Eingabe zur Begrünung des Johannes-Brahms-Platzes
Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte bietet Bürgerinnen und Bürgern an, sich mit Eingaben an die Politik zu wenden. Nachfolgende Eingabe ist eingegangen:
„Der Johannes-Brahms-Platz ist ein Platz Mitten in der Stadt. Dieser ist aber nahezu versiegelt und es sind kaum Bäume oder andere grüne Pflanzen vorhanden. Das ist für Klima, Umwelt und Attraktivität dieses Platzes schade. Wie kann das geändert werden? Ich würde mich über Maßnahmen zur Begrünung freuen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass im vergangenen Jahr der Baumbestand in Hamburg geschrumpft ist.“
Das Bezirksamt nimmt mit Schreiben vom 30.07.2024 wie folgt Stellung:
Da sich am Johannes-Brahms-Platz mehrere Hauptverkehrsstraßen kreuzen, sind auch die Platzflächen vor der Laeiszhalle sowie der Parkplatz als Hauptverkehrsstraße definiert und liegen im Verwaltungsvermögen der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM). Somit ist die BVM zuständige Wegeaufsichtsbehörde und folglich für Planungen und Umgestaltungen verantwortlich.
Im Rahmen der angekündigten Sanierungen der Straßen Holstenwall und Gorch-Fock-Wall ab dem Jahr 2026 durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) sollen die Verkehrsflächen im Kreuzungsbereich des Johannes-Brahms-Platzes saniert werden. Es empfiehlt sich daher, das Ersuchen an die BVM zuständigkeitshalber zu übermitteln.
Allgemein muss beachtet werden, dass das Pflanzen von Bäumen aufgrund der zahlreichen vorhandenen Leitungstrassen im Innenstadtbereich oftmals problematisch ist. Auf der Platzfläche des Johannes-Brahms-Platzes kommen zudem noch Belange des Denkmalschutzes hinzu. Die Fläche bildet ein Denkmalensemble mit der Laeiszhalle, so dass das Denkmalschutzamt bei der Gestaltung beteiligt wird.
Im Zuge einer Neuplanung von Straßen und Plätzen wird stets versucht, zusätzliche Bäume und Grünflächen zu integrieren.
Der Hauptausschuss hat die Eingabe in seiner Sitzung am 06.08.2024 beraten. Der Hauptausschuss hat der Eingabe einstimmig anstelle der Bezirksversammlung zugestimmt und die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende und die Behörde für Kultur und Medien (Denkmalschutz) um eine Stellungnahme zu dem Vorschlag des Petenten gebeten.
Die Behörde für Kultur und Medien nimmt zu dem Beschluss mit Schreiben vom 19.09.2024 wie folgt Stellung:
„Der Johannes-Brahms-Platz ist eine denkmalgeschützte Platzanlage. Der Denkmalschutz bezieht sich auf den Platz ohne Bäume und Grün und wird über seine Wirkung auf die Laiszhalle definiert. Die Sichtbarkeit, die auf dieser Haupteingangsseite des Gebäudes in den Stadtraum hineinwirken und nicht durch bspw. Bäume verstellt werden soll, ist deshalb zu gewährleisten. Der Platz hat bereits kurz nach der Eröffnung 1981 einen ersten Preis als „Bauwerk des Jahres“ erhalten, womit die Stadt bereits damals die herausragenden Qualitäten der Gestaltung erkannt und gewürdigt hat. Am Rand des zentralen Achtecks steht ebenfalls die große Plastik „Hommage an Brahms“ von Maria Pirwitz und Jörn Rau (Wettbewerb 1979, ebenfalls prämiert). Die Wirkung dieses Kunstwerks würde durch Bäume auf der Fläche ebenfalls stark eingeschränkt werden.
Direkt vor dem Gebäude gab es seit der Entstehung keine Bäume, dafür allerdings im westlichen Teil des Platzes. Es laufen aktuell Planungen zur Neugestaltung des Gorch-Fock-Walls, in deren Zuge neue Bäume im unmittelbaren Umfeld der Laiszhalle gepflanzt werden sollen. In diesem Fall würden bestehende Blickbeziehungen gewahrt und Klimaschutzziele durch zusätzliche Begrünung geachtet werden.“
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende nimmt zu dem Beschluss mit Schreiben vom 27.09.2024:
„Die Möglichkeiten einer Bepflanzung im Platzbereich werden maßgeblich durch die Vorgaben und Anforderungen des Denkmalschutzes vorgegeben. Dazu verweisen wir auf die Stellungnahme der Behörde für Kultur und Medien.
Im Zuge von Straßenplanungen werden immer auch Neupflanzungen im unmittelbaren Straßenverlauf geprüft und wenn möglich vorgesehen.“
Um Kenntnisnahme wird gebeten.