Sölle in den Walddörfern Auskunftsersuchen vom 29.09.2025

Die Walddörfer sind schon lange keine geschlossene Waldlandschaft mehr, sondern eine locker zusammenhängende Ackerkulturlandschaft. Sogenannte Sölle sind Überbleibsel der letzten Eiszeit. Überwiegend sind diese geologischen Formationen durch Abschmelzen großer Eisblöcke entstanden. Hieraus haben sich über die Jahrhunderte wertvolle Kleinbiotope entwickelt.

Ein Soll fungiert als natürlicher Wasserrückhalt und Reservoir. Wird ein einmal entstandener Soll nicht gepflegt, wächst er zu und verlandet. Seit der Flurbereinigung von 1953, die ehedem schon Sölle vernichtete, wurden die Sölle eher vernachlässigt als erhalten. Es ist daher an Zeit zu resümieren, wie sich die Lage entwickelt hat.

Dies vorausgeschickt fragen wir:

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) antwortet wie folgt:

05.11.2025

Das Bezirksamt Wandsbek antwortet wie folgt: 19.11.2025

Vorbemerkung der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA):

Bezüglich des o.g. Auskunftsersuchen ist mitzuteilen, dass Sölle im weiteren Sinne vielfach vorkommen. Eine genaue Kartierung ist bisher nicht erfolgt. Sölle werden bei der Geotop-Erfassung grundsätzlich miterfasst, nicht jedoch in geologischen Karten. Ursache hierfür ist zum einen die meist geringe Größe der Formen, zum anderen ist eine genaue Einstufung als Soll – im Allgemeinen, z. B. als Toteisloch definiert - wegen möglicher anderer Entstehungsmöglichkeiten nicht immer eindeutig (s. Anhang, S. 109). Entsprechende kleine, oft vermoorte und im Jungmoränengebiet teilweise mit Wasser gefüllte Senken können auch durch periglaziale Prozesse (Pingo; Thermokarst), Strudeltöpfe, durch anthropogenen Einfluss (Bodenentnahmen u.a.), usw. entstanden sein. Bei den Geotopen sind sie oft als größere zusammenhängende Bereiche erfasst, wie z. B. der Duvenstedter Brook (Gletscherzungenbecken mit Umrandung), der Wohldorfer Wald (typische glazitektonisch entstandene Moränenlandschaft) oder das Rodenbeker Quellental (Schmelzwasserabflussrinnen-System mit Quellaustritten), bei denen sicher Sölle mit enthalten, aber eben nicht einzeln explizit erfasst sind. Im Geotop-Kataster der Stadt sind bisher erfasst: Timmermoor, Kiebitzmoor und Hüsermoor.

Im Übrigen ist das Bezirksamt für die als Naturdenkmäler ausgewiesenen Sölle zuständig.

Vorbemerkung des Bezirksamtes Wandsbek:

Das Bezirksamt Wandsbek nimmt zur Stellungnahme der BUKEA ergänzend wie folgt Stellung:

Aufgrund fehlender Kartierung und der Schwierigkeit der genauen Einstufung als Soll meldet das Bezirksamt Wandsbek Fehlanzeige. Es liegen keine Kenntnisse zu eventuell vorhandenen Söllen auf Flächen des Bezirksamtes vor.

1. Wie viele Sölle gibt es heute in den Grenzen des Regionalbereichs Walddörfer (Anzahl und Fläche)?

2. Wie viele waren es 1950 (Anzahl und Fläche)?

3. Wie viele der unter 1 und 2 abgefragten Sölle liegen oder lagen auf stadteigenen Flächen?

4. Welche Maßnahmen bzw. Sanktionen stehen der Behörde zur Verfügung, um die Beeinträchtigung der Sölle zu unterbinden? Wie viele und welche Maßnahmen wurden entsprechend in den vergangenen 10 Jahren verhangen?

5. Welche Sölle werden derzeit regelmäßig gepflegt bzw. wo finden regelmäßig Unterhaltungsmaßnahmen statt?

6. Wie viele Sölle wurden in den letzten zehn Jahren wiederhergestellt?

7. Welche Maßnahmen hat die Stadt Hamburg ergriffen, um auf ihren eigenen, ggf. verpachteten Flächen, Sölle zu erhalten oder wiederherzustellen?

Geotop-Kataster

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