Hamburger Hausbesuche im Bezirk Bergedorf niedrigschwelliger gestalten
Antrag der BAbg. Gündüz und SPD Fraktion
der BAbg. Krönker und Grüne-Fraktion
der BAbg. Jacobsen und FDP-Fraktion
Der „Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren“ ist ein kostenloses Angebot der Stadt an Menschen, die gerade 80 Jahre alt geworden sind. Auch ältere oder jüngere Menschen können auf Anfrage dieses Angebot nutzen. Beim Hamburger Hausbesuch werden seit 2019 alle Menschen, die in dem jeweiligen Jahr ihren 80. Geburtstag feiern, angeschrieben. Neben Glückwünschen erhalten die Angeschriebenen auch das Angebot zu einem Hausbesuch durch geschultes Personal. Dieses informiert die Besuchten über gesundheitliche Präventionsangebote, Hilfsangebote bei Problemen mit der Gesundheit, Maßnahmen gegen die Vereinsamung, Hilfen bei Pflegebedürftigkeit oder mögliche Unterstützung im Haushalt. Auf Wunsch werden auch entsprechende Hilfen vermittelt.
Mit der Drucksache 21-1538.01 wurde uns über die Erfahrungen mit den jüngsten Hamburger Hausbesuchen im Bezirk berichtet. Die Drucksache wurde uns auch im jüngsten Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration (SGI) vorgestellt. Demnach wurden 2022 insgesamt 691 Seniorinnen und Senioren im Bezirk Bergedorf angeschrieben, von denen 109 Personen (16%) das Angebot annahmen. Zur Einordnung dieses Ergebnisses muss aber berücksichtigt werden, dass vor der Corona-Pandemie die Angeschriebenen einen konkreten Termin erhielten, der aktiv abgesagt oder verschoben werden musste, wenn er nicht passte. Ansonsten fand er statt. Wegen der Pandemie wurde das Verfahren umgestellt. Nun mussten sich die Angeschriebenen aktiv bei der Fachstelle Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren um einen Termin kümmern. Ab März 2022 erhielten die Angeschriebenen wieder einen Terminvorschlag, der aber aktiv bestätigt werden musste. Diese Verfahrensänderung aufgrund der Corona-Pandemie hat das Angebot der Hausbesuche weniger niedrigschwellig gemacht und könnte zu einer geringeren Inanspruchnahme geführt haben. Deshalb dürfte es sinnvoll sein, wieder zum alten Verfahren zurückzukehren.
Deutlich wurde im SGI auch, dass es nur ein Standardschreiben gibt, das unter Umständen Menschen mit Migrationshintergrund wegen der Sprachbarriere davon abhalten könnte, das Angebot des Hausbesuches anzunehmen. Hier sollten Möglichkeiten gefunden werden, dass das Angebot schon mit dem Anschreiben auch für diesen Personenkreis verständlich ist, ohne das aktiv um eine Information in der Herkunftssprache gebeten werden muss.
Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird gebeten, sich bei der Fachbehörde dafür einzusetzen,
a) zum alten Verfahren der Hamburger Hausbesuche vor der Corona-Pandemie zurückzukehren, wonach mit dem Anschreiben ein konkreter Termin für einen Hausbesuch angeboten wird, der nur abgesagt werden muss, wenn er nicht passt, um so die Niedrigschwelligkeit und Akzeptanz dieses Angebotes zu fördern.
b) das Angebot für Menschen mit Migrationshintergrund niedrigschwelliger zu gestalten.
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