Feuerwehreinsätze im Stadtteil Rahlstedt optimieren Beschluss der Bezirksversammlung vom 16.12.2021 (Drs. 21-4426.1)
Letzte Beratung: 23.02.2022 Regionalausschuss Rahlstedt Ö 7.7
Folgender Beschluss wurde gefasst:
Die zuständige Fachbehörde wird gebeten, dem Regionalausschuss Rahlstedt zu erläutern, welche Maßnahmen die zuständige Fachbehörde unternimmt, damit auch im Stadtteil Rahlstedt der „Erreichungsgrad“ in 95 Prozent der Fälle gelingt.
Die Behörde für Inneres und Sport nimmt dazu wie folgt Stellung:
Die Feuerwehr Hamburg befasst sich kontinuierlich mit der Schutzzielerreichung, die durch verschiedenste Faktoren beeinflusst wird. Neben den Ausrückzeiten und Funktionsbesetzungen der Berufsfeuerwehr und den Alarmierungs- und Verfügbarkeitszeiten der Freiwilligen Feuerwehr beeinflussen auch allgemeine Faktoren wie beispielsweise die Entwicklung der reinen Wegezeiten, die Bindungsdauer der Einsatzmittel in den einzelnen Einsätzen oder auch Paralleleinsätze die Schutzzielerreichung.
Die Zielerreichungsgrade beziehen sich auf interne Einsatzauswertungen der Feuerwehr Hamburg. Zu berücksichtigen ist dabei, dass bisher weniger als 50 Prozent der vorliegenden Einsätze hierfür ausgewertet werden können. Es ist weiter zu berücksichtigen, dass ein Verfehlen der Zielerreichung im Einzelfall auch gegeben ist, wenn die Feuerwehr mit den ersten zehn Funktionen die acht Minuten gerade verfehlt oder wenn sie innerhalb des Acht-Minuten-Zeitraums eintrifft, aber nur mit neun statt zehn Funktionen besetzt ist. Darüber hinaus lässt die monatsweise Darstellung der Erreichungsgrade bei den Hamburger Feuer- und Rettungswachen mit einem niedrigen Einsatzaufkommen keine validen Aussagen zur Qualität der Erreichungsgrade zu.
Im Jahr 2020 wurden die bisherigen Ansätze erneut kritisch geprüft, um die Schutzzielerreichung zu verbessern. Die Auswertung der Daten zur standardisierten Notrufabfrage hat dabei eine mögliche Optimierung im Ablauf der Abfrage eines Notrufgesprächs und der anschließenden Disposition aufgezeigt. Zur Reduzierung der Abfrage- und Dispositionszeit wird eine Alarmierung nunmehr bereits veranlasst, sobald durch die Notrufabfrage neben dem Einsatzort eine Einsatzindikation für ein Kräfteaufgebot, das mindestens einer Hamburger Löschgruppe entspricht, festgestellt wird. Die Notrufabfrage läuft parallel zur sogenannten dynamischen Alarmierung (Voralarm) der ersten Kräfte weiter, sodass weitere Informationen für die Disposition weiterer notwendiger Einheiten erfolgen können. Bei der aktuellen Verfahrensweise handelt es sich jedoch zunächst um eine Testphase, deren erste Ergebnisse positiv bewertet werden. Eine Ausweitung auf die Ergänzungskomponenten der Freiwilligen Feuerwehr wurde nach einer ersten Zwischenauswertung und Anpassungen am Einsatzleitsystem am 30. Juli 2021 umgesetzt. Eine Ausweitung auf weitere Einsatzindikationen wird derzeit geprüft. Für diese sind Anpassungen der Prozessabläufe inklusive Anpassungen in der Notrufabfragesoftware erforderlich. Ein Zeitplan hierfür besteht derzeit noch nicht.
Seit dem 1. Januar 2021 ist an der Feuer- und Rettungswache F21 in Wandsbek der Einsatzleitwagen personell mit jeweils zwei Funktionen besetzt. Dieser deckt maßgeblich den Stadtteil Rahlstedt ab.
Zur weiteren Kompensation der Unterschreitung der Mindeststärke werden Mitarbeitende aus den Abteilungen zur Funktionsbesetzung an den Feuer- und Rettungswachen eingesetzt.
Ferner erfolgte eine stärkere temporäre Einbindung der Freiwilligen Feuerwehren zur Schutzzielerreichung. Statt der bisher sechs Funktionen je Löschfahrzeug werden seit dem 19. März 2020 acht Funktionen je Löschfahrzeug gestellt. Dazu waren 18 Wehren werktags zusätzlich am Tage einsatzbereit gemeldet.
Die Einsatzdauer setzt sich aus unterschiedlichen Zeitintervallen zusammen, die durch Tasten eines sogenannten Status als Zeitstempel im Einsatzleitsystem gespeichert werden. Die Datenlage ist aufgrund manueller Statusgaben durch die eingesetzten Ressourcen unvollständig. Derzeit werden die Fahrzeuge der Feuerwehr für eine Pilotphase umgerüstet, so dass die Statusmitteilungen automatisiert und GPS-gestützt übermittelt werden. Dadurch erwartet man sich eine bessere Datengrundlage für die Einsatzdokumentation und Einsatzauswertung.
Die Feuerwehr Hamburg prüft weiterhin eigene Maßnahmen, wie die Installation einer Real Time Navigation für die Einsatzfahrzeuge, um die Fahrtwege zu optimieren. Daneben wird davon ausgegangen, dass sich die Maßnahmen des Senats zur Verkehrsflussoptimierung/Baustellenkoordination künftig auch positiv auf die Fahrzeiten bei den Einsatzfahrten auswirken werden. Des Weiteren werden Maßnahmen zur Revieranpassung vorbereitet.
Die Bezirksversammlung nimmt Kenntnis.
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