Maßnahmen Busbeschleunigung Metrobuslinie 26 Beschluss der Bezirksversammlung vom 15.12.2022 (Drs. 21-6249.1)
Letzte Beratung: 31.05.2023 Regionalausschuss Rahlstedt Ö 7.1
Folgender Beschluss wurde gefasst:
1. Die zuständige Fachbehörde wird gebeten, dem Regionalausschuss Rahlstedt zu berichten welche Ergebnisse sich im Rahmen der Erprobung des ITS-Projekts BiDiMoVe seit 2019 bis heute ergeben haben, insbesondere bei den Wartezeiten Fußgänger, Anforderung Grünzeiten Busse und bei der Staubildung in der Scharbeutzer Straße und am Rahlstedter Weg.
Die Auswertungen der Hochbahn, aus der Anfrage im Verkehrsausschuss, wären hierfür eine gute Ergänzung.
2. Die zuständige Fachbehörde wird gebeten zu prüfen, wann es Verkehrsspitzenzeiten in der Scharbeutzer Straße und am Rahlstedter Weg gibt und welche Auswirkungen diese Staus zu den Verkehrsspitzenzeiten auf die einzelnen Verkehrsteilnehmer haben, insbesondere auf den Busverkehr.
Über die Ergebnisse ist der Regionalausschuss Rahlstedt zeitnah zu informieren.
Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) zum Beschluss:
Zu 1.:
Mit dem ITS-Projekt ‚BiDiMoVe‘ konnten erfolgreich Busse und Ampeln miteinander vernetzt, die Pünktlichkeit der Busse verbessert und die Verkehrssicherheit erhöht werden.
Auf einem Teilabschnitt der Metrobus-Linie M26 in Rahlstedt wurde die neuartige Kommunikationstechnik in den dort verkehrenden Bussen eingesetzt. Ebenso wurden neun Ampelanlagen entlang der Strecke zwischen dem Bahnhof Rahlstedt und der Straße Am Luisenhof in Farmsen mit der modernen Technologie ausgerüstet. Die Systeme in den Bussen und an den Ampeln können auf diese Weise miteinander kommunizieren und sorgen so für eine busoptimierte Ampelschaltung, eine erhöhte Pünktlichkeit und für mehr Fahrplantreue. Die Busfahrerinnen und Busfahrer erhalten Empfehlungen zu den optimal zu fahrenden Geschwindigkeiten und den Abfahrzeiten. Damit wurde im Sinne der Mobilitätswende und des angestrebten Hamburg-Takts eine bedarfsgerechte Priorisierung des öffentlichen Nahverkehrs auf einer wichtigen Tangentialverbindung im nordöstlichen Busnetz der äußeren Stadt erprobt.
Laut den Auswertungen der Hochbahn sind die Busse der Metrobuslinie 26 seit Aufschaltung der Busbevorrechtigung rund 30 Sekunden schneller und deutlich pünktlicher auf der Strecke zwischen Rahlstedt und Farmsen unterwegs. Besonders positive Auswirkungen hatte die BiDiMoVe-Technik dabei auf Busse, die mit Verspätungen an den Ampelanlagen ankommen, da die Fahrplanlage bei der Priorisierung der Busse berücksichtigt wird.
Bezüglich der Wartezeiten für den Fußverkehr gibt es an den BiDiMoVe-Ampelanlagen kaum Unterschiede zu konventionellen verkehrsabhängigen Ampelanlagen mit (oder ohne) Busbeschleunigung. Zur Ermittlung der aktuellen Wartezeiten des Fußverkehrs werden die Erfassungszeitpunkte durch die zugehörigen Detektoren (Taster und/oder Wärmebild- oder Videokameras) sekündlich ausgewertet und überwacht. In der Ablauflogik der Ampelsteuerung ist eine maximale Wartezeit des Fußverkehrs über einen Parameter festgelegt. Spätestens beim Erreichen der maximalen Wartezeit wird die Freigabe des Fußverkehrs geschaltet. Bei verkehrsabhängigen Steuerungen ohne Busbeschleunigung liegt dieser Wert in der Regel bei maximal 80 Sekunden. Bei Lichtsignalanlagen mit Busbeschleunigung (darunter auch BiDiMoVe) kann die Wartezeit des Fußverkehrs vereinzelt geringfügig höher liegen. Dies jedoch nur dann, wenn die Lichtsignalanalage gerade durch eine Busschaltungsverlängerung beeinflusst wird. Durch eine Kfz-Beeinflussung wird die Wartezeit von maximal 80 Sekunden nicht überschritten.
Die Rückstausituationen in der Scharbeutzer Straße (Morgenspitze) und dem Rahlstedter Weg (Nachmittagsspitze) liegt am hohen Verkehrsaufkommen auf diesem Streckenabschnitt in den Spitzenstunden. Nach Prüfung und Auswertung der Verkehrsabläufe wurde eine Optimierungsmöglichkeit in der Ablauflogik der Lichtsignalsteuerung identifiziert, die sich sowohl zur Morgen- sowie zur Nachmittagsspitze positiv auf den Verkehrsfluss sowohl des Rechtsabbiegestroms aus der Scharbeutzer Straße in den Rahlstedter Weg als auch des Linksabbiegers aus dem Rahlstedter Weg in die Scharbeutzer Straße auswirkt. Diese Optimierung wurde planerisch umgesetzt und bei der Hamburg Verkehrsanlagen GmbH (HHVA) zur Umsetzung beauftragt. Aufgrund des erforderlichen Programmieraufwandes bei der HHVA sowie zahlreicher paralleler Umsetzungsaufträge kann für die Umsetzung derzeit kein konkreter Termin genannt werden.
Zu 2.:
Das größte Verkehrsaufkommen am Morgen ist zwischen 7:00 und 8:30 Uhr vorhanden. In dieser Zeit sind bei den rechtsabbiegenden Bussen aus der Scharbeutzer Straße in den Rahlstedter Weg und den geradeausfahrenden Bussen aus dem Rahlstedter Weg Süd in Richtung Norden erhöhte Verlustzeiten im Vergleich zum Tagesdurchschnitt zu verzeichnen. Das hohe Verkehrsaufkommen in dieser Fahrbeziehung wird auch erzeugt durch die auf diesem Streckenabschnitt liegenden Schulen, die jeweils ein großes Einzugsgebiet haben.
Die Fahrgastwechselzeiten der Busse sind deutlich höher aufgrund der hohen Schülerinnen- und Schülerzahlen sowie derjenigen, die ihre Kinder in privaten Pkw zur Schule fahren. Dies führt zu zusätzlichen Verkehrsbehinderungen. Die Nachmittagsspitze lässt sich nicht eindeutig identifizieren, da sich die Verkehre hier zeitlich über einen längeren Zeitraum verteilen als zur Morgenspitze.
Es sind jedoch während des gesamten Nachmittags keine Schwankungen der Verlustzeiten der Busse aus allen Richtungen zu verzeichnen. Durch die unter 1. angesprochene Optimierung ist von einer Verbesserung der Verlustzeiten zur Morgenspitze auszugehen. Gegebenenfalls kann sogar eine Reduzierung der durchschnittlichen Verlustzeiten über den Tagesverlauf hinweg erreicht werden.
Da die Wartezeiten der Zufußgehenden wie unter 1. beschrieben maßgeblich durch die Busanforderungen beeinflusst werden, hat der Zeitraum der Spitzenstunde keine Auswirkungen auf die Länge der Wartezeit.
Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.
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