U-Bahn-Haltestelle Steinstraße - Südzugang unter dem Deichtorplatz: Künstlerische Gestaltung von graffitiverunstalteten Wandflächen im städtischen Teil des Zugangsbauwerks
Letzte Beratung: 12.09.2023 Cityausschuss Ö 6.4
Der Hamburger Verkehrsverbund hat am 10.11.2022 das nachfolgende Schreiben übermittelt:
Der unter dem Deichtorplatz gelegene Südzugang zur U-Bahn-Haltestelle Steinstraße (U1) ist im Bereich der Zuständigkeit von Bezirk bzw. Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) („Stadtteilquerung“) seit vielen Jahren zum Teil massiv mit Graffiti verunstaltet, siehe Anlage.
Dieser Zustand bestand auch schon vor der Baustelle des Johann Kontors mit Sperrung des westlichen Treppenzugangs zur Haltestelle. In Verbindung mit v.a. Obdachlosen und Drogenkonsumenten, die hier nächtigen, Drogen konsumieren und Flächen verunreinigen (inkl. Fäkalien) leidet die Aufenthaltsqualität an diesem Zugang und damit die Wahrnehmung des Öffentlicher Personen- und Nahverkehr (ÖPNV) aber auch des angrenzenden Stadtteils stark. Insbesondere zu schwach frequentierten Uhrzeiten wirkt sich dieser Zustand auch auf das Sicherheitsgefühl von Fahrgästen aus. Dieser Zustand ist auch deshalb besonders bedauerlich, da im Einzugsgebiet dieses Haltestellenzugangs mehrere Hotels sowie die Kunsteinrichtungen Deichtorhallen und Freie Akademie der Künste mit vielen Besuchern von außerhalb Hamburgs liegen.
Mit Fertigstellung des Johann Kontors und Öffnung des jetzt geschlossenen Treppenzugangs werden die Nutzer des Südzugangs zur U-Bahn-Haltestelle noch einmal deutlich zunehmen. Seit dem Sommer 2021 wurden mehrere Maßnahmen durch verschiedene Akteure umgesetzt, wodurch sich die Aufenthaltsqualität bereits deutlich verbessert hat. Hierzu gehören der bauliche Verschluss eines nicht mehr benötigten und als Wilde Toilette genutzten Treppenaufgangs im Verbindungstunnel, die Klärung von Zuständigkeiten, die Verbesserung der Zugänglichkeit des Tunnels für Reinigungsfahrzeuge der Stadtreinigung Hamburg (SRH) eine deutliche Erhöhung der SRH-Reinigungsfrequenzen (nass und trocken), die Absperrung des südlichen Tunnelabschnittes mit einem Bauzaun sowie verstärkte Kontrollen vor Ort durch Polizei und Hochbahnwache.
Für die Unterhaltung des Tunnelbauwerks und seiner Zugänge ist der Landesbetrieb LSBG zuständig, siehe Plan in der Anlage. Der LSBG hat nicht die finanziellen Möglichkeiten, Graffitiverunstaltungen regelmäßig zu entfernen. Nachdem eine künstlerische Gestaltung von graffitiverunstalteten Wandfläche in anderen Umfeldern von Schnellbahn-Haltestellen die Aufenthaltsqualität zum Teil nachhaltig verbessern konnte, soll dies nun auch als Alternative zu einer regelmäßigen Graffitientfernung am Südzugang der U-Bahn-Haltestelle Steinstraße versucht werden. Bevor wir in die Klärung der Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für eine Gestaltung und deren anschließende Betreuung einsteigen, hat der Landesbetrieb LSBG uns gebeten, eine Zustimmung der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte zu einer Gestaltung einzuholen. Wir bitten Sie deshalb, grundsätzlich einer Gestaltung der graffitiverunstalteten Wandflächen im Südzugang zur U-Bahn-Haltestelle Steinstraße zuzustimmen. Sollte die Bezirksversammlung einer Gestaltung zustimmen, würden wir als Nächstes mit Bezirk und LSBG die konkreten Rahmenbedingungen abstimmen und anschließend Kontakt zu den benachbarten Kunsteinrichtungen im Hinblick auf ein Interesse an einer Beteiligung aufnehmen.
Mit Schreiben vom 20.07.2023 teilt der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) folgendes mit:
In der Sitzung am 6. Dezember 2022 haben die Mitglieder des Cityausschusses darum gebeten, über die weitere Entwicklung des Themas U-Bahn-Haltestelle Steinstraße – Südzugang unter dem Deichtorplatz: Künstlerische Gestaltung von graffitiverunstalteten Wandflächen im städtischen Teil des Zugangsbauwerks informiert zu werden.
Bei einem Treffen im März 2023 berichteten VertreterInnen der benachbarten Kunsteinrichtungen von Rückmeldungen von BesucherInnen und MitarbeiterInnen zu subjektivem Unsicherheitsgefühl im Tunnelzugang durch Obdachlose und Drogenkonsumenten, zu üblen Gerüchen, Verschmutzungen und unzureichender Beleuchtung. Berichtet wurde auch von Hinweisen von MitarbeiterInnen und aus Unternehmen in der Nachbarschaft, dass wegen des Zustands im Tunnel und Unsicherheitsgefühl stattdessen z.B. die entfernter gelegene U-Bahn-Haltestelle Meßberg genutzt wird. Die Kunsteinrichtungen sind sehr an einer attraktiven Gestaltung des Tunnels und seiner Zugänge interessiert und würde diese auch unterstützen.
Eine Kontaktaufnahme zu Aug. Prien ergab, dass auch hier ein großes Interesse an einem attraktiven Zugang zur Haltestelle besteht und Gestaltungsmaßnahmen unterstützt würden. Nach unserem Wissenstand soll der aktuell wegen Baustelle gesperrte Zugang zur Haltestelle aus/in Richtung Johann Kontor im Herbst wieder geöffnet werden.
Seit dem Frühjahr 2023 haben wir mehrfach versucht, Kontakt zum für die Unterhaltung des Tunnels und seiner Zugänge zuständigen Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) aufzunehmen. Ziel war die Klärung vorgesehener Maßnahmen im Tunnel durch LSBG, ggf. der Anstoß weiterer Maßnahmen und die Übermittlung des Signals, dass die Kunsteinrichtungen wie auch das Johann Kontor eine attraktive Gestaltung unterstützen würden. Leider hat der Landesbetrieb über Monate nicht reagiert, uns zuletzt aber mitgeteilt, dass die Umgestaltung des Tunnels sich in der Klärung befindet. Leider werden wir erst informiert, sobald bei dieser Maßnahme eine Entscheidung gefallen ist.
Vor diesem Hintergrund kann der HVV Ihnen leider nur mitteilen, dass sich über die bereits in 2022 angestoßenen Maßnahmen hinaus bis heute an der Situation vor Ort nichts geändert hat.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
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