U-Bahn-Haltestelle Steinstraße - Südzugang unter dem Deichtorplatz: Künstlerische Gestaltung von graffitiverunstalteten Wandflächen im städtischen Teil des Zugangsbauwerks
Der Hamburger Verkehrsverbund hat am 10.11.2022 das nachfolgende Schreiben übermittelt:
Der unter dem Deichtorplatz gelegene Südzugang zur U-Bahn-Haltestelle Steinstraße (U1) ist im Bereich der Zuständigkeit von Bezirk bzw. Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) („Stadtteilquerung“) seit vielen Jahren zum Teil massiv mit Graffiti verunstaltet, siehe Anlage.
Dieser Zustand bestand auch schon vor der Baustelle des Johann Kontors mit Sperrung des westlichen Treppenzugangs zur Haltestelle. In Verbindung mit v.a. Obdachlosen und Drogenkonsumenten, die hier nächtigen, Drogen konsumieren und Flächen verunreinigen (inkl. Fäkalien) leidet die Aufenthaltsqualität an diesem Zugang und damit die Wahrnehmung des Öffentlicher Personen- und Nahverkehr (ÖPNV) aber auch des angrenzenden Stadtteils stark. Insbesondere zu schwach frequentierten Uhrzeiten wirkt sich dieser Zustand auch auf das Sicherheitsgefühl von Fahrgästen aus. Dieser Zustand ist auch deshalb besonders bedauerlich, da im Einzugsgebiet dieses Haltestellenzugangs mehrere Hotels sowie die Kunsteinrichtungen Deichtorhallen und Freie Akademie der Künste mit vielen Besuchern von außerhalb Hamburgs liegen.
Mit Fertigstellung des Johann Kontors und Öffnung des jetzt geschlossenen Treppenzugangs werden die Nutzer des Südzugangs zur U-Bahn-Haltestelle noch einmal deutlich zunehmen. Seit dem Sommer 2021 wurden mehrere Maßnahmen durch verschiedene Akteure umgesetzt, wodurch sich die Aufenthaltsqualität bereits deutlich verbessert hat. Hierzu gehören der bauliche Verschluss eines nicht mehr benötigten und als Wilde Toilette genutzten Treppenaufgangs im Verbindungstunnel, die Klärung von Zuständigkeiten, die Verbesserung der Zugänglichkeit des Tunnels für Reinigungsfahrzeuge der Stadtreinigung Hamburg (SRH) eine deutliche Erhöhung der SRH-Reinigungsfrequenzen (nass und trocken), die Absperrung des südlichen Tunnelabschnittes mit einem Bauzaun sowie verstärkte Kontrollen vor Ort durch Polizei und Hochbahnwache.
Für die Unterhaltung des Tunnelbauwerks und seiner Zugänge ist der Landesbetrieb LSBG zuständig, siehe Plan in der Anlage. Der LSBG hat nicht die finanziellen Möglichkeiten, Graffitiverunstaltungen regelmäßig zu entfernen. Nachdem eine künstlerische Gestaltung von graffitiverunstalteten Wandfläche in anderen Umfeldern von Schnellbahn-Haltestellen die Aufenthaltsqualität zum Teil nachhaltig verbessern konnte, soll dies nun auch als Alternative zu einer regelmäßigen Graffitientfernung am Südzugang der U-Bahn-Haltestelle Steinstraße versucht werden. Bevor wir in die Klärung der Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für eine Gestaltung und deren anschließende Betreuung einsteigen, hat der Landesbetrieb LSBG uns gebeten, eine Zustimmung der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte zu einer Gestaltung einzuholen. Wir bitten Sie deshalb, grundsätzlich einer Gestaltung der graffitiverunstalteten Wandflächen im Südzugang zur U-Bahn-Haltestelle Steinstraße zuzustimmen. Sollte die Bezirksversammlung einer Gestaltung zustimmen, würden wir als Nächstes mit Bezirk und LSBG die konkreten Rahmenbedingungen abstimmen und anschließend Kontakt zu den benachbarten Kunsteinrichtungen im Hinblick auf ein Interesse an einer Beteiligung aufnehmen.
Um Beschlussfassung wird gebeten.