Im November dieses Jahres wurden die Planungen der Deutschen Bahn zum sogenannten zweiten City-Tunnel publik. Dieser Tunnel soll die S-Bahn-Trasse zwischen den Bahnhöfen Dammtor und Altona unter die Erde verlegen. Dafür sollen zwei neue S-Bahn-Bahnhöfe entstehen: Schlump und Doormannsweg; die bisherigen S-Bahnhaltestellen Sternschanze und Holstenstraße entfallen. Die neue Streckenführung soll nördlich der bisherigen realisiert werden.
Vor diesem Hintergrund ersuchen wir die zuständige Fachbehörde um Auskunft zu folgenden Fragen:
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Inwieweit hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die vorgestellten Planungen zu einem zweiten S-Bahntunnel mit den in Hamburg zuständigen Fachbehörden rückgekoppelt?
- Wie ist der aktuelle Zeitplan der nächsten Planungsschritte und der sich anschließenden Umsetzung? Bitte genau auflisten!
- Wie sieht die Einbindung der politischen Gremien in diese Planungsschritte aus? Wann und in welchem Umfang sind die betroffen Bezirksversammlungen sowie die Hamburger Bürgerschaft in den Planungsprozess eingebunden?
- Wie ist die Einbindung der Bevölkerung im Planungsprozess sichergestellt und welche konkreten Beteiligungsformate sind vorgesehen? Wann sollen diese starten? Gab es im bisherigen Planungsprozess bereits Bürgerbeteiligungsformate, wenn ja, welche?
- Ist durch den Bau und die Planung des zweiten City-Tunnels die Schienenanbindung von Lurup und Osdorf zeitlich gefährdet oder verzögert sich? Wann genau ist der Baustart der Schienenanbindung von Lurup und Osdorf? Wann sollen welche Stationen fertig werden? Wann werden die genauen Planungen für die Schienenanbindung von Lurup und Osdorf durch die Fachbehörde der Bezirksversammlung Altona vorgestellt?
- Haben die vorliegenden Planungen für einen zweiten S-Bahntunnel finanzielle Auswirkungen auf die Planungen der Schienenanbindung von Lurup und Osdorf?
- Wie ist die Schienenanbindung an Lurup, Osdorf, Bahrenfeld-Nord und insbesondere der Science City mit der vorgestellten Planung umzusetzen, bzw. Zeitnah zu realisieren?
- Wie wird die Anbindung an die S-Bahn für die Bewohnerinnen und Bewohner der Mitte Altona und des Holstenareals gewährleistet?
- Wurden alternative Streckenführungen geplant und wenn ja welche und wie war der Abwägungsprozess? Wurde eine Tunnelführung entlang der jetzigen Linienführung geprüft?
- Wurde eine Tunnelführung entlang der Strecke Edmund-Siemers-Allee, An der Verbindungsbahn, Sternschanze (gemeint ist die Straße am südlichen Rande des Schanzenparks), Altonaer Straße, Max-Brauer-Allee, Stresemannstraße geprüft?
- Können Teile des ICE-Verkehrs durch zusätzliche Strecken im Tunnel geführt werden? Kann der Regional- und Fernverkehr vollumfänglich im zu realisierenden Tunnel geführt werden? Vorteil: Nur U-Bahn Anschluss in Dammtor, keine weiteren Stationen notwendig.
- An welchen Teilabschnitten der heutigen Verbindungsbahn entstünden insbesondere bauliche Engstellen bei einer Erweiterung der bestehenden Gleise von 4 auf 6? Würden 5 Gleise die Realisierung des Deutschlandtakts bei gleichzeitiger Beibehaltung der derzeitigen S-Bahn-Linien ermöglichen?
- Ist vorgesehen die Stationen Holstenstraße und Sternschanze für den S-Bahnverkehr komplett oder nur zeitweilig zu schließen oder ist auch eine Wiederinbetriebnahme denkbar?
- Ist der Verlust von Grünflächen und Parks durch die aktuelle Planung vorgesehen und falls ja, welche Kompensationen sind wann und wie beabsichtigt?
- Warum steht auf Seite 13 der Broschüre des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zum Thema „Zweiter S-Bahn-Tunnel für Hamburg“: „Zumindest teilweise offene Bauweise, ggf. Baugrube am Nordende des Sternschanzenparks für Tunnelbohrmaschine Richtung Stephansplatz/Holstenstraße“? Ist eine Streckenführung zur Holstenstraße betrachtet worden?
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Im Koalitionsvertrag zwischen SPD und GRÜNEN aus diesem Jahr (2020) steht die Zielsetzung der Entwicklung des Bahnhof Diebsteichs zum "S-Bahn-Knotenpunkt". Welche Planung lag dieser Einschätzung zu Grunde? Ist eine Einfädelung der S32 an Diebsteich nicht realisierbar?
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) beantwortet die Fragen wie folgt:
Zu 1 und 2:
Siehe Drs. 22/2202.
Zu 3 und 4:
Der Prozess steht erst am Anfang. Daher können diese Fragen gegenwärtig noch nicht beantwortet werden. Es gab noch keine Bürgerbeteiligungsformate.
Zu 5 und 6:
Die Planung der Schienenanbindung nach Lurup und Osdorfer Born (S32) ist derzeit nicht betroffen, so dass es nach derzeitigem Stand zu keinen finanziellen Auswirkungen kommt. Die Bezirksversammlung soll über den aktuellen Planungsstand mit Abschluss der Vorplanung informiert werden. Aussagen über die Realisierungszeiträume sind erst im Zuge der Entwurfsplanung möglich.
Zu 7:
Dies wird sich im Abgleich der Planung für die Schnellbahnlinie S32 mit den zu konkretisierenden Überlegungen für den Verbindungsbahnentlastungstunnel zeigen.
Zu 8 – 10:
Siehe Drs. 22/2202.
Zu 11:
Bei einem reinen S-Bahntunnel wäre dies nicht möglich.
Zu 12:
Hierzu liegen der zuständigen Behörde keine studienbasierten Erkenntnisse vor.
Da die Verkehrsbelastung in beide Richtungen gleich ist, ist anzunehmen, dass die Gutachter des Deutschlandtakts nicht davon ausgehen, dass insgesamt fünf Gleise ausreichend sind.
Zu 13 – 15:
Siehe Drs. 22/2202.
Zu 16:
Die damaligen Entscheidungsgründe zur Führung der S32 sind in der der Drucksache 21/18875 dargelegt.