Unterstützung gründungswilliger Migrantinnen und Migranten verbessern Debattenantrag der SPD-Fraktion, der Fraktion Die Grünen und der FDP-Fraktion, angemeldet zur Debatte von der FDP-Fraktion
Letzte Beratung: 09.10.2025 Bezirksversammlung Wandsbek Ö 4.7
Die Koalitionspartner SPD, Grüne und FDP haben vereinbart, die Unterstützung gründungswilliger Migrantinnen und Migranten durch Bereitstellung von Formular-Ausfüllhilfen (bspw. Fördermittelanträge), Informationsbroschüren und Beratungsangeboten zu verbessern und Unterlagen neben Englisch auch in weiteren geläufigen Fremdsprachen zur Verfügung zu stellen.
Gründungen von Migrantinnen und Migranten sind ein bedeutender Treiber für wirtschaftliche Dynamik, Innovation und Beschäftigung in Deutschland. Der aktuelle Migrant Founders Monitor 2025 zeigt, dass 14 Prozent der Gründerinnen und Gründer im Ausland geboren wurden. Bei den besonders erfolgreichen Start-ups, den sogenannten Unicorns, liegt ihr Anteil sogar bei 23 Prozent. Migrantinnen und Migranten im Unternehmerbereich schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sondern bringen auch neue Ideen, Netzwerke und internationale Perspektiven ein, die den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken.
Gleichzeitig bestehen weiterhin erhebliche Hürden:
- Sprachbarrieren und Bürokratie: Viele Gründerinnen und Gründer haben Schwierigkeiten beim Ausfüllen von Formularen, beim Umgang mit Behörden oder bei der Beantragung von Fördermitteln. Ohne gezielte Unterstützung führt dies dazu, dass Potenziale ungenutzt bleiben.
-Informationsdefizite: Beratungsangebote und Informationsmaterialien sind oft nur in deutscher Sprache verfügbar und daher für viele nicht ausreichend zugänglich.
-Zugang zu Netzwerken und Kapital: Studien, unter anderem der Bertelsmann Stiftung, zeigen, dass Migrantinnen und Migranten unter den Gründerinnen und Gründern überdurchschnittlich oft Probleme haben, in bestehende Wirtschaftsnetzwerke hineinzukommen oder Investoren zu gewinnen.
-Rechtliche und organisatorische Hürden: Komplexe Vorschriften, z. B. im Gewerberecht, erschweren die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit.
Migrantinnen und Migranten im Gründungssektor bereichern die deutsche Unternehmenslandschaft, finden aber im internationalen Vergleich noch zu viele bürokratische Hindernisse vor.
Für Hamburg – und insbesondere für den Bezirk Wandsbek – eröffnet die gezielte Förderung von Gründungen seitens Migrantinnen und Migranten ein großes Potenzial: Mehr Innovation, mehr Arbeitsplätze und eine lebendigere lokale Wirtschaft. Eine bessere Begleitung durch mehrsprachige Beratungsangebote, Ausfüllhilfen und praxisnahe Informationen kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass mehr Gründungen erfolgreich umgesetzt werden.
Unterstützung für Gründerinnen und Gründer gibt es auch auf www.welcome-hamburg.de
Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:
Die Verwaltung wird gebeten, im Rahmen eines Berichts im Ausschuss für Wirtschaft, Digitales und Katastrophenschutz darzulegen, wie Migrantinnen und Migranten im Falle einer Gründung derzeit begleitet werden. Dies umfasst insbesondere die Unterstützung bei persönlichen Terminen oder schriftlicher Korrespondenz zu Gewerbeanträgen, Auskünften aus dem Gewerberegister oder beim Ausfüllen von Fördermittelanträgen.
Auf dieser Grundlage sollen dann weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Förderung von unternehmerisch tätigen Migrantinnen und Migranten erarbeitet werden.
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