21-0741.01

Inzidenz von 143 - Keine Erklärung und kein Anlass zum Handeln?

Antwort

Letzte Beratung: 25.02.2021 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 4.7

Sachverhalt

Kleine Anfrage des BAbg. Mirbach - Fraktion DIE LINKE

 

In der Bergedorfer Zeitung vom 4. Februar 2021 wird über einen "hohen Corona-Wert" im Bezirk Bergedorf berichtet. Für den Inzidenzwert 143 im Bezirk (der aktuelle Durchschnittswert in der FHH liegt am gleichen Tag bei 86,3) sieht der Bezirksamtsleiter laut der Bergedorfer Zeitung keine Erklärung bzw. "keinen konkreten Anlass". Weiterhin gäbe es laut dem Bezirksamtsleiter "keinen Anlass für ein konkretes Handeln".

 

Auch die Gesundheitsbehörde hat nach dieser Meldung keine Erklärung und verweist auf das Mobilitätsgeschehen in einer Großstadt, in der Infektionsgeschehen bezirksbezogen kaum abgrenzbar sind. Festzuhalten bleibt aber, dass die Inzidenz in den benachbarten Bezirken und auch angrenzenden Landkreisen deutlich niedriger sind als im Bezirk Bergedorf.

 

Das Bezirksamt beantwortet die Kleine Anfrage vom 05.02.2021 wie folgt:

 

Dazu fragen wir das Bezirksamt:

1. Wird der Bezirksamtsleiter in der Bergedorfer Zeitung richtig und komplett zitiert?

1.1 Wenn nein: Was trifft zu bzw. über was wurde nicht berichtet?

 

Es handelt sich nicht um ein autorisiertes Interview, sondern um die sinngemäße Wiedergabe eines Telefongesprächs. Von dem Gespräch gibt es keine Aufzeichnungen, so dass ein Abgleich des Wortlautes nicht vorgenommen werden kann. Der Tenor der Aussage des Bezirksamtsleiters ist richtig wiedergegeben. Nicht erwähnt ist der in dem Gespräch vorgebrachte Appell, durch konsequente Einhaltung der aktuellen Vorgaben dazu beizutragen, die Ausbreitung des Virus zu bremsen.

 

 

2. Wie verlief der Inzidenzwert für den Bezirk Bergedorf seit dem 1. Dezember 2020 bis heute? Bitte nach Möglichkeit „taggenau“ darstellen.

 

Die tägliche Inzidenz hat keine Aussagekraft, da die Schwankungen über die Tage erheblich sein können. Deshalb wird mit der 7-Tage-Inzidenz als kleinste Größe gearbeitet.

Auch hier sind bereits erhebliche Schwankungen zu verzeichnen, insbesondere bei unserem verhältnismäßig kleinen Bezirk:

 

KW 49:  115,9

KW 50:  164,3

KW 51:  172,0

KW 52:  125,9

KW 53:  119,8

KW 1:    150,5

KW 2:    114,4

KW 3:    122,1

KW 4:    142,8

KW 5:    122,1

KW 6:      95,2

 

 

3. Ist das Bezirksamt der Ansicht, dass der Inzidenzwert von 143 eine deutliche Abweichung vom Durchschnittswert der FHH darstellt?

3.1 Wenn nein: Warum nicht?

 

Ja. In der KW 4 lag der Durchschnittswert von Hamburg bei 95,2. In der KW 51 hingegen bei 158,8.

 

 

4. Durch welche Maßnahmen hat das Bezirksamt Bergedorf das Aufkommen des hohen Inzidenzwertes von 143 überprüft, welche Stellen waren dafür verantwortlich und welche Ergebnisse liegen vor?

 

Eine Prüfung ist nicht erforderlich. Die Zahlen stimmen.

 

 

5. Konnten sog. „Superspreading Events“ o. ä. im Bezirk festgestellt werden?

5.1 Wenn ja: Um welche Ereignisse handelte es sich dabei?

 

Es gab keine "Superspreading-Events". Es gab allerdings über mehrere Wochen einige Ausbrüche in Gesundheitseinrichtungen, aber vor allen Dingen in Haushalten unterschiedlicher Größe.

 

 

6. Wie ist es aus Sicht des Bezirksamtes vertretbar, dass (wie berichtet) keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden (scheinbar nicht einmal Appelle), um dem hohen Inzidenzwert im Bezirk zu begegnen?

 

Die Maßnahmen werden täglich ergriffen, z. B. indem die Infektionsketten nachverfolgt werden und Einrichtungen - insbesondere bei hohen Fallzahlen - beraten werden.

 

 

7. Ab welchem Inzidenzwert müssen nach Ansicht des Bezirksamtes weitere Maßnahmen ergriffen werden und welche Maßnahmen stehen dem Bezirksamt zur Verfügung?

 

Maßnahmen im Kontext mit Inzidenzwerten betreffen Hamburg als Bundesland. Regelungen werden in den Eindämmungsverordnungen getroffen.

 

 

Petitum/Beschluss

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