Protokoll
Sitzung des Kulturausschusses vom 22.09.2025

Ö 1

Öffentliche Fragestunde

Keine Wortmeldungen.

 

Ö 2

Beschluss über die Tagesordnung

Die Tagesordnung wird einvernehmlich ohne Änderungen beschlossen.

 

Ö 3

Wirkung und Bedeutung Johann Adolf Hasse (Prof. Dr. Wolfgang Hochstein, Hasse-Gesellschaft Bergedorf e.V.)

Prof. Hochstein berichtet zu Leben und Wirken Johann Adolf Hasses.

 

Frau Garbers bedankt sich bei Prof. Hochstein für seine Ausführungen und unterstreicht die Bedeutung Johann Adolf Hasses für Bergedorf. Sie äußert den Wunsch, dass sich der Kulturausschuss für den Erhalt und die Wiederherstellung des Hasse-Hauses einsetzt. In diesem Zusammenhang verweist sie auf den bevorstehenden Umbau der Alten Holstenstraße.

 

Herr Zubarev erkundigt sich nach den im Hasse-Haus durchgeführten Vorlesungen durch die Hamburger Musikhochschule.

 

Prof. Hochstein führt aus, dass das Hasse-Institut in Kooperation mit der Hamburger Musikhochschule und der Hasse-Gesellschaft über mehrere Jahre Lehrveranstaltungen zum Komponisten Hasse durchgeführt zu habe, die seit seiner Emeritierung vor etwa zehn Jahren nicht mehr stattfinden. Er betreue weiterhin Promotionen zu Hasse, wodurch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Komponisten fortbesteht.

 

Frau Lenné merkt an, dass die Kirche als Eigentümerin des Hauses der richtige Ansprechpartner für Gespräche sei. Sie betont, die Erhaltens- und die Schutzwürdigkeit des Hauses, stellt den beschränkten Einfluss des Ausschusses auf dessen Erhalt heraus und verweist auf den Einbezug des Hamburger Tourismus und des Wirtschaftsausschusses.

 

Prof. Hochstein berichtet, dass seit kurzem ein Arbeitskreis zum Hasse-Haus bestehe, an welchem auch die Kirche St. Petri und Pauli beteiligt ist. Diese sei nach den dortigen Gesprächen bereit, das Haus für einen symbolischen Euro abzugeben.

 

Frau Scherhaufer erkundigt sich, inwieweit die Kulturbehörde eingebunden sei. Sie betont, dass deren Unterstützung für ein umfassendes Konzept und die Schaffung von mehr Sichtbarkeit unerlässlich sei.

 

Prof. Hochstein gibt an, mit dem Kulturreferenten Herrn Boltes der Kulturbehörde sowie dem Hamburger Komponistenquartier in Kontakt zu stehen, um mögliche Kooperationen für eine künftige Nutzung zu prüfen. Zudem führe er Gespräche mit Frau Dr. Riller über potenzielle zukünftige Kooperationen. Er betont jedoch, dass zunächst die Eigentumsverhältnisse geklärt werden müssten, da Beschlüsse ohne eine Klärung der Besitzverhältnisse nicht zielführend seien.

 

Frau Strehlow erkundigt sich, ob der Denkmalschutz eingebunden werde.

 

Prof. Hochstein erklärt, dass Kontakt zum Denkmalschutz, welcher der Kulturbehörde zuzuordnen sei, bestehe. Eine konkrete Ansprache mache jedoch erst bei einem bestehenden Finanzierungskonzept Sinn.

 

Herr Mirbach äußert, dass Bergdorf nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfüge und man für den Erhalt des Hasse-Hauses voraussichtlich Gelder aus Hamburg, insbesondere von der Kulturbehörde oder möglichen Mäzenen, bedürfe. Er hinterfragt die Bereitschaft, in die dringend notwendige Sanierung zu investieren.

 

Prof. Hochstein gibt an, dass sich die Akteure bislang bedeckt hielten und man aktuell versuche, an größere Stiftungen heranzutreten. In den kommenden Wochen werde u. A. ein Gespräch mit der Körber-Stiftung stattfinden.

 

Frau Scherhaufer betont die Bedeutung eines zweigleisigen Vorgehens, das sowohl Eigentumsverhältnisse und Finanzierung als auch die Entwicklung von Konzepten berücksichtigt. Sie verweist auf das angesprochene Komponistenquartier als vielversprechende Kombination, um durch gemeinsame Werbung und integrierte Führungen ein einheitliches Gesamtkonzept zu schaffen.

