21-1606

Mobilität in den Walddörfern verbessern Interfraktioneller Antrag der Fraktionen Die Grünen und SPD

Antrag

Sachverhalt

 

In den am nördlichen Standrand gelegenen Stadtteilen wie Duvenstedt, sind die Bewohnerinnen und Bewohner noch zu oft auf das eigene Auto angewiesen um mobil zu sein. Durch weite Wege zu U-/S-Bahnstationen ist eine gute Ausgestaltung des Umweltverbundes, insbesondere des ÖPNV und der Radinfrastruktur notwendig um den Umstieg vom eigenen Auto attraktiv zu machen. Durch eine geringere Bevölkerungsdichte der Walddörfer im Vergleich zu innenstadtnahen, verdichteten Stadträumen, müssen aber an die Nutzerzahlen des ÖPNV andere Maßstäbe angelegt werden. Die Busverbindung von Poppenbüttel oder Ohlstedt nach Duvenstedt gibt es im 20 Minutentakt tagsüber, zur Hauptverkehrszeit alle 10 Minuten, abends ab 23.00 nur noch alle 40 Minuten. Die Busse sind zwar abends wenig besucht, aufgrund der langen Wartezeiten aber auch extrem unbeliebt, sodass häufig auf den eigenen PKW ausgewichen wird.

Auch die Radwege Richtung Ohlstedt bzw. Poppenbüttel sind oft in einem schlechtem Zustand, sofern sie überhaupt vorhanden sind. Diese sind oft voller Unebenheiten, eng oder unbeleuchtet. Der Zustand führt dazu, dass auf die Straße ausgewichen wird oder die Wege durch den Wohldorfer Wald (unbeleuchtet) genutzt werden. Sowohl nach Poppenbüttel als auch nach Ohlstedt handelt es sich um Schulwege für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 (Heinrich-Heine Gymnasium, Stadtteilschule Poppenbüttel, CVO, Gymnasium Ohlstedt). Die Schülerinnen und Schüler fahren dann stattdessen bestenfalls mit dem Bus, gefährdet auf der Straße oder genervt über den nicht mehr zeitgemäßen Holperwegen. Eine besondere Problematik stellt seit Jahren die Lemsahler Landstraße dar, da hier kein Platz für einen vernünftigen Fahrradweg ist.

Auch ein Carsharing-Angebot ist in Duvenstedt nicht nutzbar, die nächstgelegenen Möglichkeiten befinden sich in Poppenbüttel oder Volksdorf.

Dieshrt dazu, dass der eigene PKW für die meisten Haushalte immer noch die einfachste Lösung darstellt.

 

Petitum/Beschluss

 

Dies vorausgeschickt, möge der Regionalausschuss folgendes beschließen:

  1. Die zuständige Fachbehörde wird gebeten, gemeinsam mit der Hochbahn Möglichkeiten zu finden, die Taktzeiten der Busse von und nach Duvenstedt auf 10 Minuten tagsüber und 20 Minuten abends um am Wochenende zu verbessern.

 

  1. Die Hochbahn wird gebeten zu prüfen, ob die Buslinie 276 ggf. mit kleineren Fahrzeugen auch über den Kakenhahner Weg/ Fiersbarg geführt werden kann um die Anbindung der Wohngebiete östlich der Lemsahler Landstraße zu verbessern.

 

  1. Die Verwaltung wird gebeten, in Abstimmung mit der zuständigen Fachbehörde zu prüfen, wie die wichtigsten Radwegeverbindungen, von Duvenstedt über Lemsahl-Mellingstedt Richtung Poppenbüttel sowie von Duvenstedt Richtung Ohlstedt und Bergstedt auch ohne eine Grundinstandsetzung der entsprechenden Straßen kurzfristig nachhaltig verbessert und in einen zeitgemäßen Zustand gebracht werde können.

 

  1. Der Verwaltung wird gebeten, bei den Grund- und weiterführenden Schulen in Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt und Ohlstedt abzufragen, welche kurzfristigen Verbesserungen in der Radwegeinfrastruktur (z.B. Beseitigung von Verunreinigungen, Ausbessern von Unebenheiten, Rückschnitt von Straßenbegleitgrün, Fahrbahnmarkierungen, Querungsmöglichkeiten usw.)  als notwendig angesehen werden. Die Ergebnisse sind in aggregierter Form dem Regionalausschuss vorzustellen.

 

  1. Die zuständige Fachbehörde wird gebeten, zu prüfen ob das Geschäftsgebiet der Carsharing-Anbieter (free floater) auf dierdlichen Walddörfer ausgeweitet werden kann.

 

  1. Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, welche geeigneten öffentlichen Flächen in Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Bergstedt und Ohlstedt für die Einrichtung von stationsgebundenem Carsharing zur Verfügung stehen.

 

  1. Die Verwaltung wird gebeten, mit ausgewählten Gewerbebetrieben bzw. Einzelhandelsunternehmen in Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Bergstedt und Ohlstedt, die über größere Parkplatzflächen verfügen, in Kontakt zu treten, um zu prüfen, ob für die Einrichtung von stationsgebundenen Carsharing-Angeboten Flächen bereitgestellt werden können

 

  1. Die Verwaltung wird gebeten, über bereits vorhandene und ggf. zukünftige Carsharing-Angebote in den Walddörfern auf der Internetseite des Bezirksamtes zu informieren.