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Wohnungstausch II – Eine Online-Tauschbörse für Wohnungen in Altona vorantreiben! Dringlicher Antrag der SPD-Fraktion

Antrag öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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16.09.2021
26.08.2021
Sachverhalt

Wohnungstauschangebote sind ein sinnvolles Instrument, um die Situation auf dem Wohnungsmarkt im Bezirk Altona weiter zu verbessern. Viele Menschen würden gerne umziehen und ihren Wohnraum den sich verändernden Lebensverhältnissen anpassen.

Bislang scheitert ein solcher Tausch häufig daran, dass dies wegen der Gefahr eines deutlich höheren Mietpreises bei der Anmietung von Wohnungen durch neue Vertragspartnerinnen und Vertragspartner im Zuge des Wohnungswechsels häufig unattraktiv erscheint, insbesondere für ältere Menschen mit bereits lange laufenden Mietverträgen. Möglichkeiten zum Wohnungs-tausch könnten beispielsweise ältere Menschen nach dem Auszug ihrer Kinder dazu motivieren, die für sie mittlerweile zu großen Mietwohnungen zum Tausch gegen eine kleinere Wohnung an junge Familien abzugeben. Älteren Menschen muss es dabei durch Unterstützungsangebote ermöglicht werden, in serviceunterstützte, barrierefreie Wohnformen zu ziehen, möglichst in der Nähe ihres jetzigen Wohnumfelds. So kann familiengerechter Wohnraum denen zur Verfügung gestellt werden, die ihn benötigen. Deshalb setzen wir uns für eine Förderung entsprechender Angebote ein.

 

In Altona kommen für die Etablierung von Wohnungstauschprojekten insbesondere die städtischen Wohnungsbaugesellschaften und die Baugenossenschaften, wie die SAGA Unternehmensgruppe (SAGA), der Bauverein der Elbgemeinden (BVE), der Altonaer Spar- und Bauverein (altoba) und weitere in Frage. Auch private Investoren, die sich die Förderung des Gemeinwohles in ihr Portfolio gesetzt haben, sind für das Thema als Ansprechpartner denkbar.

 

Bereits Anfang 2019 wurde ein Antrag der SPD-Fraktion in Altona mit großer Mehrheit durch die Bezirksversammlung Altona beschlossen, der vorsah, in einem Gespräch mit den Wohnungsbaugesellschaften und privaten Investoren sowie der Bezirkspolitik Realisierungsmöglichkeiten für eine kommunale/städtische Wohnungstauschbörse zu prüfen. Die damalige Bezirksamtsleiterin führte hierzu bereits ein Auftaktgespräch. Hier signalisierten SAGA, altoba und BVE zum einen, dass sie solche Tauschbörsen bereits intern betreiben und zum anderen, dass sie sich unter bestimmten Voraussetzungen vorstellen könnten, ein solches Tauschprojekt zu unterstützen.

 

Trotz dieses vielversprechenden Auftakt-Signals wurden diese Gespräche nach dem Wechsel an der Spitze des Bezirksamts leider nicht fortgesetzt. Dass gilt es nun zu ändern und den Gesprächsfaden wieder aufzugreifen. Wichtig dabei ist im Zuge der Gespräche konkret herauszuarbeiten, wie genau eine Altonaer Wohnungstauschbörse ausgestaltet werden könnte. Hierzu hilft ein Blick über den Tellerrand.

 

Berlin macht Wohnungstausch z. B. durch eine leicht zugängliche, informative Online-Tauschbörse (inberlinwohnen.de) möglich. Zugleich könnte insbesondere für ältere Menschen über die aufsuchende Sozialarbeit bzw. über das Wohnungsamt Hilfestellung bei Tausch oder Umzug gegeben werden wie es beispielsweise die Stadt Düsseldorf praktiziert, die Wohnungstauschende durch das Wohnamt logistisch und finanziell sowie bei der bedarfsgerechten Wohnungsanpassung unterstützt.

 

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung Altona beschließen:

 

  1. Das Bezirksamt wird nach § 19 Abs 2 Bez.VG. gebeten, unter Einbeziehung der Bezirkspolitik und des Bezirksseniorenbeirats, zeitnah die Gespräche mit den Wohnungsbaugesellschaften, in Altona ansässigen Genossenschaften und privaten Investoren wieder aufzunehmen, die bereits unter der vorherigen Bezirksamtsleiterin begonnen wurden, um Realisierungsmöglichkeiten für eine kommunale/städtische Wohnungstauschbörse zu prüfen. Im Vorfeld dieser Gespräche sind Erfahrungen aus Städten einzuholen, die bereits Wohnungstauschbörsen betreiben (z. B. Düsseldorf, Freiburg, Berlin).

 

  1. Der Hauptausschuss ist über die Entwicklung regelmäßig zu unterrichten.

 

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.

 

Anhänge

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