Es sind keine Fragen eingereicht worden.
Der TOP wird vor Eintritt in die Tagesordnung von dieser genommen.
Fortsetzung der Beratung vom 05.05.2021.
Der TOP mit der Drucksache 21-1894 wird vor Eintritt in die Tagesordnung von dieser genommen.
Herr Conrad führt, der Ausschuss habe bereits über das Gewerbe westlich des zukünftigen Fernbahnhofs Diebsteich gesprochen. Über eine dem Fernbahnhof adäquate Nutzung nahe dem Fernbahnhof solle nun nachgedacht werden. Dafür plane das Amt ein Gutachten zu vergeben. Vermutlich im zweiten Quartal 2022 könne das Thema erneut im Ausschuss vorgestellt werden.
Frau Göller-Meier erläutert auf Nachfrage, der untersuchte Raum sei absichtlich sehr groß gefasst. Wie in der Drucksache beschrieben seien zwei Phasen vorgesehen. Es werde versucht, die Erkenntnisse des Verfahrens zum Gewerbegebiet Schnackenburgallee/ Volkspark zu berücksichtigen. Es könne jedoch nicht dasselbe Verfahren gewählt werden, weil dafür keine Fördergelder mehr zur Verfügung stünden.
Herr Bielfeldt bittet darum, die Ergebnisse der ersten Phase im Ausschuss vorzustellen.
Der Planungsausschuss stimmt der Beschlussvorlage des Amtes einstimmig zu.
Der Planungsausschuss nimmt die Drucksache zur Kenntnis.
Frau Frauenlob erläutert auf Nachfrage, der städtebauliche Vertrag zum Bebauungsplan-Entwurf Bahrenfeld 68 sei dem Ausschuss in einer Sprecher*innensitzung vorgestellt worden und liege dem Vorhabenträger zurzeit zur Unterschrift vor. Bei Interesse an dem Vertrag, könnten sich die Ausschussmitglieder bei ihr melden.
Darüber hinaus erklärt sie, der Bebauungsplan-Entwurf Altona-Nord 29 (Waidmannstraße) sei am 08.10.2021 grob abgestimmt worden.
Herr Hielscher bittet um einen Sachstand zur vertraglichen Gestaltung des Regionalligastadions.
Frau Frauenlob merkt an, die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen solle in den zuständigen Ausschuss eingeladen werden und am besten noch vor der Öffentlichen Plandiskussion im ersten Quartal 2022 berichten.
Herr Bielfeldt bittet um einen Bericht zum Werkstattverfahren Volksparkachse.
Herr Strate stellt auf Hinweis von Herrn Conrad fest, dass die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft zu eine der nächsten Sitzungen eingeladen werde.
Herr Conrad berichtet auf Nachfrage, dass der städtebauliche Vertrag zum Bebauungsplan-Entwurf Altona-Nord 28 (Holsten-Quartier) vom Vorhabenträger unterschrieben mit Bindungswirkung bis kurz nach der Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfes vorliege. Diese müsse noch vor einer Unterschrift des Bezirksamts abgewartet werden, weil sich durch die Auslegung Änderungen ergeben könnten.
Es sind 17 Personen anwesend. Der Livestream hat 98 Aufrufe und 56 einzelne Zuschauer*innen (von YouTube geschätzte Anzahl an Nutzer*innen, die sich den Stream angesehen haben.) Die vor und während der Öffentlichen Plandiskussion eingereichten Fragen und Stellungnahmen liegen als Anlage bei.
Herr Strate begrüßt die Anwesenden und stellt das Podium sowie den Ablauf des Abends vor. Innerhalb des gesetzlich festgelegten Verfahrens zur Entwicklung eines Bebauungsplanes befinde man sich derzeit in der Phase der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung in Form der heute stattfindenden Öffentlichen Plandiskussion, in der die Bevölkerung erstmals die Möglichkeit erhalte, Anregungen, Vorschläge und Kritikpunkte zu dem Entwurf zu äußern. Zusammen mit den Vorschlägen der zu beteiligenden Behörden werde dies in die weitere Ausarbeitung des Entwurfs einfließen. Auch im Rahmen der späteren Öffentlichen Auslegung werde die Bevölkerung die Gelegenheit erhalten, nochmals Ideen und Kritiken zu dem dann vorliegenden Entwurf zu äußern, die dann wiederrum abgewogen würden.
