Wie barrierefrei sind Wandsbeks Sportstätten? Auskunftsersuchen vom 02.05.2023

 

Inklusion soll(te) mehr als wohlklingende Worte sein. Wie inklusiv sind Wandsbek Sportstätten wirklich? Barrierefreiheit ist zunehmend wichtig für eine überalternde Gesellschaft, die Möglichkeit zur Teilhabe und Teilnahme sollte für alle Menschen in Wandsbek möglich sein. Wie gut, weniger gut oder gar nicht (?) gelingt das für die sportlichen Ambitionen der behinderten und nicht-behinderten Wandsbeker:innen auf dem Land und im Wasser?

 

Wir fragen die Verwaltung:

Die Behörde für Inneres und Sport (BIS) antwortet wie folgt:          10.05.2023

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) antwortet

wie folgt:                 09.06.2023

Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt:            14.07.2023

 

 

1. Wie viele Sportstätten und Schwimmbäder gibt es in Wandsbek? Bitte in absoluten Zahlen und prozentual sowie im Vergleich zum hamburgweiten Bestand.

 

BUKEA:

Im Bezirk Wandsbek liegen vier Schwimmbadstandorte, die durch die Bäderland Hamburg GmbH - BLH betrieben werden. Das entspricht 20 % aller ganzjährig nutzbaren BLH-Standorte. Darüber hinaus betreibt BLH die Eishalle Farmsen und hat zwei Freibäder, die durch Vereine betrieben werden (das Strandbad Farmsen sowie das Sommerfreibad Volksdorf), verpachtet.

 

BIS:

Von den insgesamt 1.530 Hamburger Sportstätten und Schwimmbädern (1.484 Sportstätten; 46 Schwimmbäder) befinden sich 340 Sportstätten und Schwimmbäder im Bezirk Wandsbek; unterteilt in 329 Sportstätten (entspricht rd. 96,7 % bzgl. 340) und 11 Schwimmbädern (entspricht rd. 3,3 % bzgl. 340).

Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass das Landessportamt der Behörde für Inneres und Sport sowohl die Bewegungskitas + und BewegteKitas als auch die Sportanlagen des Umlandes (Schleswig-Holstein und Niedersachsen) nicht berücksichtigt hat.

Bezogen auf die 1.484 Hamburger Sportstätten beträgt der Anteil der 329 Wandsbeker Sportstätten rd. 22,2 %. Bezogen auf die 46 Hamburger Schwimmbäder beträgt der Anteil der 11 Wandsbeker Schwimmbäder rd. 23,9 %.

 

 

2. Wie viele Sportstätten outdoor gibt es in Wandsbek? Stichwort „Parksport“/Calisthenix

 

Bezirksamt Wandsbek:

In öffentlichen Parkanlagen stehen fünf frei zugängliche Parksportanlagen zur Verfügung.

 

 

3. Wie viele davon gelten zu 1) und 2) als barrierefrei?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Vier Parksportanlagen gemäß Antwort zu 2. sind barrierefrei.

 

 

4. Wie viele davon gelten als zu 1) und 2) als barrierearm?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Gemäß Antwort zu 2.: Eine.

 

 

5. Wie werden neu zu planende Anlagen konzipiert – unter Beteiligung von Menschen mit Behinderung? Inklusionsbeirat? Kompetenzzentrum in Alsterdorf?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Weitere geplante Parksportanlagen werden auf Basis der bisher erfolgreichen Parksportanlagen konzipiert. Alle Anlagen werden barrierefrei an angrenzenden Grünanlagenwegen errichtet.

 

 

6. Bis wann ist geplant, noch nicht barrierefreie/-arme Anlagen nachzurüsten?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Die zu Frage 4 genannte barrierearme Parksportanlage steht in einer Fallschutzkiesfläche und soll nicht barrierefrei umgebaut werden. Die potentiellen Nutzerinnen und Nutzer wurden im Vorwege beteiligt und es wurde sich ausschließlich für einen Fallschutz aus Kies ausgesprochen, welcher eine vollständige Barrierefreiheit ausschließt.

 

 

7. Wie viele Schwimmbäder in Wandsbek sind inklusiv gestaltet? Wie sind die Zuwegung und der Zugang zum Gebäude. Ist eine eigenständige Bewegung im Gebäude (Umkleiden, Gastro) möglich, bei Wassersportnutzung z.B. Rampe zum Wasser, fester/mobiler Lifter etc.?

 

BUKEA:

Alle von BLH betriebenen Standorte sind barrierefrei nutzbar. Sie verfügen über barrierefreie Zugänge, Umkleiden, Sanitäreinrichtungen und Beckeneinstiege, d.h. flache Treppen mit Handlauf und mobile Beckenlifter.

 

 

8. Wie viele inklusive Schwimmkurse werden in den städtischen Bädern (Bäderland) angeboten? Falls es keine gibt, warum nicht und ab wann ist das geplant?

 

BUKEA:

Alle Kurse sind inklusiv und stehen prinzipiell allen Nutzenden zur Verfügung.

 

 

9. Hat die Verwaltung Kenntnisse über die Standards von Bädern in freier Trägerschaft/Vereinen?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Im Rahmen der Sanierung wurde der Umkleide- und Sanitärbereich des Lehrschwimmbeckens des Farmsener Turnvereins (FTV) barrierearm gestaltet. Der Eingangsbereich wurde um- und ausgebaut und somit zusätzliche Abstellflächen für Rollatoren und Kinderwagen geschaffen. Die Energieversorgung wurde genau wie die Elektrik instandgesetzt und modernisiert. Außerdem war eine Reparatur des Siels erforderlich, die gemeinsam mit Schulbau Hamburg durchgeführt wurde.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 600.000 Euro. Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ mit rund 85.000 Euro. Die Stadt Hamburg übernahm rund 125.000 Euro, aus dem Quartiersfonds wurden außerdem ergänzend 385.000 Euro zur Verfügung gestellt.

 

 

10. Wurden beim Neubau in Rahlstadt nach Aufgabe des Wiesenredder, also Neubau, neue inklusive Standards berücksichtigt?

 

BUKEA:

Ja, gemäß der geltenden Baurichtlinien und Verordnungen. Außerdem verfügt das Familienbad Rahlstedt über mobile Beckenlifter.

 

 

11. Gibt es eine hamburgweite inklusive Schwimmanlage, so das interessierte Wandsbeker*innen mit hohem Mobilitätsaufwand in einem anderen Bezirk fündig werden?

 

BUKEA:

Siehe Antwort zu 7. und 9. Darüber hinaus wird die Alster-Schwimmhalle zukünftig als zentraler Standort auch Aspekte von Sehbehinderungen mittels eines taktilen Leitsystems bedienen.

 

keine Anlage/n