Wandsbek konsequent klimagerecht: Knicks in der Tilsiter Straße zwischen Voßkuhlen und Stephanstraße als ökologisches Kulturgut pflegen und erhalten Beschlussvorlage des Ausschusses für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz

-          Ursprünglich als Antrag der Fraktion Die Linke (Drs. 21-4502) im Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz am 14.12.2021.

-          Einstimmig beschlossen, bei Enthaltung der CDU-Fraktion.

Wie bereits in der kleinen Anfrage vom 1.11.2021 (Drs. 21-4198) dargelegt, befinden sich in der Tilsiter Straße, zwischen Voßkuhlen und Stephanstraße auf beiden Seiten der Straße zwei innerstädtische Knickstrukturen, die sich in einem mangelhaften Pflegezustand befinden. Zwar gelten diese straßenbegleitenden, innerhalb von Siedlungsgebieten liegende Knickstrukturen nicht als gesetzlich geschützte Biotope nach 30 Abs. 2 des BNatSchG, so fallen Bäume, Baumgruppen und Sträucher, die in den ursprünglichen Knickwällen wachsen dennoch unter den Schutz der Hamburgischen Baumschutzverordnung.

Auch die Verwaltung hebt in ihrer Antwort der kleinen Anfrage hervor, dass „diese Grünstruktur ihren wertvollen Beitrag als Baustein in der Stadtökologie [leistet]“ (Drs. 21-4198). Um ihre ökologische Wirkung, wie u.a. das Abbremsen hoher Windgeschwindigkeiten, die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit oder die Luftreinigung, entfalten zu können, müssen Knicks regelmäßig gepflegt und geschützt werden. Dies wird durch den hohen Nutzungsdruck, den knickähnliche Strukturen besonders in Lagen innerhalb von Siedlungsgebieten ausgesetzt sind, zusätzlich unterstrichen. Neben der Pflege sind regelmäßige Kontrollen sowie die Ahndung missbräuchlicher Nutzungen bspw. durch Beparken erforderlich.

Bei den benannten Knicks in der Tilsiter Straße sind solche Maßnahmen dringend nötig: Auf beiden Seiten der Straße machen die Grünstrukturen einen ungepflegten Eindruck. Fahrzeuge befahren die Knickränder und Menschen treten die Knicks herunter, was zu Erosionen führt. Müll wird in den Knicks abgelegt und die Knicks scheinen schon zu lange nicht mehr gepflegt bzw. geknickt worden zu sein. Auch wenn laut Verwaltung hier „die Verkehrssicherheit und die optische Trennung der Wohnbebauung zum Straßenverkehr (...) im Vordergrund [stehen]“, sehen wir dringenden Handlungsbedarf.

Deshalb möge die Bezirksversammlung beschließen:

1. Das Bezirksamt, Fachamt Management des öffentlichen Raums, wird gebeten die genannten Grünstrukturen in der Tilsiter Straße zwischen Voßkuhlen und Stephanstraße zu kontrollieren, festzustellen ob eine Unterpflanzung vorliegt, sowie falls nötig anzuordnen, dass Pflanzen zurück geschnitten oder einzelne Sträucher auf den Stock gesetzt werden.

2. Das Bezirksamt, Fachamt Management des öffentlichen Raums wird gebeten, zu prüfen, ob ein Setzten von Eichenspaltpfählen oder Findlingen auf den genannten Flächen möglich ist, umso eine weitere Zerstörung der Knicks durch unsachgemäßes Parken von Fahrzeugen zu verhindern.

3. Die Verwaltung fordert die Stadtreinigung auf, die genannten knickähnlichen Strukturen regelmäßig zu prüfen und von Müll zu befreien.

4. Die Verwaltung sucht das Gespräch mit der Grundeigentümerin der anliegenden Grundstücke, SAGA, und bittet diese ihre Mieter:innen zur Achtung und Schutz der knickähnlichen Strukturen aufzurufen sowie über ihren Nutzen, Zweck und Wertigkeit zu informieren.

Die Verwaltung wird gebeten dem Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz bis zum 31.1.2021 über den Sachstand obiger Anliegen sowie Gesprächsergebnisse zu berichten.

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