköderfund in Farmsen-Berne) liegen dem Fachamt Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt des Bezirksamts keine Informationen vor.

Der Giftköderfund war nicht bekannt. Daher wurde weder der Giftköder sichergestellt, noch eine Untersuchung durch das Institut für Hygiene und Umwelt veranlasst.

Behörde für Inneres und Sport (BIS):

Siehe Drs. Nr. 23/716 - Antwort zu 9.

  1. Wie viele Strafverfahren wurden im Bezirk Wandsbek in den letzten zwölf Monaten aufgrund des Auslegens von Giftködern eingeleitet? Wie viele dieser Verfahren führten zu einer Ermittlung oder Verurteilung?

Bezirksamt Wandsbek:

Die Einleitung von Strafverfahren liegt außerhalb der Zuständigkeit des Bezirksamts. Es wurden keine Sachverhalte bezüglich des Auslegens von Giftködern durch das Bezirksamt an die Strafverfolgungsbehörden abgegeben.

Behörde für Inneres und Sport (BIS):

Die Polizei führt keine Statistik im Sinne der Frage. Eine händische Auswertung der WSP 51 ergab, dass die Polizei im erfragten Zeitraum insgesamt 25 Strafermittlungsverfahren im Zuständigkeitsbereich des Bezirksamtes Wandsbek geführt oder eingeleitet hat.

  1. Welche Maßnahmen werden durch die Stadt Hamburg ergriffen, um ausgelegte Giftköder zu erkennen, zu entfernen und die Bevölkerung zu warnen?

Bezirksamt Wandsbek:

Das Bezirksamt Wandsbek ergreift keine entsprechenden Maßnahmen.

  1. Wie werden von Bürgern gemeldete Funde von Giftködern erfasst und dokumentiert? Gibt es eine zentrale Anlaufstelle oder ein digitales Meldesystem für solche Funde?

Bezirksamt Wandsbek:

Die im Fachamt Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt des Bezirksamts eingehenden Meldungen über Giftköderfunde werden intern (im Rahmen der Sachbearbeitung von tierschutzrelevanten Sachverhalten) erfasst und dokumentiert. Eine Erfassung in einem digitalen Fachverfahren findet nicht statt.

Behörde für Inneres und Sport (BIS):

Die Polizei erfasst und dokumentiert Funde von Giftködern im Rahmen der jeweiligen Anzeigenaufnahme unter Einbeziehung der konkreten Örtlichkeit. Dieses ermöglicht die Identifizierung möglicher Häufungen in einem bestimmten räumlichen Umfeld und etwaige Tatzusammenhänge.

Eine zentrale Anlaufstelle oder ein digitales Meldesystem im Sinne der Frage bestehen nicht. Meldungen / Anzeigen können an jedem Polizeikommissariat erstattet werden.

  1. Wie und über welche Kanäle wird die Öffentlichkeit über aktuelle Funde von Giftködern informiert?

Bezirksamt Wandsbek:

Das Fachamt Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt hat bisher keine Informationen über Giftköderfunde veröffentlicht.

Behörde für Inneres und Sport (BIS):

Von der Polizei ergeht keine Information im Sinne der Frage. Die Polizei meldet Gefahrenzustände im Zusammenhang mit dem Ausbringen von schädlich verunreinigten Ködern dem originär für die Gefahrenabwehr zuständigen Bezirksamt.

  1. In welcher Form findet eine Zusammenarbeit zwischen Polizei, Ordnungsbehörden und Tierschutzorganisationen zur Aufklärung und Prävention statt?

Bezirksamt Wandsbek:

Die Polizei und das Fachamt Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt arbeiten im Rahmen ihrer jeweiligen gesetzlichen Zuständigkeiten zusammen. Tierschutzorganisationen wenden sich regelmäßig mit Hinweisen zu tierschutzrelevanten Sachverhalten (z.B. zu Giftköderfunden) an das Fachamt.

Aufklärung und Prävention hinsichtlich der Halterpflichten (z.B. das Verhindern der unbeaufsichtigten Futteraufnahme durch Hunde) gehören nicht zu den fachlichen Aufgaben des Bezirksamts.

Behörde für Inneres und Sport (BIS):

Die Polizei trifft im Rahmen ihrer Zuständigkeit alle erforderlichen und rechtlich zulässigen Maßnahmen zur Strafverfolgung und zur Gefahrenabwehr. Im Übrigen siehe Antwort zu Frage 6.

  1. Welche zusätzlichen Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im öffentlichen Raum plant die Stadt Hamburg, um der wiederholten Gefahr durch Giftköder zu begegnen? Gibt es spezifische Maßnahmen für den Bezirk Wandsbek?

Bezirksamt Wandsbek:

Keine.

  1. Liegen aktuelle Statistiken oder Auswertungen über Vergiftungsfälle bei Haustieren im Zusammenhang mit ausgelegten Giftködern im öffentlichen Raum vor?

Bezirksamt Wandsbek:

Nein.

Behörde für Inneres und Sport (BIS):

Die Polizei führt keine Statistik im Sinne der Frage.

Anhänge

keine Anlage/n

Lokalisation Beta
Bramfeld Poppenbüttel Farmsen - Berne

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