RISE Gebiet Bahrenfeld-Süd prüfen, Voruntersuchung einleiten Antrag der Fraktionen von GRÜNE und SPD
Letzte Beratung: 28.11.2024 Bezirksversammlung Ö 8.3
Der Stadtteil Bahrenfeld befindet sich seit vielen Jahren in einem starken Umbruch.
Die Entwicklung der Science City ist sicherlich der entscheidendste aktuelle Entwicklungsschub – welcher hier nicht Thema ist.
Der Bereich Bahrenfeld-Süd/ (eigentlich Süd/Ost) hat seine Transformation in den letzten 20 Jahren schon an vielen Stellen hinter sich bzw. befindet sich mit einigen Projekten in Bau.
Angefangen südlich der Stresemannstr. mit der Umstrukturierung des Geländes des ehemaligen Gaswerks über das Kühne-Werk, der Entwicklung rund um die Max-Brauer-Schule und östlich Celsiusweg wurde in Bahrenfeld-Süd eine erhebliche Nachverdichtung sowohl im Wohnungsbau als auch im Gewerbebereich vorgenommen.
Die Autobahn A7 wird in wenigen Jahren komplett überdeckelt und die Lärmsituation maßgeblich beruhigt sein. Im Rahmen dieses Projektes ist der Sportpark Bahrenfeld als quasi westliche Begrenzung von Bahrenfeld-Süd errichtet. Hier werden die getrennten Parkareale des Bonneparks und des Lutherparks zusammengeführt sowie die verlagerten Kleingärten auf dem Deckel errichtet. Mit der Fertigstellung des Deckels wird sich die Verkehrssituation in Altona auch deutlich entspannen,– ist sie doch vielfach mit Stausituationen durch die Baustelle erheblich belastet.
Wohnungsbaupotenziale sind weitestgehend ausgeschöpft und bestehen auf dem LIDL-Gelände und bei dem aktuell hängenden Projekt des Emils-Quartiers.
Das Umfeld rund den zukünftigen Fernbahnhof Diebsteich gilt es in den Fokus zu nehmen, wie auch die Gesamtentwicklung der Gewerbegebiete auch im Hinblick auf Klimaanpassung und Energiewende.
Die Friedhöfe werden sich im Laufe der kommenden 20 Jahre mehr in Richtung Friedhofparks entwickeln, da die Sterbekultur mehr zur Kremierung geht und Erdbestattungen stark rückläufig sind.
Durch die starke Nachverdichtung auch im Wohnungsbau sollte überprüft werden, ob und inwieweit die soziale Infrastruktur Bedarfe südlich der Stresemannstr. hat.
Eine weitere zukünftige Aufgabe wird die Verbindung von Mitte Altona II und dem Areal Selgros/ Tasköprüstr. sein. Ob dies als Tunnel oder Brückenkonstruktion – ob es im Gleisdreieck oder in Höhe Kaufland umsetzbar sein wird, gilt es zu prüfen. Hier kommt zudem das anstehende Bebauungsplanverfahren „Tasköprüstr.“ mit der Ansiedlung eines namhaften Industrieunternehmens und Wohnungsbau in relevanter Größenordnung von 400-500 Wohnungen durch die SAGA auf die Tagesordnung.
Es gilt ferner zu prüfen, ob das angestrebte RISE-Gebiet auf den Bereich südlich Stresemannstr. (Westgrenze A7, Ostgrenze Bahngleise, Südgrenze S-Bahngleise) zu begrenzen ist oder ob die Bereiche nördlich der Stresemannstr. bis Holstenkamp integrierbar sind.
An dieser Stelle eine kleine Danksagung an die Bürger:innen die vor der Bezirkswahl auf die Politik zugegangen sind und mit ihren vorlaufenden Gesprächen und Analysen die Aufmerksamkeit auf dieses Quartier Bahrenfeld-Süd (südlich Stresemannstr.) gelenkt und somit die Initiative für diese Untersuchung gebildet haben.
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Das Bezirksamt wird nach § 19 BezVG gebeten, eine Voruntersuchung mit Gebietszuschnitt für das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) für Bahrenfeld-Süd anzufertigen.
Im weiteren Schritt werden die konkreten Förderbedarfe des Gebietes im Rahmen einer Problem- und Potentialanalyse identifiziert.
Bei der Voruntersuchung sind folgende Themenbereiche zu berücksichtigen:
- Soziale Infrastruktur für verschiedene Personengruppen
- Sonstige Infrastruktur wie Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und medizinische Versorgung
- Integration, Inklusion, Kultur und nachbarschaftliches Zusammenleben
- Verbesserungsmöglichkeiten der Wohnsituation von öffentlich-rechtlichen Wohnunterkünften
- Ggf. Ergänzungsbedarfe/ Maßnahmen am Sportpark Bahrenfeld
- Ggf. Maßnahmen in dem ehemaligen Fördergebiet Sibiliusstr./ Lyserstr.
- Behutsame Nachverdichtung, z. B. durch verbesserte Nutzung bisher untergenutzter Flächen oder durch andere geeignete Maßnahmen
- Möglichkeiten zur Verbesserung in der Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr und Analyse der Verkehrssituation südlich der Stresemannstr.
- Entwicklung von Wohnungsbaupotenzialen auf dem LIDL-Gelände
- Untersuchung, ob und in wieweit die Gewerbeareale nördlich der Stresemannstr. in das RISE-Gebiet integriert werden sollten und welche Auswirkungen durch das zukünftige „Bahnhofs-Umfeld“ am Fernbahnhof Altona entstehen
- Untersuchung, ob die Friedhofsareale im Hinblick auf ihre anstehende Umstrukturierung zu Friedhofs-Parkarealen sinnvoll in das RISE-Gebiet integriert werden sollten/ können
- Identifikation eines Quartiersmittelpunktes ggf. gemeinsam mit den privaten Grundeigentümern rund um das Phoenix-Areal
- Ggf. Unterstützungsmaßnahmen bei der Zusammenführung der Parkareale Bonnepark und Lutherpark und Gestaltung der Kleingartenareale auf dem A7 Deckel
- Ggf. Unterstützungsmaßnahmen bei der Sicherung der vielfachen denkmalgeschützten Wohnareale nördlich und südlich der Stresemannstr.
- Ggf. Unterstützungsmaßnahmen zur Realisierung des Projektes „Emils-Quartier“ (Wohnungsbau südlich Von-Sauer-Str./ Ecke Bahrenfelder Kirchenweg)
- Unterstützungsmaßnahmen im Vorhaben Luthergrund
Die Einrichtung eines neuen RISE-Gebietes soll im Falle der positiven Prüfung bei der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen beantragt werden.
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Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.
ohne
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