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Gedenken bewahren - Zaun des ehemaligen Versorgungsheims Farmsen erhalten Interfraktioneller Antrag der SPD-Fraktion und der Fraktion Die Grünen

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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09.06.2022
Sachverhalt

 

Das ehemalige Versorgungsheim Farmsen existierte in seinen Grundzügen von 1903 und wurde um 1961 in das Pflegezentrum Farmsen überführt. Insbesondere während der Herrschaft des Nationalsozialismus wurden im Versorgungsheim Farmsen eine Vielzahl an Personengruppen zwangseingewiesen, entmündigt und zu Teilen zwangssterilisiert. Die von den Nazis als “Asoziale” bezeichneten Menschen im Versorgungsheim, darunter viele Obdachlose, Wanderarbeiter:innen oder Menschen mit Behinderung, unterlagen so starken physischen und psychischen Druck, dass einige Menschen Suizid begangen. Auch nach der Herrschaft des Nationalsozialismus arbeitete die Heimleitung weiterhin im Versorgungsheim und die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbesserte sich nur geringfügig.

 

Die baulichen Veränderungen rund um und auf dem Gelände des ehemaligen Versorgungsheims geben einen Anlass, das Neuentstehende mit der Geschichte des Geländes zu verbinden. Der imposante Zaun, der in Zeiten des Versorgungsheims der hermetischen Abriegelung zwischen Außenwelt und Innenwelt diente, hat durchaus als historisches Objekt einen Gedenkcharakter und sollte deswegen erhalten bleiben. Ein Teil des Zaunes könnte restauriert gemeinsam mit der Stele, die als Teil des Wandsbeker Erinnerungsweges am Eingang zum Gelände aufgestellt werden soll und den Stolpersteinen einen gut sichtbaren Ort des Gedenkens an der August-Krogmann-Straße bilden.

 

 

 

 

Petitum/Beschluss

 

Die Verwaltung und die zuständige Fachbehörde werden gebeten, zu prüfen,

 

  1. wo der Zaun des ehemaligen Versorgungsheims Farmsen verblieben ist und wie viele intakte Abschnitte sowohl auf dem Gelände als auch an einem anderen Ort noch vorhanden sind;
  2. ob die noch vorhandenen intakten Abschnitte des Zauns als Ausstellungsstück verwendet werden können;
  3. ob eine Restaurierung dieser Abschnitte möglich ist und wie hoch die Kosten dafür wären;
  4. ob eine Aufstellung des Zauns am Eingang zum Versorgungsheim an den Stelen (August-Krogmann-Straße) möglich ist und ob an den Stelen ein Hinweis zu dem Zaun untergebracht werden kann, um an das ehemalige Versorgungsheim zu erinnern.

 

 

 

 

Anhänge

keine Anlage/n