 

Ö 4 - 22-0357.01

Wie ist der Sachstand beim Hasse-Haus und wie soll es weiter gehen? (Verfasserin: CDU-Fraktion)

Frau Garbers erkundigt sich nach Inhalt und Sachstand der TDD.

 

Herr von Krenski erklärt, dass es sich hierbei um die technische Due Dilligence handele, welche ein Gutachten zu den technischen Erfordernissen für den Erhalt und die Sanierung des Hauses beinhalte. Diese befinde sich aktuell in der Endabstimmung.

Er erläutert, dass das Bezirksamt nicht über die finanziellen Mittel verfüge, um die Sanierung des Bauwerks zu finanzieren. Es bedürfe einer Trägerschaft, die die laufenden Kosten übernimmt sowie eines Nutzungskonzeptes für die zukünftige Verwendung des Gebäudes.

Er verweist auf die Initiative der Bezirksversammlung, den Erhalt des historischen Gebäudes, als prägendes Bauwerk im Ensemble von St. Petri und Pauli und der Bergedorfer Innenstadt, voranzubringen. Die Kirche habe angeboten, das Haus zu einem niedrigen Preis abzugeben und es bestehe die Absicht, das Gebäude zu erhalten und einer Nutzung zuzuführen, die der Öffentlichkeit zugutekommt.

 

Frau Scherhaufer und Herr von Krenski verweisen auf die Rolle des Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), welcher für die Verwaltung, Entwicklung und Vermarktung städtischer Immobilien und Grundstücke zuständig ist.

 

Der Kulturausschuss nimmt Kenntnis.

 

Ö 5 - 22-0139.05

Kulturmittel 2025 - Sachstand Projektmittel aus der Rahmenzuweisung Stadtteilkultur

Antrag 1: Boldly e.V.

 

Frau Garbers fragt ob der Antrag auch durch das Bundesprogramm „Demokratie leben“ oder über die Integrationsförderung gefördert werden könnte. Ihre Fraktion sehe eine Förderung in Höhe von 2.000 Euro für das Projekt - verbunden mit dem Hinweis weitere Fördertöpfe anzusprechen.

 

Frau Thorbeck bestätigt, dass Überschneidungen zum Konzept „Demokratie leben“ bestehen könnten, nicht jedoch hinsichtlich der Vergabe- und Fördermittel für sozial-integrative Netzwerke. Sie bietet an, diesbezüglich mit dem Träger ins Gespräch zu gehen.

 

Frau Lenné führt aus, man könne den von Frau Garbers vorgeschlagenen 2.000 Euro folgen und fragt, inwieweit der Antragsteller an den doch nahestehenden Termin (01.10.2025) gebunden sei.

 

Frau Thorbeck erklärt, dass Konzept und Antrag auf diesen Termin gestellt wurden.

 

Frau Bendt-Soetedjo erklärt, ihre Fraktion könne ebenfalls den vorgeschlagenen 2.000 Euro folgen. Sie lässt darüber abstimmen.

 

Der Kulturausschuss stimmt einstimmig für eine Förderung von 2.000 Euro.

 

 

Antrag 2: Freundeskreis Sammlung de Weryha e.V.

 

Frau Lenné schlägt eine Förderung in Höhe von 1.700 Euro vor. Dies begründet sie mit einem Fokus auf den kulturellen Teil und Abzug bei den Bewirtungskosten.

 

Frau Garbers äußert, ihre Fraktion könne dem Ansatz von 1.700 Euro folgen, auch wenn aus ihrer Sicht auch eine Bewirtung zu einer Vernissage gehöre.

 

Frau Bendt-Soetedjo lässt über den Vorschlag abstimmen.

 

Der Kulturausschuss stimmt einstimmig für eine Förderung von 1.700 Euro.

 

 

Antrag 3: Bürgerhaus Allermöhe

 

Frau Lenné erklärt, sie würden auch hier, analog zum vorangegangenen Antrag, einen symbolischen Teil von 100 Euro von der Antragssumme abziehen.

 

Frau Bendt-Soetedjo lässt über den Vorschlag abstimmen.

 

Der Kulturausschuss stimmt einstimmig für eine Förderung von 700 Euro.

