Baumpflanzinitiative Lurup Kleine Anfrage von Dr. Ulrike von Criegern (CDU-Fraktion)
Letzte Beratung: 17.06.2025 Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport Ö 13.4
Am 13.12.22 wurde vom Luruper Forum, einem Stadtteil-Kultur-Büro im Stadtteil Lurup die Eingabe “Neue Bäume im öffentlichen Raum in Lurup pflanzen” eingereicht, und zwar mit 69 vorgeschlagenen Baumstandorten. Hintergrund ist das Anliegen der Bürger, Umwelt- und Klimaschutz in ihrem Stadtteil zu fördern, sowie dem Stadtteil ein freundliches und gepflegtes Antlitz zu verleihen bzw. zu erhalten. Denn gerade in Lurup wird immer mehr und immer verdichteter gebaut, so das viele Baumstandorte einer Bebauung weichen mussten. Auch durch die sog. Veloroute 14 geht erheblicher Baumbestand verloren. Hierfür ist Ersatz zu schaffen.
Das Luruper Forum hat 69 Orte für neue Bepflanzungen identifiziert. Die vorgeschlagenen Standorte sollten vom Bezirksamt auf ihre Eignung hin untersucht werden.
Nach dem vielversprechenden Start ist das Vorhaben nun scheinbar zum Erliegen gekommen.
In der Sitzung des Ausschusses für Grün, Naturschutz und Sport vom 02.01.24 wurde seitens des Amtes festgehalten, dass es extreme Kostensteigerungen gebe im Zusammenhang mit Baumpflanzungen, 24 der genannten Standorte könnten nicht realisiert werden.
Zuletzt bat der Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport am selbigen Datum um eine Fortsetzung der Standortüberprüfungen.
Vor diesem Hintergrund bitte ich das Bezirksamt um Beantwortung folgender Fragen:
Um Auflistung wird gebeten.
Das Bezirksamt Altona beantwortet die Fragen wie folgt:
Zu 1:
Die Auflistung der Baumstandorte die vom Luruper Forum gemeldet wurden, mit der Bewertung der Verwaltung, befindet sich im Anhang. Die Begründungen, warum die 24 Standorte nicht belegt werden können, sind in der Liste eingefügt.
Aus Gründen der Nachvollziehbarkeit erfolgt die Beantwortung auf Basis der Liste des Luruper Forum. Die 24 Standorte, die nicht belegt werden können, sind gelb hinterlegt.
Es handelt sich im Einzelnen um folgende Flächennummern: 5, 11,12, 16, 19, 21, 25, 31, 32, 33, 34, 40, 41, 45, 48, 49, 51, 58, 61, 62, 64, 66, 69, 72.
Zu 2:
Es wurden überwiegend einheimische Baumarten gepflanzt.
Zu 3:
Ein konkreter Zeitplan liegt nicht vor, es wird im Rahmen jeder neuen Pflanzausschreibung geprüft, welcher Standort mit aufgenommen werden kann. Prioritär werden die Baumstandorte, die in der aktuellen Fällsaison frei geworden sind, neu belegt.
Die Realisierung der noch ausstehenden Standorte ist abhängig von den zur Verfügung stehenden Ressourcen
Zu 4:
Standort 14 – nein, hier wäre eine Entsiegelung erforderlich, was sehr hohe Kosten verursachen würde.
Standort 21 – nein, hier muss noch eine Prüfung von Ver- und Entsorgungsleitungen erfolgen.
Standort 31 – ja, hier ist eine Bepflanzung durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer erfolgt.
Standort 32 - nein, dieser Standort ist planungsbefangen (Straßenneubau/-umbau) durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer.
Zu 5:
Nach Möglichkeit wird der Bodenaushub der beim Ausheben von Baumgruben entsteht vor Ort wiederverwendet, dies ist wegen Schutt oder anderer Belastungen nur bedingt möglich. Die Vorgaben wie welcher Boden mit welcher Belastung verwendet werden kann, erfolgen über die Bundesbodenschutzverordnung bzw. bei Abfuhr von Böden durch das Hamburgische Abfallwirtschaftsgesetz.
Zu 6:
Grundsätzlich sind inflationsbedingt und wegen der allg. Kostensteigerung im Bausektor die Baukosten deutlich gestiegen. Zusätzlich war in den vergangenen Jahren eine hohe Auslastung der Baufirmen zu verzeichnen, was sich negativ auf die Preisentwicklung ausgewirkt hat.
Um den Bäumen auf den extremen innerstädtischen Standorten optimale Entwicklungsperspektiven zu ermöglichen, ist die Herstellung von Pflanzgruben entsprechend der Richtlinien erforderlich. Dies löst einen größeren Teil der Pflanzkosten aus.
Ein Hamburg weites Bodenmanagement und Anpassung der Gesetzgebung bei der Klassifizierung von Bodenbelastungen könnte die Baukosten senken.
Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.
Auflistung Baumstandorte
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.