Aufwertung und stärkere Sichtbarmachung des Mahnmals „Tisch mit 12 Stühlen“ in Niendorf Nord

Dasvom Düsseldorfer Künstler Thomas Schütte entworfene Mahnmal „Tisch mit 12 Stühlen“ wurde im Jahr 1985 in der Grünfläche am Kurt-Schill-Weg in Niendorf-Nord errichtet. Es besteht aus zwölf leeren Stühlen, die aus rotem Klinker gemauert sind. An den Rückenlehnen von elf der zwölf Stühle sind Namensschilder angebracht, die auf verfolgte und ermordete Widerstandskämpferinnen und -kämpfer der NS-Diktatur hinweisen, nach denen auch die umliegenden Straßen in Niendorf-Nord benannt sind. Der zwölfte Stuhl trägt bewusst kein Namensschild und lädt dazu ein, innezuhalten und der Toten zu gedenken.

Trotz seiner Bedeutung wird dieser Ort kaum als Gedenk- oder Erinnerungsort wahrgenommen. Die jährlich stattfindende Gedenkveranstaltung ist nur wenig bekannt und die Fläche erscheint vielen oft ungepflegt.

Auf der Rückseite eines der Stühle befindet sich eine Infotafel zur historischen Einordnung, die jedoch kaum sichtbar ist und nur wenige Informationen über das Mahnmal und die Verstorbenen bietet. Als lokaler Erinnerungsort sollte das Mahnmal stärker in der Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger verankert werden, um die Erinnerungskultur im Stadtteil zu fördern.

Beschluss:

Die stellvertretende Bezirksamtsleiterin wird gebeten,

1. zu prüfen, ob vor dem Mahnmal am Gehweg eine neue, gut sichtbare Gedenktafel mit zusätzlichen Informationen und historischem Kontext zum Mahnmal errichtet werden kann und - bei positivem Ergebnis - diese in Zusammenarbeit mit dem Forum Kollau als örtlichem Geschichtsverein und ggf. mit weiterführenden Schulen im Umfeld, wie dem Gymnasium Ohmoor oder der Stadtteilschule Niendorf, zu erarbeiten;
2. zu prüfen, inwieweit kulturelle und pädagogische Veranstaltungen, die der Förderung der Erinnerungskultur im Stadtteil dienen, hier künftig organisiert, genehmigt und unterstützt werden können;
3. ein Konzept zur regelmäßigen Reinigung des Mahnmales und des Umfeldes zu erarbeiten;
4. dem Regionalausschuss bis Ende des Jahres den Sachstand zu den Punkten 1-3 vorzustellen.

Hadi Mourad, Ines Schwarzarius und SPD-Fraktion

keine

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.