Herr Sell (claussen-seggelke stadtplaner) stellt den Entwurf des Bebauungsplanes anhand einer Präsentation (siehe Anlage) vor. Die zentral im Plangebiet liegende Fläche der jetzigen Adolf-Jäger-Kampfbahn solle neu geordnet werden. 2006 habe der Altonaer Fußball-Club von 1893 e. V. (Altona 93) das Grundstück der Adolf-Jäger-Kampfbahn an die Altonaer Spar- und Bauverein eG (altoba) und die Behrendt Gruppe GmbH & Co. KG verkauft. 2009 habe ein Architekturwettbewerb zum Wohnquartier Griegstraße stattgefunden, den das Büro Heyden und Hidde Architekten GbR gewonnen habe. Ein Umzug des Vereins in ein neues Regionalligastadion am Diebsteich solle bis Ende 2026 erfolgen. Dazu werde von der Stadt bereits an dem Bebauungsplanverfahren Altona-Nord 29 (Waidmannstraße) gearbeitet. Im Plangebiet könne nach dem Umzug des Vereins gebaut werden. Über die Adolf-Jäger-Kampfbahn hinaus würden der Friedrich-Ebert-Hof südlich und die Bebauung am Otawiweg nördlich in das Plangebiet einbezogen.
Ein Drittel der etwa 320 geplanten Mietwohnungen solle öffentlich gefördert sein. Die vorgesehene, überwiegende viergeschossige Bebauung orientiere sich an der bestehenden Bebauung in der Umgebung. Nur nordwestlich sei ein fünfgeschossiger Baukörper als städtebauliche Akzentuierung geplant. Die Wege im neuen Quartier seien nur für den Fuß- und Radverkehr vorgesehen. Rettungswägen könnten die Wege aber dennoch befahren. So entstünden Wegeverbindungen zwischen Grünebergstraße und Griegstraße sowie zwischen Otawiweg und Behringstraße mit Durchgängen durch die zwei Gebäuderiegel. Eine Tiefgarage mit rund 300 Stellplätzen sei geplant, wovon auch Plätze für die Bewohner*innen des östlich angrenzenden Röhrigblocks vorgesehen seien. 30 Prozent der Stellplätze sollten E-Ladestationen erhalten. Insgesamt werde mit etwa 720 Fahrradstellplätzen geplant. In der Griegstraße werde es vermutlich eine StadtRAD-Station geben und über ein CarSharing Angebot werde nachgedacht. Eine mögliche Paketstation werde derzeit konzeptioniert. Da ein entsprechender Bedarf bestehe, werde zurzeit mit der Unterbringung einer zusätzlichen Kita im südöstlichen Rand der Neubebauung geplant. Deren Kinder könnten vielleicht die Außenspielfläche gemeinsam mit der Kita im Bestand nutzen. Die Bereiche zwischen den neuen Gebäuden sollten grün gestaltet werden – beispielsweise mit vorgelagerten, wohnungsbezogenen Gärten und Vorgartenzonen, die gemeinschaftlich genutzt werden könnten. Kinderspiel- und Freizeitflächen seien in den Innenhöfen geplant.
Das neue Quartier befinde sich innerhalb des Gebiets einer städtebaulichen Erhaltungsverordnung, die eine von roten Klinker geprägte Fassade fordert. Nördlich und südlich vom Gebiet befänden sich denkmalgeschützte Ensemble. Daher müsse überlegt werden, wie sich die neue Bebauung in ihrer Gestaltung einfügen könne. Im übergeordneten Flächennutzungsplan sei das Plangebiet bereits als Wohnbaufläche dargestellt. Im Bebauungsplan sei für den Großteil des Plangebiets die Ausweisung Allgemeines Wohngebiet (WA) geplant. Im südöstlichen Bereich, werde die Kita im Bestand mit Flächen für den Gemeinbedarf (KITA) ausgewiesen. In den vorgesehenen Baugrenzen dürften später Gebäude errichtet werden. Bei den Bestandsgebäuden am Otawiweg seien die Baugrenzen etwas tiefer als die Bestandsgebäude selbst, um bei Bedarf zeitgemäße Neubauten zu ermöglichen. Auch die vorgestellten Wegeverbindungen würden entsprechend ausgewiesen. Am Otawiweg sei außerdem noch eine Erweiterung der Straßenverkehrsfläche geplant, weil die untermaßigen Gehwege dort perspektivisch ausgebaut werden sollten. Im Textteil des Bebauungsplans würden noch die weiteren Aspekte wie Dachbegrünung und Entwässerung geregelt.
Zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg sowie der altoba und der Behrendt Gruppe solle ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden, der verpflichtende Regeln zu Themen wie den geförderten Wohnungsbau beinhalte, die nicht in einem Bebauungsplan geregelt werden könnten. Verschiedene Gutachten und fachtechnische Untersuchungen seien beauftragt, flössen in die Planung mit ein und könnten von der Öffentlichkeit im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplan-Entwurfs eingesehen werden.
Wortbeiträge der Bürger*innen zum Energiestandard und zum Verkehr
Herr Zorn erklärt, ein Energiefachplan sei erarbeitet worden. Dabei sei untersucht worden, welcher Gebäudeenergiestandard in Verbindung mit der Wärmeversorgung denkbar sei. Dafür gebe es verschiedene Modelle. Jetzige Empfehlung sei der Energiestandard KfW 55. Das bedeute, dass die neuen Gebäude 55 Prozent weniger Energie verbrauchten, als im Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden vorgegeben. Ein Gutachten solle untersuchen und für die Realisierung prognostizieren, wie eine wirtschaftlich darstellbare Wärmeversorgung mit möglichst großer CO2-Einsparung aussehe. Das sei nach den jetzigen Prognosen der Anschluss an das Fernwärmenetz der Wärme Hamburg GmbH. Bei einem späteren Bauantragsverfahren sei zu prüfen, ob dies noch wirtschaftlich sei und noch den dann gegebenen gesetzlichen Vorgaben entspreche. Im Plangebiet gebe es drei Fernwärmeanbieter*innen und schon jetzt sei das gesamte Gebiet an das Fernwärmenetz angeschlossen.
In Hamburg gebe es keine Stellplatzpflicht bei der Schaffung von Wohnungen. Eine verkehrstechnische Untersuchung und ein Mobilitätskonzept seien beauftragt worden. Der geplante Stellplatzschlüssel für Autos von etwa 0,5 pro Wohneinheit für Autos und die Anzahl der Fahrradstellplätze seien nachfragegerecht und entlasteten den gegenwärtigen hohen Parkdruck und auch den östlich liegenden Röhrigblock. Darüber hinaus prüfe der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer eine Anwohnerparkzone östlich des Plangebiets. Deren Einrichtung bringe auch mehr ordnungsrechtliche Kontrollen des Parkens mit sich. Abgesehen davon werde die Parkplatzsituation in Neubaugebieten von Neubewohner*innen bewusster wahrgenommen und sich darauf eingestellt. Weder könnten die neuen Bewohner*innen zu einem Verzicht auf ein eigenes Auto, noch die beiden Vorhabenträgerinnen auf einen Verzicht der Errichtung der Stellplätze verpflichtet werden. Vor dem Hintergrund des Hamburgischen Klimaschutzgesetzes und des Altonaer Klimakonzepts wirke das Amt auf eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und Stärkung der aktiven Mobilität aus Radverkehr, öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und Gehwegen hin. Das Amt halte die Anzahl der geplanten Stellplätze für angemessen gering. Außerdem sei das Plangebiet im innerstädtischen, hochverdichteten Quartier gut an den ÖPNV angeschlossen. Eine weitere Verschärfung der Parkplatzsituation sei nicht zu erwarten. Zur zukünftigen Parksituation in der Griegstraße seien erste Ideen entwickelt worden. Derzeit werde mit wechselseitigem Parken und neuen Markierungen geplant.
