22-0219.02

Busanbindung des BG-Klinikums Boberg verbessern - Stellungnahme BVM

Stellungnahme

Letzte Beratung: 24.04.2025 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 9.3

Sachverhalt

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) nimmt zum Beschluss der Bezirksversamlung vom 27.02.25 (Drs. 22-0291.01) wie folgt Stellung:

Das Berufsgenossenschaftliche Klinikum Boberg (BG Boberg) ist aktuell mit mehreren Buslinien durch den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angebunden. Die Haltestelle BG Boberg wird insbesondere von den drei Expressbuslinien X27, X32 und X80, der Metrobuslinie M29, der Stadtbuslinie 134 und der Nachtbuslinie 610 bedient. Somit stehen denFahrgästen vom BG Boberg nach Bergedorf und in das Zentrum von Hamburg sowie in die entsprechenden Gegenrichtungen gut getaktete Verbindungen zur Verfügung:

Die im Sachverhalt gewünschte Direktverbindung zum/vom Hauptbahnhof besteht bereits heute mit der Expressbuslinie X80. Alle weiteren Linien stellen gute Umsteigeverbindungen in das Hamburger Zentrum her die Expressbuslinie X27 und die Metrobuslinie M29 bieten diese Verbindung mit einem Umstieg an der Haltestelle U Billstedt, die Expressbuslinie X32 an der Haltestelle US Wandsbek sowie die Stadtbuslinie 134 an den Haltestellen U Mümmelmannsberg und S Nettelnburg.

Die Busse verkehren am Krankenhaus 24/7 und ganztägig mit mindestens 16 Fahrten pro Richtung und Stunde. Neben der Einrichtung der Expressbuslinie X27 ist die Expressbuslinie X80 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 auf einen Gelenkbusbetrieb umgestellt worden, wodurch sich die angebotene Kapazität erhöht hat. Zudem fährt die Expressbuslinie X80 im Lastrichtungsbetrieb während der Hauptverkehrszeiten im 30-Minuten-Takt. Die Fahrplanlagen orientieren sich hierbei allerdings an den Anschlüssen und alternierenden Verkehren auf dem Gebiet des Kreises Herzogtum Lauenburg.

Zwischen den Expressbuslinien X30 und X80 bestehen fahrplanmäßig am Bahnhof Bergedorf Umsteigemöglichkeiten mit direkten Anschlüssen, womit die Relation Boberg Harburg abgebildet ist.

Grundsätzlich stehen die Hamburger Verkehrsverbund GmbH (hvv), die Verkehrsunternehmen (insbesondere die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH [VHH.mobility] sowie die Hamburger Hochbahn AG [Hochbahn]) und die BVM in der Netz- und Angebotsplanung für den Busverkehr in einem stetigen und konstruktiven Austausch, um das Leistungsangebot im Busverkehr weiterzuentwickeln und zu optimieren. Hierzu zählt auch die kontinuierliche Beobachtung der Verkehrsunternehmen und des hvv, ob nachfrageorientierte Anpassungen im Leistungsangebot notwendig sind; sie werden nach Möglichkeit im Rahmen der weiteren Planungen berücksichtigt.

Auf der Metrobuslinie M29 konnte im Jahr 2024 in neun Fällen Rollstuhlfahrende aus Platzgründen nicht direkt befördert werden. Seitens der VHH.mobility wird insofern darauf reagiert, dass die seit 2023 beschafften Neufahrzeuge, die über zwei Stellplätze für Rollstühle verfügen, vielfach auf der Metrobuslinie M29 zum Einsatz kommen.

Das heutigeÖPNV-Angebot in dem Bereich rund um das BG Boberg entspricht grundsätzlich der derzeitigen Nachfrage. Für die Expressbuslinie X27 kann aufgrund der wenigen Betriebsmonate zwar noch keine statistisch sichere Aussage getätigt werden. Allerdings gibt es im Bereich des BG Boberg bisher keine außergewöhnlich hohe Nachfrage bzw. sind keine tageszeitlichen Peaks auf dieser Linie zu verzeichnen.

Die Nachfrageentwicklung wird auf den oben genannten Buslinien wie bei allen anderen Buslinien auch aufmerksam durch die BVM, den hvv, die VHH.mobility und die Hochbahn beobachtet.

Als angebotsorientierte Maßnahme wird zum 1. Mai 2025 die Betriebszeit der Expressbuslinie X27 ausgeweitet. Derzeit verkehrt die Linie im 20-Minuten-Takt täglich von ca. 5 Uhr bis 20 Uhr, künftig wird diese von 4 Uhr bis 24 Uhr bei gleicher Taktung verkehren.

r weitere angebotsorientierte Maßnahmen stehen derzeit die dafür notwendigen Ressourcen nicht zur Verfügung. Ursächlich hierfür ist die finanziell sehr herausfordernde Gesamtsituation, die bereits seit einigen Jahre besteht und insbesondere die im hvv organisierten Verkehrsunternehmen stark belastet.

Gleichzeitig hat der Senat den Fokus auf einen tariflich attraktiven ÖPNV gelegt: Die Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 und die seit September 2024 gegebene Möglichkeit für Hamburger Schüler:innen, den ÖPNV mit einem kostenfreien Deutschlandticket nutzen zu können, haben den Tarif im Hamburger ÖPNV grundlegend verändert und dies mit großem Erfolg, was die Fahrgastentwicklung der vergangenen Monate zeigt. Hierfür werden seitens der Freien und Hansestadt Hamburg jedoch erhebliche finanzielle Ressourcen aufgewendet und auch für die Folgejahre zurückgestellt.

Als folgerichtiger Schritt wird perspektivisch der Ausbau des Leistungsangebotes wieder in den Vordergrund rücken. Die finanzielle Lage bleibt allerdings wie oben beschrieben herausfordernd.

Neben der Anzahl von Buslinien und ihrer Taktung, die das BG Boberg anbinden, zeichnet sich eine gute ÖPNV-Anbindung unter anderem auch durch die Lage der Haltestellen aus. Derzeit befindet sich die Haltestelle BG Boberg in unmittelbarer Nähe zum Eingang des Klinikums.

Daher hat die BVM bereits in der Vorbereitung auf den Neubau des BG-Klinikums um frühzeitige Abstimmung mit der VHH.mobility gebeten, sofernim Rahmen des Neubaus Anpassungen im Straßenraum geplant sein sollten. Gleiches gilt, falls geplant wird, die Lage der Bushaltestelle zu verlegen. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass neben den Mitarbeitenden und Besuchenden des Klinikumsmit einem deutlich höheren Anteil mobilitätseingeschränkter Menschen zu rechnen sei, so dass den Wegen von den Haltestellen zu den Einrichtungen auf dem Gelände (Einrichtungen, Stationen und Ambulanzen) bezüglich Länge und Barrierefreiheit ein hochprioritärer Stellenwert zukommen, um hier die uneingeschränkte Teilhabe sicherzustellen. Auch hier ist ein frühzeitiger Austausch mit der VHH.mobility sinnvoll.

Petitum/Beschluss

Beschluss:

Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.

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