22-0498

NEU Ergänzungsantrag der GRÜNE-Fraktion betr. Technologieoffene Prüfung zusätzlicher ÖPNV-Anbindung des Hamburger Südens (zu DS. 22-0459)

Antrag

Letzte Beratung: 25.02.2025 Bezirksversammlung Harburg Ö 10.1

Sachverhalt

Die Kapazität der ÖPNV-Anbindung Harburgs wurde zwar in den letzten Jahren durch die Anschaffung neuer Züge um rund 30% erhöht, vor allem durch den vermehrten Einsatz von Langzügen, sowie Fahrtverlängerungen in Richtung Neugraben, Buxtehude und Stade. Aber aufgrund weiterhin steigender Fahrgastzahlen auf dieser Verbindung und einem immer noch erheblichen unerschlossenen Potenzial zusätzlicher Fahrgäste sind weitere Stufen des Kapazitätsausbaus erforderlich.

In diesem Zuge wird derzeit an der Digitalisierung der Strecke ebenso gearbeitet wie an der Beschaffung weiterer zusätzlicher Züge und der technischen Ertüchtigung der Strecke. Durch diese Maßnahmen wird die Beförderungskapazität nochmals um weitere rund 50% steigen (innerhalb von 10 Minuten dann drei Züge je Richtung statt bisher zwei).

Parallel dazu wird an der Vermeidung von Störereignissen gearbeitet, die bis heute immer wieder zu großem Ärger bei den Fahrgästen führen. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass es immer wieder Störereignisse geben kann, die mit keiner Präventionsmaßnahme zu verhindern sind, wie z. B. unbefugte „Personen im Gleis“ oder die Entschärfung von Blindgängern im Hafengebiet. Von solchen Störereignissen sind potenziell nicht nur die S-Bahngleise, sondern möglicherweise auch die über weite Strecken unmittelbar parallel verlaufenden Gleise des Fern- und Regionalverkehrs betroffen. Auf Höhe der Norderelbbrücken kann auch die U4 noch mit betroffen sein.

Deshalb gibt es die Notwendigkeit, für die Erreichbarkeit des Hamburger Südens eine Alternative zu schaffen, die nicht entlang der vorhandenen Gleisstränge verläuft. Die Idee einer westlichen Elbquerung wurde untersucht, kam aber zumindest vorläufig zu dem Ergebnis, dass die Kosten den Nutzen deutlich übersteigen und eine Realisierung aus Bundesmitteln auf absehbare Zeit nicht erfolgen wird.

Eine andere Idee ist die Verlängerung der U4 über die Elbinsel nach Süden bis nach Harburg. Die Bezirksversammlung hat dazu bereits beschlossen, hierfür eine Machbarkeitsuntersuchung einzufordern (Drs. 21-0577). Die bisher verfolgte Planung der U4 in Richtung Süden reicht über den Kleinen Grasbrook bis ins Reiherstieg-Viertel. Für eine Fortsetzung entlang des Verlaufes der Georg-Wilhelm-Straße gibt es immerhin schon eine Idee für die Trassierung. Doch spätestens nach einer Verknüpfung mit der S-Bahn in Wilhelmsburg enden die konkreten Vorstellungen.

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende hat nun eine Untersuchung ausgeschrieben, mit der geklärt werden soll, ob die Magnetschwebetechnik geeignet sein könnte, die mit dem Bau einer U-Bahn verbundenen Herausforderungen technischer und finanzieller Art einfacher zu lösen. Die Ausschreibung einer solchen Untersuchung ist keineswegs eine Festlegung auf diese Technik, sondern dahinter steht die Frage, mit welcher Technologie künftige Ausbauten des ÖPNV-Netzes am wirtschaftlichsten umgesetzt werden können.

Petitum/Beschluss



Der Vorsitzende der Bezirksversammlung möge eine*n Vertreter*in der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende und der Finanzbehörde als Vergabestelle zeitnah in den zuständigen Ausschuss für Mobilität und Inneres einladen, um dort die Hintergründe der Ausschreibung zu erläutern und die Ziele der beauftragten Untersuchung zu benennen.

Insbesondere soll erörtert werden, wie die als Perspektive aufgeführte Erschließung bis nach Sinstorf realisiert werden soll und welche Trassenvarianten sich in der Prüfung befinden.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
25.02.2025
Ö 10.1
Lokalisation Beta
Neugraben - Fischbek Georg-Wilhelm-Straße Wilhelmsburg Sinstorf

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