Das Altonaer Klimaschutzkonzept sehe vor, bei Neubau von Tiefgaragen 30 Prozent der Stellplätze mit E-Lademöglichkeiten auszustatten. Alle Stellplätze seien so zu errichten, dass sie einfach nachgerüstet werden könnten. Die 30 Prozent seien zum Zeitpunkt der Realisierung nach jetzigen Prognosen nachfragegerecht. An einer nachfragegerechten Versorgung hätten die Vorhabenträgerinnen aber ohnehin ein Eigeninteresse. Wie der Baustellenverkehr aussehen werde, stehe noch nicht fest. Baubeginn sei frühestens 2027.
Wortbeiträge der Bürger*innen zum Eingangsgebäude der Adolf-Jäger-Kampfbahn, zu Bäumen und zu Schulen und den Kitas
Herr Sell erklärt, der Baumbestand befinde sich im Wesentlichen an den Rändern des Plangebiets an der Grünebergstraße, der Griegstraße und an den Tribünen der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Es werde versucht, den Baumbestand an den Straßen in die Planung zu integrieren. Die Bäume an den Tribünen bei deren Abbruch zu erhalten, werde vermutlich schwierig sein, aber im weiteren Verfahren noch geprüft.
Herr Zorn betont, der Baumbestand sei genau geprüft sowie kartiert worden und werde im Hinblick auf die Planung dezidiert betrachtet, um keinen Baum leichtfertig zu verlieren.
Das Eingangsgebäude der Adolf-Jäger-Kampfbahn stehe nicht unter Denkmalschutz. Noch werde geprüft, ob es erhalten werden könne. Der geplante, nördliche Gebäuderiegel würde derzeit aber noch in das Eingangsgebäude hineinragen.
Die Rechtsgrundlage für die Planung seien das BauGB und der Bebauungsplan-Entwurf. Ein Grund des Verkaufs für Altona 93 sei gewesen, dass ein Regionalligastadion am jetzigen Standort wegen der nahen Wohnbebauung nicht zu verwirklichen sei. Die Planung gehe also mit dem Willen des Vereins einher.
Mit dem Träger der Bestandskita sowie der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration (BAGSFI) würden Gespräche über eine Erweiterung der Bestandskita und über Synergien einer zusätzlichen Kita geführt. Es müssten viele Nutzungen im Plangebiet untergebracht werden. Es sei schwierig, der Bestandskita weitere Freiflächen zuzuschlagen. Eine Verbindung einer neuen Kita zur Bestandskita sei zwar denkbar, aber noch nicht abschließend geprüft. Eine neue Kita müsse den Qualitätsanforderungen der BAGSFI entsprechen und bei der Außenspielfläche 6 m2 pro Kind also insgesamt 480 m2 vorhalten. Die Bestandskita habe bereits mehr als 6 m2 pro Kind zur Verfügung.
Alle Fachbehörden – auch die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) – würden im Bebauungsplanverfahren beteiligt. Die BSB kenne etwaige Bedarfe, die aus der Planung resultierten. Außerdem würden mehrere Schulen in der Umgebung erweitert und es gebe Pläne zu Schulgründungen. In der Sitzung des Planungsausschusses 03.11.2021 werde mit der BSB über die Schulplanung im Bezirk beraten.
Herr Strate stellt fest, dass es sich bei der Adolf-Jäger-Kampfbahn um eine Sportanlage des Vereins und nicht um eine kommunale Anlage gehandelt habe.
Stellungnahmen der Politik
Herr Hielscher führt aus, Altona 93 habe das Grundstück verkauft, wodurch die jetzige Ausweisung funktionslos geworden sei. Am Diebsteich entstehe hoffentlich zeitnah Ersatz, sodass der Sport nicht einfach verdrängt werde. Breitensport habe es auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn ohnehin wenig gegeben. Es sei richtig, hier den dringend benötigten Wohnungsbau zu errichten, der sich in Dichte und Höhe am Bestand orientiere. Für die Ausführungsplanung könnten die Vorhabenträgerinnen gegebenenfalls das Büro Heyden und Hidde Architekten GbR beauftragen, das den Architekturwettbeerb 2009 gewonnen habe, wozu es schöne Visualisierungen gebe.