 

 

Verteilungsvorschlag für nicht verwendete Mittel

 

Herr Zimmermann erklärt, seine Fraktion könne dem Verteilungsvorschlag für die nicht verwendeten Mittel nicht zustimmen.

 

Frau Garbers fragt, ob die nicht verwendeten Mittel, wenn diese nicht verteilt würden, dann in das kommende Jahr überführt werden können.

 

Frau Thorbeck erklärt, dass die Mittel in die Restmittel übergingen, jedoch keine Garantie bestehe, dass diese dann im kommenden Jahr wieder zur Verfügung stehen.

 

Frau Garbers erkennt an, dass Lola und Geschichtskontor die Summe benötigten, äußert jedoch Besorgnis darüber, dass im kommenden Jahr weniger kulturelle Mittel zur Verfügung stehen. Sie verweist darauf, dass im laufenden Jahr ein Übertrag aus dem Vorjahr genutzt werden konnte, um die Finanzierung zu sichern.

 

Frau Thorbeck bestätigt, dass die Summe aus mehreren Faktoren bestehe: einem Restmittelübertrag sowie Erlösen aus Rückflüssen.

 

Der Kulturausschuss stimmt dem Vorschlag der Verwaltung, die nicht durch die Förderung der o.g. Projekte verwendenden Mittel als strukturelle Verstärkung zu gleichen Teilen der Stadtteilkultureinrichtung Lola und dem Kultur- und Geschichtskontor zur Verfügung zu stellen, mehrheitlich bei 2 Gegenstimmen (AfD) und einer Enthaltung (Frau Schreiter), zu.

 

Ö 6 - 22-0489

Anpassung der Feinspezifikation der Rahmenzuweisung Stadtteilkultur im Haushaltsjahr 2026

Frau Thorbeck erläutert, dass sich die Mittelverteilung der Feinspezifikation der Rahmenzuweisung in diesem Jahr schwierig gestalte und verweist auf die Kulturwertinitiative zur gerechten Bezahlung in der Stadtteilstruktur, bei der Mehrbedarfe ermittelt und von der Kulturbehörde rückwirkend sowie künftig durch eine verstärkte Rahmenzuweisung berücksichtigt werden. Die Vorlage stelle die tatsächlichen Kosten einer tarifgerechten Besoldung und einer funktionierenden Stadtteilkultur dar, die theoretisch dazu führten, dass keine Projektmittel verfügbar wären. Um dennoch kleinere Initiativen zu fördern, plane sie eine zusätzliche Verstärkung über den Quartiersfonds, auch wenn dies mit Kürzungen an anderer Stelle verbunden sei.

Angesichts allgemeiner Kostensteigerungen und geringerer Eigenmittel in einer Einrichtung, die umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchläuft, sei eine Herunterkalkulation der Eigenmittel notwendig. Die Verwaltung bemühe sich weiterhin um eine Mittelerhöhung bei der Kulturbehörde, zeigt sich jedoch angesichts der Finanzlage skeptisch.

 

Frau Lenné bedankt sich bei Frau Thorbeck für die vorgestellte Lösung, die die Kosten- und Tarifsteigerungen ausgewogen berücksichtigt. Sie halte eine angemessene Bezahlung in der kulturellen Landschaft für essenziell und hofft, dass die Kulturbehörde ihre Unterstützung langfristig fortsetzt. Die geringfügige Reduzierung der Kulturmittel um 1.000 Euro betrachtet sie als vertretbar und zeigt sich optimistisch, dass der Quartiersfonds ohne finanzielle Engpässe auskommen werde.

 

Frau Garbers kann sich ihrer Vorrednerin anschließen und verweist gleichzeitig auf die Notwendigkeit der Zustimmung der Bezirksversammlung zur Verwendung der Quartiersfondsmittel.

 

Frau Bendt-Soetedjo lässt das Petitum der Vorlage abstimmen.

 

Der Kulturausschuss stimmt der Anpassung der Feinspezifikation der Rahmenzuweisung Stadtteilkultur einstimmig bei 2 Enthaltungen (AfD) zu.

 

Ö 7 - 22-0424

Jahresbericht 2024

Frau Lenné möchte wissen, wie der Rückgang der zusätzlichen Besuche bei Privatvermie-tungen im Rieck Haus zu erklären sei.

 

Herr von Krenski sichert Antwort zu Protokoll zu.

