Schuleingangsuntersuchung: Zur Sicherstellung auch neue Wege gehen Beschlussvorlage des Ausschusses für Soziales
Letzte Beratung: 16.12.2021 Bezirksversammlung Wandsbek Ö 9.3
Mit großer Freude hat die FDP-Fraktion Wandsbek im Rahmen der zurückliegenden Sitzung des Hauptausschusses am 18. Oktober 2021 die Selbstvorstellung der neuen Leiterin des bezirklichen Gesundheitsamtes, Dr. Eckhart-Ringel, verfolgt: Nicht zuletzt betonte sie mehrfach die Bedeutung der Schuleingangsuntersuchungen. Eine Einschätzung, die die FDP-Fraktion Wandsbek unbedingt teilt, wie auch die Kleine Anfrage zum entsprechenden Thema (Drucksache 21-3866) zeigt, die Mitte September als „beantwortet“ einging.
Allerdings zeigen die Antworten auch einen Optimierungsbedarf – nicht im Wollen, sondern im Tun. Diesem Aspekt widmet sich dieser Debattenantrag.
Wie bereits in unserer Kleinen Anfrage skizziert, ist insbesondere, aber eben nicht nur, für manche Kinder aus sozial belasteten Familien ist die Einschulungsuntersuchung eine erste, aus gesundheitlichen Gründen aber auch eine oft letzte Chance, sich entwickelnde
Gesundheitsstörungen körperlicher, aber auch mentaler Art zu erkennen und entsprechend
bedarfsgerecht therapeutisch auf eine Verbesserung der Situation hinzuwirken. Haltungsschäden und Schwierigkeiten in der Balance-Wahrung führen im Wachstumszeitraum zu unerwünschten Auswirkungen auf das Wachstum von Knochen und Muskulatur, beispielsweise.
Die Einschulungsuntersuchung findet insofern zu einem Zeitpunkt statt, der einen ganz entscheidenden Einfluss auf die aktuelle und vor allem auch zukünftige gesundheitliche und mentale Entwicklung und auch Leistungsfähigkeit und Leistungsfreude des Kindes haben kann. Kinder mit Entwicklungsförderungsbedarf gilt es zu erkennen und zu einer körperlichen und geistigen Verbesserung der Ausgangslage zu befähigen. Einschulungsuntersuchungen tragen erheblich zur Verbesserung der Chancen für körperliche und seelische gesunde Entwicklung von Kindern bei.
Nun ist einerseits der Bedarf nach gesundheitlicher Prävention und Förderung in der Pandemiephase (beispielsweise: zu wenig Bewegung) erheblich gestiegen, andererseits ausgerechnet in dieser Phase die Leistungsfähigkeit des Amtes im Bereich Schuleingangsuntersuchungen ganz erheblich eingebrochen. Wie die Antworten auf die genannte Kleine Anfrage zeigen, konnten von den 4620 Einschülern lediglich 2880 schulärztlich untersucht werden. So begrüßenswert es ist, dass das Gesundheitsamt die geringe zur Verfügung stehende Kapazität prioritär den Kindern mit erhöhtem Bedarf zur Verfügung stellte, so wichtig ist es andererseits, alle Kinder im Blick zu haben, da sich Bedarfe nicht nur nach möglichen sozial-bedingten Kriterien zeigen.
Für die Entwicklung der Kinder ist es unerheblich, ob das Team des Bezirksamtes aus Pandemie-Management-Gründen überlastet war. Insofern stellt sich die Frage, wie die Ausfälle durch neue Wege der Zusammenarbeit kompensiert werden könnten. Im Fokus muss stehen, dass allen Kindern die für ihre Entwicklung wichtige Schuleingangsuntersuchung ermöglicht wird – und sei es, dass das Amt neue Wege geht.
Die zuständigen Fachbehörden werden gebeten, Eltern von Kindern, bei denen die kostenlose U9 Untersuchung beim Kinderarzt ansteht, einen Aufruf zukommen zu lassen, diese wahrzunehmen, damit keine Kinder durch das Untersuchungsraster fallen.
Die Fachbehörden werden gebeten, auf die Kassenärztliche Vereinigung einzuwirken, die Familien von Kindern im entsprechenden Untersuchungsalter (U9) auf die Wahrnehmung der genannten Untersuchung hinzuweisen.
keine Anlage/n
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.