21-5487

Wie wird der Beratungsauftrag des Pflegestützpunktes für Kinder und Jugendliche erfüllt? Auskunftsersuchen vom 20.06.2022

Anfrage gem. § 27 BezVG

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
30.06.2022
Sachverhalt

 

Wandsbek verfügt über keinen eigenen Pflegestützpunkt für Kinder und Jugendliche, dieser liegt, zuständig für ganz Hamburg, im Bezirk Nord. Laut des statistischen Amts für Hamburg und Schleswig Holstein beziehen in der Hansestadt mehr als 4500 Kinder und Jugendliche Leistungen aufgrund von Pflegebedürftigkeit, nahezu 100 Prozent werden von Angehörigen zu Hause gepflegt (Stand 2019).

Die Linksfraktion Wandsbek begrüßt den Beschluss der Bezirksversammlung vom 5. Mai 2022 ein*e Referent*in des bezirksübergreifenden Pflegestützpunktes mit Schwerpunkt Kinder und Jugendliche sowie eine*n Referent*in eines Betroffenennetzwerkes (z.B. allipa) in den Ausschuss für Soziales einzuladen, um von ihrer Arbeit zu berichten (s. Drs. 21-5199). Ziel dieser Anfrage ist es, weitere Informationen über die Arbeit des oben genannten Pflegestützpunktes sowie über  Beratungs- und Unterstützungsangeboter Familien mit pflegebedürftigen Kindern zu erfahren, um möglichst viel aus dem Gespräch mit den Referent*innen ziehen zu können.

 

Daher fragen wir die Verwaltung:

  1. Wie wird das Beratungsangebot des Pflegestützpunktes Nord mit Schwerpunkt pflegende Eltern angenommen? Welche Bedarfe bestehen aktuell?

a) Wie viele Anfragen/Beratungen haben sie pro Jahr? Wie viele Beratungen gab jeweils in 2018, in 2019, in 2020, in 2021 und im 1. Quartal 2022?

b) Ist das Aufkommen seit Corona höher?

c) Wie wurde die fehlende Aufsuchbarkeit der Dienststelle im Lockdown aufgefangen?

d) Gibt es auch digitale Beratungsmöglichkeitn, bspw. Videokonferenzen?

e) Wie kommunizieren Sie mit gehörlosen Menschen oder Menschen, die über keine bis geringen Deutschkenntnisse verfügen? 

f) Gibt es mehrsprachige Broschüren? Wenn ja, welche Broschüren in welcher Sprache?

g) Gibt es Infomaterial in Leichter Sprache oder Einfacher Sprache? Liegen diese analog und/oder digital vor?

h) Ist die Website des Pflegestützpunktes barrierearm?

i) An welche Beratungsstelle wird man verwiesen, wenn die Dienststelle geschlossen ist - Stichwort: Akutunterbringung?

j) Wie viele Mitarbeiter*innen gibt es, bitte auch in Vollzeitäquivalenten darstellen? Sind Stellen unbesetzt? Wenn ja, warum?

k) Liegen dem Pflegestützpunkte Nord mit Schwerpunkt pflegende Eltern Listen von stationären Pflegeplätzen vor? Gibt es Listen für Kurzeitpflegeplätze?

 

  1. Wie läuft die Koordinierung mit anderen involvierten Ämtern und Organisationen ab?

a) Viele pflegende Angehörige von Kindern mit Behinderung bekommen Transferleistungen:

                    werden pflegende Angehörige seitens des Pflegestützpunktes proaktiv über ihre Ansprüche gegenüber Jobcenter und Grundsicherungsamt aufgeklärt?

                    Gibt es für pflegende Angehörige bei der Antragsstellung für Leistungen an das Grundsicherungsamt bzw. Jobcenter vom Pflegestützpunkt Unterstützungsangebote? Wenn ja, welche?

b) Welche weiteren Kooperationsmöglichkeiten sind im Schulterschluss mit den jeweiligen Fachbehörden (Jugend-/Gesundheit-/Eingliederungs-amt, Schulbehörde) denkbar, unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse bezogen auf körperliche Behinderungen, Sinnesbehinderungen oder sog. unsichtbare Behinderungen? Wie sieht die derzeitige Zusammenarbeit mit oben genannten Behörden aus?

c) Mit welchen anderen Organisationen ist der Pflegestützpunkt Nord in Bezug auf pflegende Angehörige von pflegebedürftigen Kindern vernetzt?

 

  1. Gibt es Kurzzeitpflegeplätze für Kinder mit Sinnesbehinderungen, körperlichen Behinderungen, sog. unsichtbaren Behinderungen in Hamburg?

a) Wenn ja, wo?

b) Wie lange sind die Wartezeiten?

c) Wenn keine Plätze in Hamburg zur Verfügung stehen: Wie weit müssen die Eltern für einen Kurzzeitpflegeplatz fahren?

d) Ist die Finanzierung für Kurzzeitpflegeplätze in Hamburger Einrichtungen gesichert? Wie werden Finanzierungslücken gefüllt, wenn die staatlichen Finanzierungen nicht ausreichen?

 

  1. Wie können mehr digitale Angebote zur Beratung pflegender Angehöriger von pflegebedürftigen Kindern realisiert werden? Wie können die Beratungsangebote möglichst barrierefrei oder -arm gestaltet werden?

 

  1. Welchen Beitrag kann der Bezirk leisten, um aus der Pflegewüste für betroffene Eltern eine fruchtbare Pflegealltagsstruktur zu etablieren, die tatsächlich hilft, entlastet sowie perspektivisch nicht nur in Wandsbek, sondern hamburgweit aktivierend nachhaltig tätig ist?

 

 

 

Anhänge

keine Anlage/n