Das neue Quartier werde eine hohe Aufenthaltsqualität bieten – etwa durch Vorgärten und ausschließlich unterirdische Stellplätze. Um innerstädtische Quartiere bei Nachverdichtung vital zu halten, müsse sich wegen der Flächenknappheit von der Vorstellung getrennt werden, Stellplätze eins zu eins im Verhältnis zu den Wohnungen zu schaffen. Die hohe Anzahl an Stellplätzen, die hier geschaffen würden, sei ohnehin nicht mehr üblich. Im Holsten-Quartier gebe es beispielsweise einen kleineren Stellplatzschlüssel von 0,2. Über die Parkplatzsituation müssten sich die Bewohner*innen aber natürlich trotzdem selbst Gedanken machen. Schulen in der Nähe würden erweitert und südwestlich des Quartiers sogar eine Schule neu gebaut.
Frau Benkert legt dar, die verschiedenen Anregungen der Bürger*innen würden in den zuständigen Ausschüssen diskutiert. Die Fraktion DIE LINKE sei dafür, das Eingangsgebäude der Adolf-Jäger-Kampfbahn zu erhalten. Die Sorge um die Parkplatzsituation bewege viele Anwohner*innen und sei auch Thema im Verkehrsausschuss. Die Sorge um die Einrichtung der Baustellenzufahrt werde sie mitnehmen. Wenn die Planung dazu weiter sei, könnten die Bürger*innen dem Ausschuss dazu auch gerne Eingaben schreiben. Die Themen Energiestandard und Ladestationen würden noch im Ausschuss diskutiert. Zum Thema Schulbau werde die BSB in der Sitzung des Planungsausschusses am 03.11.2021 angesprochen.
Es sei positiv, dass die Bestandskita mit dem Bebauungsplan gesichert werde. Die neue Kita werde ausreichend Platz benötigen. Die Fraktion DIE LINKE werde sich dafür einsetzen, die Bäume – insbesondere ältere und prägende – zu erhalten, die für die Stadtnatur, das Mikroklima und die Lebensqualität sehr wichtig seien. Es sollten nicht einfach Grünflächen bebaut werden. Die bauliche Schließung des Friedrich-Ebert-Hofs beeinträchtige die Durchlüftung, was noch weiter diskutiert werden müsse.
Frau Blume erklärt, die FDP-Fraktion freue sich über die Schaffung von 320 Wohnungen. Die Planung der Quartierstiefgarage, die an vielen anderen Stellen der Stadt gewünscht werde und für weniger geparkte Autos im Straßenraum sorge, sei nachfragegerecht und die Anzahl der Stellplätze an dieser Stelle richtig. Das Thema Bäume werde im Bezirk mit viel Umsicht behandelt und die erforderlichen Nachpflanzungen zu einem späteren Zeitpunkt noch im Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport behandelt. Wenn das Eingangsgebäude nicht erhalten werden könne, sei gegebenenfalls in einem Wettbewerbsverfahren zu überlegen, wie an die Adolf-Jäger-Kampfbahn erinnert werden könne. Das Thema der Außenfläche der Kita nehme sie mit. Eine Verbindung der Außenfläche der neuen und der Kita im Bestand werde vermutlich schwierig. Die Planung der Baustellenzufahrt werde später noch im Verkehrsausschuss zu behandeln sein. Schulbau Hamburg habe die Fläche nicht für Schulbau gekauft. In der Umgebung werde es aber eine neue Schule geben. Die Querung der Behringstraße für Kinder werde dann noch geregelt werden müssen. Überdies sei es ihr ein Anliegen, bei der Planung auch Wohnungen für größere Familien zu berücksichtigen.
