E-Ladesäulen für Kraftfahrzeuge in den Vier- und Marschlanden
Änderungsantrag
der BAbg. Brodbeck und Fraktion der Grünen
des BAbg. Jarchow und SPD-Fraktion
des BAbg. Meyns und FDP-Fraktion
Der Antrag Drs. 21-1000 der CDU-Fraktion, der eine bessere Ausstattung des Landgebiets mit Elektro-Ladesäulen fordert, greift das begründete Anliegen auf, die örtliche Versorgung zu verbessern; er ist insoweit zu unterstützen.
Ebenfalls ist jedoch festzuhalten, dass gerade Hauseigentümer:innen in den Vier- und Marschlanden regelmäßig selbst eine Ladeeinrichtung für ihr Fahrzeug an ihrem Haus installieren, sodass öffentlich zugängliche Ladeeinrichtungen sich im Wesentlichen an Personen richten, die nicht in den Vier- und Marschlanden wohnen. Gerade durch das Phänomen des Ausflugstourismus‘ per Auto ist die Infrastruktur der Vier- und Marschlande punktuell und auch in der Fläche an Wochenenden bereits sehr belastet.
Da Elektromobilität die Elektrifizierung aller Verkehrsträger, nicht nur des Autos, umfasst, müssen auch diese, insbesondere Pedelecs und S-Pedelecs, bei der planmäßigen Schaffung von Ladeinfrastruktur berücksichtigt werden. Um nicht einseitig einen Anreiz für weitere Autoausflüge in die Vier- und Marschlande zu setzen, ist es erforderlich, die zahlreichen Elektroräder – in 2020 wurden in Deutschland mit 1,95 Mio. Stück so viele Elektroräder wie noch nie in einem Jahr verkauft – mitzudenken. Wer bereits mit leerem Fahrradakku mitten in den Vier- und Marschlanden gestrandet ist, weiß, wie schwer Elektroräder ohne zusätzlichen Antrieb werden können – insbesondere für ältere Menschen ein Problem.
Die weitere Etablierung von klimafreundlicher und ressourcenschonender E-Mobilität mit Fahrrädern hängt entscheidend von einer Versorgung auch auf Reisen ab. Den Vier- und Marschlanden kommt hier als touristisches Ziel am Elbe-Radweg eine Schlüsselrolle zu. Um auch für Radreisende und für Tagesausflüg per Pedelec bzw. S-Pedelec in die Vier- und Marschlande attraktiv zu werden, muss die Stromversorgung elektrischer Fahrräder sichergestellt werden. Dies wäre neben dem fahrradgerechten Ausbau des Marschbahndamms ein wertvoller Beitrag zu einem nachhaltigen Tourismus im Landgebiet.
Da aufgrund potentieller Konflikte mit dem Auto- und Fußverkehr und aufgrund der Diebstahlgefahr die herkömmlichen, auf die Bedürfnisse von PKW ausgelegten Ladesäulen direkt an den Straßen von Radfahrer:innen wenig angenommen werden, ist die auch Schaffung separater Fahrrad-Ladesäulen erforderlich. Diese müssen einen Diebstahlschutz sowohl für das mitgeführte Ladegerät als auch für das Rad bieten. Sie können ebenfalls mit Fahrradwerkzeug ausgestattet werden und so eine Pannen-Selbsthilfe an Ort und Stelle ermöglichen. Geeignet sind insbesondere Standorte im Verlauf des Marschbahndamms sowie an Straßen, soweit dort Platz und ein gewisser Sichtschutz vorhanden sind.
Wir beantragen daher, der Regionalausschuss möge beschließen:
Als neuer Punkt 2 wird in das Petitums des Antrags Drs. 21-1000 eingefügt:
„2. Die Bezirksamtsleitung prüft in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Anbietern, wo im Landgebiet unter Berücksichtigung der Belange Natur- und Umweltschutzes separate Pedelec-Ladeeinrichtungen mit Diebstahlschutz für Rad und Ladegerät an Straßen und Radwegen eingerichtet werden können. Sofern möglich, werden diese mit weiteren Angeboten für den Radverkehr in einer Einheit verbunden.“
Die Nummerierung des bisherigen Punktes 2 ändert sich entsprechend.7
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