21-0072

Anwendung von sogenannten Pflanzenschutzmitteln im Bezirk Bergedorf

Große Anfrage nach § 24 BezVG

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29.08.2019
Sachverhalt

Große Anfrage der BAbg. Mirbach, Jobs, Gruber, Heilmann, Westberg - Fraktion DIE LINKE

 

Rotenon ist ein Furocumarin-Derivat und findet Verwendung als Insektizid und Akarizid, ist jedoch auch für Fische sehr giftig (weniger giftig für Säugetiere und Bienen). Die giftige Wirkung des Stoffes beruht auf einer Blockade der an der inneren Membran der Mitochondrien lokalisierten Atmungskette, wo er am Komplex I ansetzt und so die Elektronenübertragung verhindert. Dadurch kann die Zelle kein ATP mehr herstellen und der Stoffwechsel kommt schließlich zum Erliegen. Im Freien zersetzt sich Rotenon relativ schnell, ist aber dennoch gefährlich, da es auch über die Haut oder als Staub in die Lunge eindringen kann. Laut einigen Studien steht Rotenon in Verdacht, Parkinson-Krankheiten auszulösen. Die Technische Universität Dresden wies die auslösende und verstärkende Wirkung von Rotenon auf das Protein Alpha-Synuclein im Darm bei Mäusen nach, welches Ursache mancher Parkinsonarten ist. Einige der Tiere zeigten Gewebeveränderungen im Gehirn, die denen ähnlich sind, die man bei Parkinson-Patienten findet. Vor diesem Hintergrund fragen wir das Bezirksamt:

 

  1. Wo werden im Bezirk Bergedorf auf öffentlichen Flächen sogenannte Pflanzenschutzmittel in welchen Mengen verwendet? Bitte jeweils das Mittel, die Fläche, die jährliche Menge und die Intervalle für die letzten drei Jahre 2016/17/18 sowie die Planungen für 2019 angeben.
  2. Wo werden im Bezirk Bergedorf auf von der Stadt verpachteten Flächen sogenannten Pflanzenschutzmittel in welchen Mengen verwendet? Bitte jeweils das Mittel, die Fläche, die jährliche Menge und die Intervalle für die letzten drei Jahre 2016/17/18 sowie die Planungen für 2019 angeben.
  3. Welche Kenntnisse hat das Bezirksamt über den Einsatz von sogenannten Pflanzenschutzmitteln auf privaten Flächen?
  4. Wurden in den letzten 10 Jahren im Bezirk Bergedorf auf öffentlichen oder verpachteten Flächen sogenannte Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Rotenon ausgebracht? Wenn ja, wo, von wem und in welchen Mengen? 
  5. Ist dem Bezirksamt bekannt, dass der Wirkstoff Rotenon im Verdacht steht, Parkinson auszulösen? In Frankreich ist Parkinson seit 2012 als Berufskrankheit für Landwirte anerkannt, weil es schon seit der Jahrtausendwende wissenschaftliche Studien gibt, in denen ein Zusammenhang zwischen dem Wirkstoff Rotenon und mutmaßlich weiteren Substanzen mit Parkinson hergestellt wurde.

 

 

 

 

Petitum/Beschluss

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