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Wieder 122 Bäume in Altona weniger! Gab es keine Alternative zu den Fällungen im Volkspark? Kleine Anfrage von Niclas Krukenberg (Fraktion DIE LINKE)

Kleine Anfrage öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
25.01.2024
02.01.2024
Ö 13.4
02.01.2024
Sachverhalt

Aus der Pressemitteilung des Bezirksamtes Altona vom 20. November 2023 geht hervor, dass 122 Bäume im Volkspark, westlich der August-Kirch-Straße, gefällt werden müssen. Als Grund wird Borkenkäferkalamität angegeben. Die hohe Anzahl der Fällungen ist vor dem Hintergrund voranschreitendes Klimawandels und kommender Hitzewellen besorgniserregend.

 

Das Bezirksamt Altona beantwortet die Fragen wie folgt:

 

  1. Um welches Gebiet handelt es sich beim sog. „sterwald“ genau und ist es laut Planung des damaligen Gartenbaudirektors F. Tutenberg (s. Anhang) ein Nadelwaldbereich? (Bitte einzeichnen)

 

Zu 1:

Der historische Plan mit dem gekennzeichneten Bereich ist eingefügt. Die Planung von Tutenberg sah dort sowohl Nadelwald als auch Laubwald vor.

 

  1. Gab es Überlegungen, die toten und absterbenden Bäume stehen zu lassen, um Totholz zu erhalten, Nachbarbäume und Waldboden vor Hitze und Sonne und somit vor Austrocknung zu schützen und um Nachfolgefällungen von derzeit gesunden Bäumen zu vermeiden? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja: Warum wird dennoch die Fällung bevorzugt?

 

Zu 2:

Die Bäume stehen im Bereich eines Wegs, sodass das Stehenlassen der Bäume aus Verkehrssicherungsgründen keine Option ist.

In den betroffenen Bereichen erfolgt bei Lichteinfall durch die Totholzinseln sehr kurzfristig eine natürliche Sukzession, zuerst mit dort stark wachsenden Brombeeren. Kahlstellen auf dem Waldboden sind deshalb nicht zu erwarten.

 

  1. Ist eine Prüfung des Waldstückes auf wertvolle Habitatbäume und rechtlich geschützte Arten durchgeführt worden? Wenn ja, was waren die Ergebnisse? Wenn nein: Warum nicht?

 

 

Zu 3:

Eine visuelle Kontrolle der zu fällenden Bäume ist erfolgt, hierbei wurden keine Habitatbäume erkannt.

Das beauftragte Unternehmen ist angewiesen bei der Fällung die Bäume, ergänzend zu der visuellen Kontrolle, auf mögliche Habitate zu prüfen.

 

  1. Wurde eine Sperrung des Gebietes für Fußnger:innen erwogen, um die toten Bäume stehen lassen zu können? Wenn nein: Warum nicht?

 

Zu 4:

Eine Sperrung des Gebiets wurde nicht in Erwägung gezogen, da dies die Erholungsnutzung des Parks einschränken würde.

 

  1. Welche Maßnahmen werden getroffen, um bei den geplanten Fällungen mithilfe schweren Gerätes die Bodenverdichtung zu vermeiden und Schäden an gesunder Vegetation entgegenzuwirken?

 

Zu 5:

Die Fällungen der Bäume erfolgen manuell. Das Herausziehen der Stämme aus den Beständen wird voraussichtlich unter Einsatz von Seilwinden organisiert, damit der Waldboden möglichst wenig befahren werden muss.

 

  1. Was passiert mit dem Käferholz der 122 Bäume und gibt es Pläne, einen Teil davon im Wald zu belassen? Wenn nein: Warum nicht?

 

Zu 6:

Es wird geprüft, Reste des Totholzes als geschälte Stämme dort zu hinterlassen.

Das Schälen der Stämme ist erforderlich um die Ausbreitung des Borkenkäfers zu minimieren. Durch das Schälen der Bäume wird der Aufwand der Fällungen deutlich erhöht. Es ist vergleichsweise viel Totholz in den Waldparkarealen des Volksparks vorhanden, sodass daran kein Mangel in dem Park besteht.

 

7.a  Welche konkreten Überlegungen und Pläne gibt es zu:

-          Nachpflanzungen und Waldumbau im betroffenen Gebiet (Baumarten, ggf. Straucharten, Gehölzgrößen, Zeitpunkt, Anzahl der Nachpflanzungen, Finanzierung)

 

Zu 7.a:

Die Nachpflanzung wird im Zusammenhang mit dem Naturschutzgroßprojekt mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) beraten. Entwicklungsziel ist ein artenreicher Mischwald. Die Artenauswahl steht noch nicht fest.

Eine Finanzierung der Maßnahme im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes wird angefragt.

 

7.b  Welche konkreten Überlegungen und Pläne gibt es zu:

-          Zur Förderung der natürlichen Naturverjüngung im betroffenen Gebiet?

 

Zu 7.b:

Ergänzend steht das Bezirksamt Altona im Austausch mit der BUKEA, um auf einer Teilfläche als Pilotprojekt eine Naturverjüngung zu entwickeln und diese zu evaluieren.

 

  1. Welche Maßnahmen werden generell zur Eindämmung des Borkenkäferbefalls im         Volkspark ergriffen?

 

Zu 8:

Derzeit sind keine Maßnahmen zur Eindämmung des Borkenkäfers vorgesehen.

 

 

 

 

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.

 

Anhänge

Planung Tutenberg