Gedenken bewahren - Zaun des ehemaligen Versorgungsheims Farmsen erhalten Interfraktioneller Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Die Grünen
Das ehemalige Versorgungsheim Farmsen existierte in seinen Grundzügen von 1903 und wurde um 1961 in das Pflegezentrum Farmsen überführt. Insbesondere während der Herrschaft des Nationalsozialismus wurden im Versorgungsheim Farmsen eine Vielzahl an Personengruppen zwangseingewiesen, entmündigt und zu Teilen zwangssterilisiert. Die von den Nazis als “Asoziale” bezeichneten Menschen im Versorgungsheim, darunter viele Obdachlose, Wanderarbeiter:innen oder Menschen mit Behinderung, unterlagen so starken physischen und psychischen Druck, dass einige Menschen Suizid begangen. Auch nach der Herrschaft des Nationalsozialismus arbeitete die Heimleitung weiterhin im Versorgungsheim und die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbesserte sich nur geringfügig.
Die baulichen Veränderungen rund um und auf dem Gelände des ehemaligen Versorgungsheims geben einen Anlass, das Neuentstehende mit der Geschichte des Geländes zu verbinden. Der imposante Zaun, der in Zeiten des Versorgungsheims der hermetischen Abriegelung zwischen Außenwelt und Innenwelt diente, hat durchaus als historisches Objekt einen Gedenkcharakter und sollte deswegen erhalten bleiben. Ein Teil des Zaunes könnte restauriert gemeinsam mit der Stele, die als Teil des Wandsbeker Erinnerungsweges am Eingang zum Gelände aufgestellt werden soll und den Stolpersteinen einen gut sichtbaren Ort des Gedenkens an der August-Krogmann-Straße bilden.
Die Verwaltung und die zuständige Fachbehörde werden gebeten, zu prüfen,
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