Herr Batenhorst erklärt, er bedauere zwar, dass die Adolf-Jäger-Kampfbahn verschwinde, die wirtschaftlichen Gründe für den Verkauf seien aber nachvollziehbar. Die vorgestellte Planung könne erst umgesetzt werden, wenn das neue Regionalligastadion für Altona 93 am Diebsteich fertiggestellt sei. Damit ein städtischer und dennoch grüner Lebensraum entstehe, könne nur behutsam nachverdichtet werden. Dabei seien die Interessen der Bürger*innen in den bestehenden Quartieren angemessen zu berücksichtigen. Einem Wettbewerbsverfahren mit Beteiligung unterstütze die AfD. Eine geschlossene Bauweise mit vier Geschossen sei richtig, eine höhere Verdichtung sei hier nicht vorstellbar. Vielfältige, ansprechende Fassaden, grüne Vorgärten, Baumpflanzungen, Dachbegrünung und möglichst der Erhalt des Baumbestands seien wichtig. Eine neue Kita, Kinderspielplätze und Freiräume seien zu planen. Die verkehrsfreien Wege würden befürwortet. Es müsse aber Bereiche zum kurzfristigen Be- und Entladen insbesondere für ältere Menschen geben. Neben der Tiefgarage müssten oberirdische Stellplätze für Besuchende eingerichtet werden. Der Plan sehe bereits vor, genug Auto- und Fahrradstellplätze vorzusehen, um Parkplatzsuchverkehr zu vermeiden. Das Eingangsgebäude der Adolf-Jäger-Kampfbahn solle erhalten und kulturell genutzt werden. Die aktuelle Schulplanung sei zu überdenken, weil durch das Vorhaben mit mehr Bedarf gerechnet werde und die vorhandenen Kapazitäten dafür nicht ausreichten.
Herr Strate weist darauf hin, dass ein Wettbewerbsverfahren bereits stattgefunden habe.
Frau Boehlich befürwortet, die schönen Darstellungen aus dem Wettbewerbsverfahren zu realisieren. Standorte wie das Kolbenschmidtgelände seien aufgeben worden und würden nun bebaut. Es sei richtig, diese aufgegebenen Flächen für Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen, weil der Wohnungsdruck immer noch hoch sei. Altona 93 habe die Adolf-Jäger-Kampfbahn, die nicht mehr den aktuellen Ansprüchen und dem Lärmschutz genüge, aufgeben. Es sei richtig, auch diese Fläche nun für Wohnungsbau zu entwickeln und diesen nicht auf Grünflächen wie den Feldmarken zu errichten.
Es gebe kein Recht auf Parkplätze im öffentlichen Raum. Die neuen Bewohner*innen würden sich überlegen, ob sie sich noch ein Auto anschafften. Es würden außerdem ohnehin nicht nur junge Familien dort hinziehen. Bei Wohnungsbau müssten Klimaschutz und Mobilitätswende bereits mitgedacht werden. Es gebe bereits Vorhabenträger*innen, die von sich aus auf die Schaffung von Stellplätzen in gut angeschlossenen, innerstädtischen Quartieren verzichteten. Die Stellplätze stellten in der Planung keine große Problematik da. Wichtig sei viel mehr, dass zukunftsweisend gebaut werde. Aufgrund des späten Baubeginns werde es dahingehend noch Gespräche mit den Vorhabenträgerinnen geben. Außerdem seien die bundesgesetzlichen Vorschriften bis dahin noch abzuwarten und dann zu berücksichtigen.
Herr Adrian betont, das vorgestellte Konzept biete einen qualitätsvollen Anschluss an die Umgebung. Mit den Vorhabenträgerinnen, der altoba und der Behrendt Gruppe, würden Zustände wie im Holsten-Quartier mit ständigen Eigentümer*innenwechseln vermieden. Hier könne guter Altonaer Wohnungsbau fortgeschrieben werden.
Der Bebauungsplan-Entwurf biete die Möglichkeit, baulich an den Friedrich-Ebert-Hof anzuschließen, was zu weiteren geförderten Wohnungen führen könne. Dazu seien Gespräche mit der SAGA nötig. Die geplante hohe Anzahl an Tiefgaragenstellplätzen sei heute nicht mehr üblich und werde die Parkplatzsituation entlasten. Durch das Anwohnerparken sollten Langzeitparkende verdrängt, aber kein Anreiz für den Neukauf eines Autos geschaffen werden. Überdies sei die S-Bahnstation Bahrenfeld aus diesem Quartier fußläufig zu erreichen. Quartiersbezogenes CarSharing und E-Mobilität würden bis zur Realisierung der Planung noch wichtigere Themen werden. Dann könnten Quartiere auch stadträumlich besser genutzt werden.
Herr Strate bedankt sich abschließend bei allen Beteiligten und weist auf die Auswertung der
heutigen Öffentlichen Plandiskussion hin, die voraussichtlich in der Sitzung des Planungsausschusses am 17.11.2021 erfolgen werde.