 

Protokollnotiz:

Die Besuchszahlen aus Privatvermietungen setzen sich in erster Linie aus Sonderhochzeiten im Rieck Haus zusammen. Auf die Anzahl der im Rieck Haus durchgeführten Hochzeiten und die Anzahl der jeweils zur Feierlichkeit mitgebrachten Gäste nimmt das Museum keinen Einfluss. Die Zahlen können Schwankungen unterliegen.

 

Frau Garbers gibt an, dass Besucherzahlen, sowohl im Schloss als auch im Rieck Haus, erfreulich gestiegen sind. Sie bedankt sich bei der Verwaltung für ihre Unterstützung und Verlässlichkeit.

 

Frau Bendt-Soetedjo zeigt sich erfreut über den Anstieg der Besucherzahlen im Museumsbereich, auch wenn das Rieck Haus bei den Privatvermietungen einen Rückgang zu verzeichnen hatte. Die Sternwarte stehe nach der Ablehnung als Weltkulturerbe, trotz der nun erhöhten finanziellen Unterstützung durch den Senat, nicht besser da und dringende Sanierungsarbeiten könnten nur teilweise durchgeführt werden. Die Stadt müsse einen neuen Anlauf zur Anerkennung als Weltkulturerbe starten.

Sie berichtet weiterhin, dass der Kulturausschuss im Februar Einblick in die wertvolle Arbeit des KiKu gewinnen konnte.

Die Kulturmittel seien nach wie vor unzureichend und somit die Finanzierung der Stadtteilkulturzentren, der Geschichtswerkstatt, der Bürgerhäuser und des Kinderkulturhauses nicht auskömmlich.

Sie bedankt sich bei der Verwaltung für die Unterstützung.

 

Ö 8

Bericht aus der Kulturlandschaft Bergedorf

Herr von Krenski berichtet von der Wanderausstellung „Demokratie und Recht“ der Initiative Draw Attention, die bereits in Hamburg-Nord gezeigt wurde und nun nach Hamburg-Altona weiterzieht. Bergedorf habe sich um Ausstellung dieser im Rathaus vom 5. bis 19. November beworben.

Vom 12. Oktober bis 1. Februar 2026 findet im Schloss eine Ausstellung mit Fotografien von Michael Zapf statt. Im Rieck Haus läuft bis Oktober die Ausstellung „Auf der Spur der Biene“. Er verweist auf die Onlinepräsens der Bergedorfer Museumslandschaft.

 

Ö 9

Fragen an die Verwaltung soweit zwecks Vorbereitung im Vorwege eingereicht

CDU-Fraktion

- Wie ist der Sachstand bei der Bahnunterführung Bergedorf/Lohbrügge und wann können wir mit der Umsetzung der Verschönerungsmaßnahmen rechnen?

 

Herr von Krenski berichtet, dass WRS-Architekten Anfang September ein Angebot vorgelegt habe, das weiter überarbeitet wurde. Das Angebot beinhaltet eine Entwurfsplanung/ Gutachten inklusive Kostenschätzung sowie eine Präsentation im Kulturausschuss, die voraussichtlich Anfang 2026 stattfinden soll. Die weitere Vorgehensweise soll auf Grundlage der Präsentation entschieden werden.

Das Gutachten werde ein Gestaltungskonzept gemäß den Leistungsphasen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) beinhalten, wobei insbesondere die Unterkonstruktion und Statik geprüft werden, um die Sicherheit im öffentlichen Raum zu gewährleisten. Ein Lichtplaner bewertet die vorhandene Beleuchtungsanlage, die möglichst ertüchtigt werden soll, da eine vollständige Erneuerung aufgrund der Abstimmung mit der Bahn und der damit verbundenen Kosten schwierig sei.

 

Ö 10

Verschiedenes

Herr Mirbach erkundigt sich, warum die Drucksache 22-0489 nicht im Allris aufrufbar gewesen sei.

 

Frau Donat erklärt, dass die Drucksache aufgrund interner Abstimmungen erst am 17.09.2025 freigeschaltet und dem Ausschuss zur Verfügung gestellt werden konnte.

 

Herr Zubarev erkundigt sich nach der Dauer des NDR-Pop-up-Studio am Bergedorfer Markt.

 

Frau Bendt-Soetedjo berichtet, dass dieses bis zum 26. Oktober 2025 verbleibt.

 

Ö 11

Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung vom 16.06.2025 -öffentlicher Teil-

Der öffentliche Teil der Niederschrift vom 16.06.2025 wird einvernehmlich genehmigt.