Mangelhafte Öffentliche Beteiligung, Vollgesperrte Ausweichstraßen, Vernichtung von Bäumen und Parkplätzen - Neuplanung statt Hauruckverfahren beim Straßenzug August-Krogmann-Straße bis Farmsener Weg Debattenantrag der AfD-Fraktion
Der Straßenzug August-Krogmann-Straße bis Farmsener Weg ist knapp vier Kilometer lang und erstreckt sich über die Stadtteile Farmsen-Berne, Bramfeld und Wellingsbüttel.
Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) plant, im Zuge des Erhaltungsmanagement für Hamburgs Straßen (EMS-HH), bereits seit längerer Zeit dessen Instandsetzung, verbunden mit einer infrastrukturellen Überarbeitung der Nebenflächen. Nach verschiedenen Entwürfen, einer erst im vergangenen November verkündeten mehrjährigen Verschiebung, sollen die Arbeiten nun überraschend im laufenden Kalenderjahr beginnen
Aktuell sind im direkten Einzugsgebiet des Straßenzuges vier Schulen und mehrere Kindertagesstätten angesiedelt. Nördlich der Straße Neusurenland wird der Bereich durch Einzelhausbebauung, südlich davon durch eine denkmalgeschützte Siedlung geprägt. Um den Knotenpunkt Neusurenland sowie zwischen den Straßen Pezolddamm und Thomas-Mann-Straße dominiert der Geschosswohnungsbau, einzelne einzelne Punkthochhäuser lassen sich ebenfalls vorfinden. Durch Nachverdichtungsmaßnahmen im Zuge des Bebauungsplan Farmsen 36 sind hier seit 2018 bereits ca. 200 Wohnung entstanden, an weiteren 500 wird derzeit bereits gebaut. Zusätzlich flankiert werden die aktuellen Pläne von den Bestrebungen der Schulbehörde. Diese will in den kommenden Jahren Ganztagesbetriebs ausweiten, dabei wird es, zur Integration von Kindertagesstätten und Vorschulangeboten, zu weiteren erheblichen Baumaßnahmen entlang des Straßenzuges kommen.
Gewerbebetriebe sind vor allem um die Knotenpunkte Neusurenland und Pezolddamm ansässig. Im südöstlichen Bereich des Knotens Pezolddamm sind verschiedene Einrichtungen des täglichen Bedarfs zu finden. Diese Nahversorgungshotspots sorgen logischerweise für einen erheblichen Teil des lokalen PKW-Verkehrs und hätten dementsprechend binnen der Straßenneuplanung bedacht werden müssen. Im weiteren Verlauf des Straßenzugs lassen sich ebenfalls ein Altenheim, eine Apotheke, mehrere Ärzte und eine Unterkunft von fördern&wohnen auffinden. Wie schaut es hier mit der Einbindung aus? Eine Öffentlichkeitsbeteiligung soll es laut der BVM zu Beginn der Planungen gegeben haben, eine entsprechende Auswertung liegt allerdings noch nicht vor. Auf Nachfrage bei den Gewerbetreibenden vor Ort, wurde uns mehrfach mitgeteilt, dass bis auf eine Erstinformation bzgl. der Planungen des LSBG, keine weitere Auskunft oder Kontaktaufnahme erfolgte. Von einer Beteiligung lässt sich folglich nicht sprechen.
Wie wird sich die Lage während der verschiedenen Baumaßnahmen gestalten? Alle Verkehrsbewegungen über die schlecht ausgebauten und wenig vernetzten Nebenstraßen abwickeln zu wollen scheint absurd. Als Ausweichstrecken für den Hauptverbindungsweg zwischen der Innenstadt über Farmsen nach Wellingsbüttel, Sasel und Bergstedt kommen derzeit nur zwei Straßenzüge in Frage:
Auf der Ausweichroute 1 sollen allerdings, im Zuge des U-Bahnlinienausbaus (Linie 5), Vollsperrungen im Bereich der Bramfelder Chaussee eingerichtet werden. Der genaue Zeitraum steht noch nicht fest, mit Behinderungen ist aber auch abseits der Vollsperrungen zu rechnen, so die Prognose des Verkehrssenators.
Ausweichroute 2 wiederum wird durch den geplanten Bau eines Kreisverkehrs am Meiendorfer Mühlenweg ebenfalls für mehrere Monate für den Durchgangsverkehr gesperrt werden.
Beide Ausweichrouten werden also, zu noch unbekannten Zeiträumen, in Teilen oder gänzlich für den Verkehr gesperrt. Ohne vorherige Koordination bzw. Abstimmung mit den besagten Baumaßnahmen, wäre ein überhasteter Spatenstich im Bereich des Straßenzuges August-Krogmann-Straße bis Farmsener Weg an Fahrlässigkeit nicht zu überbieten.
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
keine Anlage/n