Hamburger Hausbesuche im Bezirk Bergedorf niedrigschwelliger gestalten
Letzte Beratung: 23.02.2023 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 9.1
Drs. 21-1615
Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:
Das Bezirksamt wird gebeten, sich bei der Fachbehörde dafür einzusetzen,
a) zum alten Verfahren der Hamburger Hausbesuche vor der Corona-Pandemie zurückzukehren, wonach mit dem Anschreiben ein konkreter Termin für einen Hausbesuch angeboten wird, der nur abgesagt werden muss, wenn er nicht passt, um so die Niedrigschwelligkeit und Akzeptanz dieses Angebotes zu fördern.
b) das Angebot für Menschen mit Migrationshintergrund niedrigschwelliger zu gestalten.
Die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (Sozialbehörde) nimmt zu dem o. g. Beschluss wie folgt Stellung:
zu a)
Die Fachstelle Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren am Albertinen-Haus hat in Abstimmung mit der Sozialbehörde angesichts gesunkener Infektionszahlen, einer weitgehenden Rücknahme von Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung mit dem SARS-Cov-II-Virus und einer hohen Schutzquote in der Bevölkerung den Betrieb im Regelverfahren zum 1.7.2022 wieder aufgenommen. D.h. Seniorinnen und Senioren mit 80. Geburtstag ab Juli 2022 erhalten wieder ein Gratulationsschreiben mit terminierter Besuchsankündigung für einen Hamburger Hausbesuch. Der Besuch gilt als gewünscht, wenn keine Absage im Vorwege, an der Wohnungstür oder durch Nichtöffnen der Wohnungstür erfolgt. Dabei wird zum Schutz der vulnerablen Personengruppe bis heute ein strenges Hygieneschutzkonzept angewendet.
Von den 220 Personen in Bergedorf die im 3. Quartal 2022 ihren 80. Geburtstag feierten oder als Selbstmelder einen Hausbesuch wünschten, haben 26% einen Hausbesuch gewünscht und erhalten. Damit wurde die für das Modellprojekt Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren angestrebte Annahmequote von 25% direkt nach der Wiederaufnahme des Regelbetriebs übertroffen. Daten aus dem 4. Quartal 2022 liegen der zuständigen Behörde zum Zeitpunkt der Stellungnahme noch nicht vor.
zu b)
Auf Basis der Stammdaten vom Fachamt Einwohnerwesen kann ein Rückschluss auf eine Herkunftssprache nicht gezogen werden. Um dennoch Barrieren für die Annahme eines Hamburger Hausbesuchs für Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund zu verringern, hat die Fachstelle Hamburger Hausbesuch in Abstimmung mit der Sozialbehörde den Informationsflyer zum Hamburger Hausbesuch in neun verschiedenen Fremdsprachen, vgl. Abbildung unten, übersetzen und drucken lassen. Dieser wird in Absprache mit den Bezirksämtern an geeigneter Stelle ausgehändigt. Der Deutschsprachige Flyer, der als Information den Gratulationsschreiben beigefügt wird, wurde aktualisiert und hat nun gut sichtbar Hinweise auf Informationen zum Hamburger Hausbesuch in den 9 Fremdsprachen, die mittels QR-Code von Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren - hamburg.de abrufbar sind.
Darüber hinaus wurde das Angebot bei verschiedenen Multiplikatoren, insbesondere bei MiMi (Gesundheitsprojekt mit Migranten für Migranten) und der Türkischen Gemeinde Hamburg sowie in den Bezirksseniorenbeiräten und im Landesseniorenbeirat vorgestellt, um auch auf diesem Weg das Angebot in der Zielgruppe bekannter zu machen.
Außerdem wurden bei einer Besuchskräfteschulung im März 2022 auch Honorarkräfte mit eigenem Migrationshintergrund geschult, um Hausbesuche bei Bedarf in Muttersprache und kultursensibel durchführen zu können.
Bei Wunsch der angeschriebenen Personen nach einem Hausbesuch in einer anderen Sprache, können sich die angeschriebenen Personen in der Fachstelle melden.
Derzeit stehen durch die Besuchskräfte im Hamburger Hausbesuch neben Deutsch die Sprachen Spanisch, Französisch, Italienisch, Sinhala und die Lormensprache zur Verfügung. Voraussichtlich ab April stehen weitere Sprachen zur Verfügung.
Darüber hinaus kann bei entsprechend angemeldetem Bedarf kostenlos für die Besuchten ein Dolmetscher hinzugezogen werden. Dies gilt auch für Gebärdensprache.
Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.
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