Anwendung von sogenannten Pflanzenschutzmitteln im Bezirk Bergedorf
Große Anfrage der BAbg. Mirbach, Jobs, Gruber, Heilmann, Westberg - Fraktion DIE LINKE
Rotenon ist ein Furocumarin-Derivat und findet Verwendung als Insektizid und Akarizid, ist jedoch auch für Fische sehr giftig (weniger giftig für Säugetiere und Bienen). Die giftige Wirkung des Stoffes beruht auf einer Blockade der an der inneren Membran der Mitochondrien lokalisierten Atmungskette, wo er am Komplex I ansetzt und so die Elektronenübertragung verhindert. Dadurch kann die Zelle kein ATP mehr herstellen und der Stoffwechsel kommt schließlich zum Erliegen. Im Freien zersetzt sich Rotenon relativ schnell, ist aber dennoch gefährlich, da es auch über die Haut oder als Staub in die Lunge eindringen kann. Laut einigen Studien steht Rotenon in Verdacht, Parkinson-Krankheiten auszulösen. Die Technische Universität Dresden wies die auslösende und verstärkende Wirkung von Rotenon auf das Protein Alpha-Synuclein im Darm bei Mäusen nach, welches Ursache mancher Parkinsonarten ist. Einige der Tiere zeigten Gewebeveränderungen im Gehirn, die denen ähnlich sind, die man bei Parkinson-Patienten findet. Vor diesem Hintergrund fragen wir das Bezirksamt:
Das Bezirksamt beantwortet die Große Anfrage vom 19.08.2019 wie folgt:
Vgl. Anlagen.
Zu 2. und 3.:
Dem Bezirksamt liegen keine Erkenntnisse vor.
Auf öffentlichen Flächen wurde ein Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Rotenon nicht eingesetzt. Zum Einsatz auf verpachteten Flächen liegen keine Erkenntnisse vor.
Nein.
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