Integratives Innenstadtkonzept - Lupenraum Sander Markt: Künstlerische Intervention / Temporäres Mobiliar Sander Markt hier: Projektstart
Letzte Beratung: 02.07.2025 Stadtentwicklungsausschuss Ö 2
Mit dem Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses vom 04.10.2023 (Drucksache 21-1082.01) und des Hauptausschusses vom 12.10.2023 wurde die Verwaltung beauftragt, das Innenstadtkonzept Bergedorf als Leitlinie für die Weiterentwicklung der Innenstadt zu nutzen. Der Sander Markt, bisher vorrangig als Parkplatz genutzt, ist im Konzept als Ort mit großem Potenzial für eine vielfältige, urbane Nutzung aufgezeigt worden.
Auch dem Entwurf des Integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) für das RISE-Fördergebiet Zentrum Bergedorf hat der Stadtentwicklungsausschuss – in seiner Sitzung am 05.03.2025 – zugestimmt (Drucksache 22-0269). Der zuständige Leitungsausschuss Programmsteuerung unter Federführung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hat – ebenfalls im März 2025 – das IEK beschlossen und zur Fördervoraussetzung im RISE-Kontext gemacht. Die Entwicklung des Sander Markts ist im zugehörigen verbindlichen Teil des „Zeit-Maßnahme-Kosten-Plans“ enthalten. Die Umgestaltung des Sander Marktes wird dabei als dynamischer Prozess verstanden, bei dem temporäre Maßnahmen für die Untersuchung der Realisierbarkeit alternativer Gestaltungsideen eine zentrale Rolle spielen. Ab Sommer 2025 (Juli – September) sollen daher temporäre Nutzungen erprobt werden, um den Raum flexibel und bedarfsorientiert zu beleben. Ziel ist es, Aufenthaltsqualität zu steigern, verschiedene Nutzungsmöglichkeiten zu testen und kreative Impulse für die langfristige Neugestaltung zu geben. Des Weiteren wird eine Bewertung der Durchführungerfolgen sowie umfassende Beteiligungsformate zusammen mit der Gebietsentwicklung für das RISE-Gebiet Zentrum Bergedorf durchgeführt. Das Vorgehen dazu wurde am 5. März 2025 im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt (Drucksache 22-0268). Der Ausschuss stimmte dem Petitum der Vorlage mehrheitlich zu.
Zur Umsetzung temporärer Maßnahmen wurde eine nichtoffene Verhandlungsvergabe mit fünf eingeladenen Teams aus Kunst, Architektur und Gestaltung durchgeführt. Ein Auswahlgremium hattedie Aufgabe, die eingereichten Angebote mit einer Lösungsskizze zu bewerten und einen Siegerentwurf zu küren.
Folgende Teams waren eingeladen:
Die Beurteilung der eingereichten Entwürfe erfolgte durch das Auswahlgremium, das sich aus folgenden Personenkreis zusammensetzte:
Das Auswahlgremium hat sich einstimmig für den Entwurf des Büros Umschichten aus Stuttgart/Hamburg ausgesprochen -das Büro hat damit den Auftrag erhalten.
Der Siegerentwurf überzeugt durch seine Gestaltungsidee, die den Sander Markt als temporäres, begehbares Stillleben inszeniert. Ausgehend vom Motiv der Früchte schafft die Installation Bezüge zur ursprünglichen Nutzung des Ortes als Markt und übersetzt diese in ein modular aufgebautes, farbenfrohes Mobiliar. Die Objekte – darunter Litfaßsäule, Sitztribüne, Hochbeete und weitere – werden szenografisch auf dem Sander Marktfarblich arrangiert und laden zum Verweilen, Spielen und Begegnen ein.Im Zentrum des Entwurfs steht ein flexibles Baukastensystem aus Betonringen und Holzbohlen, das gestalterisch, funktional und logistisch überzeugte. Die Möbel sind robust, barrierefrei zugänglich und in ihrer Form und Farbgebung auffällig, ohne sich dem Ort aufzudrängen. Die modulare Bauweise ermöglicht spontane Umgestaltungen, Wiederverwendung und Erweiterung – auch über den Projektzeitraum hinaus.
Die Entstehung des Ortes erfolgt als öffentlich sichtbare Bauperformance in drei Bauphasen, begleitet von partizipativen Workshops. Bürger*innen, Vereine, Jugendtreffs oder Passant*innen können Ideen einbringen und direkt an der Gestaltung mitwirken – sei es durch Bemalen der Objekte, Bepflanzen der Hochbeete oder Bau kleiner Ergänzungsmöbel. Zusätzliche Formate wie gemeinsames Grillen oder Siebdruckaktionen fördern Identifikation und Teilhabe.
Dank der lokal verfügbaren Materialien und der engen Zusammenarbeit mit lokalen Partnern erfolgt der Aufbau effizient und ressourcenschonend.
Zum Projektstart wird ein großflächiges Bodengemälde auf dem Sander Markt aufgetragen. Dieses dient als visuelles Signal für die beginnende Transformation des Ortes und bildet die Grundlage für die spätere Anordnung der Möbelobjekte.Anschließend wird die erste Bauphase beginnen, in der die grundlegende Infrastruktur errichtet wird – insbesondere die Litfaßsäule als Infopoint und der Kiosk-Container. Parallel dazu soll der erste partizipative Workshop stattfinden.
Folgender Zeitplan ist vorgesehen:
Nachfolgend werden Erkenntnisse und Rückmeldungen bewertet. Grundsätzlich ist eine Wiederholung in ähnlicher oder weiterentwickelter Form denkbar, das Mobiliar gemäß Ausschreibung hierfür auch geeignet.
Im Weiteren ist geplant, über ein Wettbewerbsverfahren eine Zielbestimmung für den Sander Markt zu erreichen, die einerseits z.B. ein MobilityHub und andererseits eine dadurch gewonnene Freifläche zu erreichen. Die Erkenntnisse aus der temporären Intervention aber auch Ziele der o.g. Entwicklungskonzepte sollen hier Eingang finden. Näheres wird zu gegebener Zeit im Stadtentwicklungsausschuss erörtert werden.
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt den Projektstart zum Projekt Integratives Innenstadtkonzept – Lupenraum Sander Markt: Künstlerische Intervention / Temporäres Mobiliar Sander Markt zur Kenntnis.
Anlage 1: Lageplan
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.