Radfahrende Kreuzungen mit Radstreifen sicher queren lassen! Veraltete Standards der Haltelinien für Radstreifen neben Abbieger-Fahrbahnen zeitnah beseitigen Antrag von Frauke Häger (fraktionlos)
Letzte Beratung: 26.09.2022 Hauptausschuss Ö 5.2
Am 11. Juli 2022 um 12:37 ereignete sich in Poppenbüttel ein Verkehrsunfall bei dem eine 19jährige Radfahrerin tödlich verletzt wurde. Der Bericht der Polizei Hamburg auf dem Online-Presseportal „Blaulicht“ (Stand 11.7.22, 14:38 h) dazu lautet:
„POL-HH: 220711-4. Verkehrsunfall mit tödlich verletzter Radfahrerin in Hamburg-Poppenbüttel - Erste Erkenntnisse und Zeugenaufruf – Unfallzeit: 11.07.2022, 12:37 Uhr, Unfallort: Hamburg-Poppenbüttel, Poppenbüttler Weg Ecke Goldröschenweg
Unfallzeit: 11.07.2022, 12:37 Uhr, Unfallort: Hamburg-Poppenbüttel, Poppenbüttler Weg Ecke Goldröschenweg, Bei einem Verkehrsunfall ist heute Mittag eine Radfahrerin tödlich verletzt worden. Der Verkehrsunfalldienst Ost (VD 3) hat die Ermittlungen aufgenommen. Nach bisherigen Erkenntnissen befuhr ein 52-jähriger Lkw-Fahrer den Poppenbüttler Weg in Richtung Saseler Damm und hielt zunächst an der rot zeigenden Ampel vor dem Goldröschenweg, um anschließend in diesen rechts abzubiegen. Neben dem Lkw stand eine Radfahrerin, ebenfalls vor der rot zeigenden Ampel und wollte offensichtlich den Poppenbüttler Weg geradeaus weiter in Richtung Saseler Damm fahren. Als die Ampel auf Grün umsprang, fuhr der Lkw an und bog unmittelbar danach nach in den Goldröschenweg ab. Die Radfahrerin fuhr ebenfalls bei grün los. Bei diesem Abbiegevorgang kam es zur Kollision zwischen dem Lkw und der Radfahrerin, die dadurch lebensgefährliche Verletzungen erlitten hatte und noch an der Unfallstelle verstarb. Der 52-jährige Fahrer des Lkw wurde durch eine Rettungswagenbesatzung anschließend in ein Krankenhaus transportiert.
Die Unfallaufnahme, die unter Zuhilfenahme eines Sachverständigen und dem Einsatz einer Drohne sowie eines 3 D-Scanner erfolgt, dauert aktuell noch an und wird weitere Zeit in Anspruch nehmen. Die Ermittlungen, insbesondere die Identifizierung der Radfahrerin sowie die Unfallrekonstruktion dauern ebenfalls an. Die Unfallaufnahme, die unter Zuhilfenahme eines Sachverständigen und dem Einsatz einer Drohne sowie eines 3 D-Scanner erfolgt, dauert aktuell noch an und wird weitere Zeit in Anspruch nehmen. Die Ermittlungen, insbesondere die Identifizierung der Radfahrerin sowie die Unfallrekonstruktion dauern ebenfalls an. …“ [Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/5270320]
Am Freitag, 15.7.22, 18-19 h, veranstaltete der ADFC Hamburg (Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club) zum Gedenken an das Opfer eine Mahnwache. Die Kreuzung wurde ab 18.15 h von Polizeibeamt*innen des PK 35 für 10 min gesperrt und eine große Zahl Bürger*innen und Radfahrende aus der Stadt und dem Quartier sowie Freund*innen und Angehörige legten sich mit Fahrrädern schweigend trauernd auf die Kreuzung. Auch die Hamburger Critical Mass Tour fuhr am 29.7.22 nach Poppenbüttel zum Ghostbike am Ring 3/Goldröschenweg.
Zwischenzeitlich wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den LKW-Fahrer eingeleitet.
An der Unfall-Kreuzung Ring 3/Goldröschenweg sind die Haltelinien nach neuen Restra-Richtlinien markiert. D.h. die Haltelinie an der Lichtzeichensignalanlage (LSA), umgangssprachlich „Ampel“, findet sich für Radfahrende auf dem Radstreifen deutlich näher an der Kreuzung, d. h. also deutlich „sichtbar vor“ der Haltelinie der motorisierten Verkehrsteilnehmer auf der Geradeaus-/Abbiege-Fahrbahn. Somit erhält der Radfahrende bei „grün“ auch einen Vorsprung in seiner fortgesetzten Fahrt über die Kreuzung.
Leider gibt es im Bezirk Wandsbek noch immer Kreuzungen mit Radstreifen neben Fahrbahnen (Geradeaus und Abbieger) für motorisierte Fahrzeuge, wo sich die Haltelinien exakt auf gleicher Höhe finden. Somit steht der Radfahrende automatisch bei Rot im toten Winkel der Motorisierten und vor allem in größter Gefahr von geschlossenen Klein-LKW, Lieferfahrzeugen und Wohnmobilen und vor allem (Schwertransport-)LKW und HVV-Bussen.
Dies vorausgeschickt möge die Bezirksversammlung folgendes beschließen:
Die Wandsbeker Verwaltung, Fachamt Management des öffentlichen Raumes (MR) sowie die Fachbehörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) werden gebeten
- alle Kreuzungen im Bezirk Wandsbek hinsichtlich ihrer Aktualität der Radstreifen/Schutzstreifen-Normierung nach Hamburger Regelwerk für Planung und Entwurf von Stadtstraßen (ReStra) zu überprüfen,
- insbesondere hinsichtlich der Lage der Haltelinien von Radstreifen/Schutzstreifen neben Fahrbahnen mit Abbiegemöglichkeit/Abbiegespur des motorisierten Verkehrs
und
- Haltelinien Radstreifen – motorisierter Verkehr die sich veraltet und gefährdend auf gleicher Höhe finden, zeitnah neu und sicher zwecks Unfallvermeidung anzuordnen.
keine Anlage/n
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.