Maßnahmen zur Sicherung gefährdeter Arten - Schutz und Förderung der Igelpopulation - erg. Fassung
Letzte Beratung: 28.11.2024 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 9.9
Antrag
der BAbg. Brodbeck, Potthast, Bendt-Soetedjo und der Fraktion der GRÜNEN
BAbg. Feiler-Siegert, Graßhoff, Cantay, Jobs - Fraktion DIE LINKE
Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) ist Wildtier des Jahres 2024, gewählt von der Deutschen Wildtier Stiftung. Diese Wahl ist ein dringender Weckruf: Der Igel, Symbol für Artenvielfalt in unseren Gärten und Grünanlagen, steht mittlerweile auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere. Sein Rückgang ist ein Spiegel desmassiven Biodiversitätsverlusts, der nicht nur den Igel, sondern auch zahlreiche andere Arten bedroht.
In unserer modernen Agrarlandschaft fehlt es an Hecken, Knicks und unberührten Flächen. Doch auch in städtischen Gebieten kämpft der Igel ums Überleben: Betonierte Vorgärten, Schotterflächen, kurzgemähte Rasen und undurchlässige Zäune machen es ihm schwer, Nahrung, Unterschlupf und Reviere zu finden. Zusätzlich bedrohen moderne Technologien wie Mähroboter und Rasentrimmer das Leben der nachtaktiven Tiere – eine Überlebensstrategie wie das Einrollen schützt nicht vor ihren Klingen.
Eine Studie von 2021 der Universitäten Aalborg und Oxford verdeutlichte das Ausmaß der Gefahr: Kein getesteter Mähroboter erkannte einen Igel rechtzeitig, wodurch schwere Verletzungen und sogar Todesfälle verursacht wurden. Es liegt in unserer Verantwortung, diese Gefahren zu minimieren und Lebensräume naturnah zu gestalten.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Die Bezirksamtsleitung wird gebeten:
a) Extensivere Pflege von Parkanlagen und öffentlichen Grünflächen,
b) Anlage von Blühflächen,
c) Förderung einheimischer Pflanzenarten.
a) Zu prüfen ob durch eine Informationskampagne besser auf die Gefahren durch Mähroboter und die Vorteile naturnaher Gartengestaltung aufmerksam gemacht werden kann,
b) Ein Nachfahrverbot von Mährobotern in der Nacht und Dämmerung zu prüfen.
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