21-7484.1

Überschwemmung durch Starkregen an der Berner Au Auskunftsersuchen vom 21.08.2023

Antwort zu Anfragen

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
13.11.2023
Ö 8.1
12.10.2023
Ö 15.3
Sachverhalt

 

Ab dem 31.07.2023 kam es zu einigen Überschwemmungen durch Starkregen an der Berner Au.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

Die Behörde für Inneres und Sport (BIS) antwortet wie folgt:          28.09.2023

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) antwortet wie folgt:

                  25.09.2023

Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt:            29.09.2023

 

Vorbemerkung BIS zu den Fragen 1 und 2

Im Einsatzleitsystem (HELS) der Feuerwehr Hamburg ist kein explizites Einsatzstichwort für Überschwemmungen hinterlegt. Eine etwaige Überschwemmung wird unter dem Einsatzstichwort WASSER oder WASSER-NF disponiert. Hierbei kann es sich aber neben einer etwaigen Überschwemmung eines Binnengewässers auch um die temporäre Überschwemmung eines Straßenabschnittes in Folge eines wetterbedingten Ereignisses handeln. Die Auswertung im Sinne der Fragestellung wurde dahingehend detailliert, dass ausschließlich Einsätze betrachtet wurden, welche sich in unmittelbarer Nähe zum Gewässer der Berner Au im Stadtteil Farmsen-Berne befanden.

 

 

  1. Wie oft musste die Feuerwehr während des Zeitraums (31.07.2023 - 06.08.2023) ausrücken, um Überschwemmungen in Farmsen-Berne zu bekämpfen?

 

Die Feuerwehr Hamburg rückte in dem angegebenen Zeitraum zu drei Einsätzen aus.

 

  1. Wie oft kam es in den letzten fünf Jahren zu solchen Einsätzen in Farmsen-Berne? Bitte aufschlüsseln nach Monat.

 

Jahr

Monat

Anzahl

2018

Januar

1

 

Februar

1

 

rz

2

 

November

2

2019

Januar

1

 

Juli

2

 

August

1

 

September

1

 

Oktober

1

 

November

1

 

Dezember

1

2020

rz

1

 

April

2

 

Juni

1

 

Juli

1

 

November

1

2021

Januar

1

 

April

1

 

Mai

1

 

Juni

1

 

August

4

 

September

2

 

Oktober

1

 

November

1

2022

Februar

4

 

rz

1

 

April

1

 

Juni

1

 

August

2

 

November

1

 

Dezember

1

2023

rz

1

 

Mai

1

 

Juli

3

 

August

1

Quelle: HELS, 31. August 2023

 

  1. Welche Faktoren wurden als Hauptursachen für die jüngsten Überschwemmungen in Farmsen-Berne identifiziert?

 

Bereits in den Tagen vom 28.07 bis 31.07.2023 ereigneten sich im Nord-Osten von Hamburg großflächige langanhaltende Regenfälle. Als Tagessummen wurden an dem 31.07.2023 bis zu 52 mm (l/m²) gemessen (siehe Abbildung 1a). Die Einordnung der Regenmengen über mehr als 24 Stunden ergibt in den Bereichen die Starkregenindex-Kategorien 1 bis 2 (siehe Abbildung 1b). Die Jährlichkeiten für diesen langanhaltenden Regen liegen zwischen einer Wiederkehrzeit von ein bis zwei Jahren.

 

Am 01.08.2023 ereigneten sich im Nord-Osten von Hamburg Starkregen mit höherer Intensität. Nördlich von Rahlstedt fielen bis zu 36 mm (l/m²) in einer Zeit von 1,5 bis 2 Stunden (siehe Abbildung 2a). Eingeordnet werden die Regenintensitäten in die Starkregenindex-Kategorien 5 bis 6 (siehe Abbildung 2b) mit einer Wiederkehrzeit von 30 bis 50 Jahren. Auch in den Folgetagen vom 02.08 bis 04.08 fielen in den Gebieten noch vereinzelt Niederschläge.

 

Durch die langanhaltenden Niederschläge vom 28.07 bis 31.07.2023 lag in den Oberboden-schichten eine höhere Vernässung vor und der Wasserstand am Pegel Berner Au erreichte bereits vorher die mittlere Warnstufe. Die Starkregenniederschläge am 01.08.2023 führten in der Folge zu den hohen Wasserständen in der Berner Au und örtlich zu Überschwemmungen. Der Spitzenwasserstand von ca. 18,3 m NHN am Pegel Berner Au überschritt dabei die hohe Warnstufe (siehe Abbildung 3).

 

 

  1. Welche Maßnahmen plant der Bezirk, um ähnliche Überschwemmungen in den kommenden Jahren zu vermeiden?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Siehe zu Fragen 5 und 7.

 

 

  1. Wie sollen in Zukunft die Überflutungen der vor kurzem ertüchtigten Wanderwege an der Berner Au verhindert werden?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Durch die Maßnahme (siehe Drs. 20/5668) im Bereich Weißenhof ist die Häufigkeit von Überflutungen des Wanderwegs deutlich verringert worden. Ähnliche Maßnahmen sind bei entsprechen-den Platzverhältnissen und Ressourcen auch an anderer Stelle denkbar. Eine Überflutung von Wanderwegen gänzlich zu verhindern, wird vom Bezirksamt nicht grundsätzlich verfolgt, weil situationsabhängig dadurch unter Umständen der Retentionsraum zu Lasten von Objekten mit höherer Empfindlichkeit gegenüber Hochwasser, wie z.B. Gebäuden, eingeschränkt wird.

 

 

  1. In welchen Abständen wird die Funktionsfähigkeit der automatischen Steuerung des Wehres am Kupferteich überprüft? 

 

Bezirksamt Wandsbek:

Monatlich.

 

 

  1. Welche Maßnahmen wurden in Folge der Modellierung von Retentionsflächen an der Berner Au (Drs. 21-0698) und in Folge des Runden Tischs mit der Bürger-Initiative gegen das Überschwemmungsgebiet an der Berner Au (Drs. 21-2037) vorgenommen?

 

Bezirksamt Wandsbek:

Die Modellierungsergebnisse zum Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Sasel führten zu einer Planung eines neuen Rückhaltebeckens (siehe Drs. 21-6842), bei der gerade die Ausschreibung vorbereitet wird. Für den Abschnitt Vorflut Krögerkoppel und Wasserrückhaltung auf der Klünderwiese liegt eine Entwurfsplanung und für die Verbesserung der Retention am HRB Blakshörn eine Vorplanung vor.

Anhänge

Abbildungen BUKEA