Koloniale Straßennamen und Denkmäler in Wandsbek Debattenantrag der Fraktion Die Linke
Letzte Beratung: 11.02.2025 Ausschuss für Haushalt, Sport und Kultur Ö 5.3
Hamburg und sein Hafen waren ein wichtiger Bestandteil und einer der größten Profiteure des deutschen Kolonialismus, der Hunderttausende Menschen das Leben kostete und immer noch nachwirkt. Noch heute sind Straßen nach Akteuren und Profiteuren der Kolonialzeit benannt, auch in Wandsbek, etwa nach dem Plantagenbesitzer und Menschenhändler Heinrich Carl von Schimmelmann.
Bereits 2020 hat sich der Ausschuss für für Haushalt, Sport und Kultur der Bezirksversammlung Wandsbek dafür ausgesprochen, sich in einer Anhörung mit Straßen zu befassen, die nach Akteuren und Profiteuren der Kolonialzeit benannt sind (Drucksache 21-1625.1). Ursprünglich von SPD und Grünen eingebracht, hat sich die Linksfraktion diesem wichtigen Ansinnen gern angeschlossen.
Auch in ihrem aktuellen Koalitionsvertrag betonen SPD, Grüne und FDP die Wichtigkeit der Erinnerungskultur: „Im Zuge der Aufarbeitung des kolonialen Erbes der Stadt wollen wir in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Staatsarchiv Hamburg die Initiative zur Prüfung einer möglichen Umbenennung von belasteten Straßennamen im Bezirk wieder aufgreifen. Bei bestehenden baulichen Zeugnissen kolonialer Vergangenheit ist mit großer Sensibilität vorzugehen. Sie sollen unter konzeptioneller fachlicher Begleitung als bauliche Zeugnisse erhalten und mit Gegenwartsbezug eingeordnet werden.“
Da die Corona-Pandemie eine große Anhörung 2020 unmöglich machte, einigte man sich darauf die Anhörung abzuhalten sobald dies wieder möglich sei. Leider ist es zu dieser Anhörung bis heute nicht gekommen. Und nun droht, dass einer der zentralen Akteure an dieser nicht mehr teilnehmen kann.
Trotz der großen Anerkennung, die die Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe – Hamburg und die (frühe) Globalisierung“ seit ihrer Gründung vor zehn Jahren erfuhr, haben nämlich die Regierungsfraktionen im Wissenschaftsausschuss der Bürgerschaft deren Ende eingeläutet. Die Arbeit der Forschungsstelle soll in die reguläre Arbeit der Universitär eingegliedert werden. Zentrale Fragen nach der weiteren Finanzierung und der Fortführung des Forschungsschwerpunkts sind dabei ungeklärt.
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
keine Anlage/n
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.