Das Ehrendenkmal in Oldenfelde mit einem Bezug zur Gegenwart und einem Ausblick auf die Zukunft versehen Beschlussvorlage des Regionalausschusses Rahlstedt
- Der Regionalausschuss Rahlstedt hat in seiner Sitzung am 07.12.2022 den interfraktionellen Antrag der Fraktionen von SPD, Grünen und CDU (vgl. Drs. 21-6232) beraten und ihn einstimmig in der vorgelegten Fassung beschlossen.
Das Ehrendenkmal am Delingsdorfer Weg für die gefallenen Oldenfelder Soldaten des I. Weltkrieges wurde 1923 eingeweiht und hat damit im kommenden Jahr hundert Jahre Bestand.
Seit nunmehr 99 Jahren errinnert uns dieses Ehrenmal daran, wieviel Kummer und Leid Krieg
über die Menschen bringt - und ist damit in der heutigen Zeit aktueller denn je.
In unmittelbarer Umgebung zu den Stadtteilschulen Oldenfelde und dem Gymnasium Oldenfelde auf einer kleinen Verkehrsinsel gelegen, bietet es dem Besucher die Möglichkeit, kurz innezuhalten und zu gedenken.
Der Bürgerverein Oldenfelde pflegt und hegt das Ehrenmal und die umgebende kleine Grünanlage mit viel Engagement und Herzblut, eine wunderschöne Blutbuche „beschützt“ das Ehrenmal- diese wurde ebenfalls 1923 gepflanzt und prägt den Ort dadurch.
Jedes Jahr findet hier eine Gedenkfeier mit Kranzniederlegung aller im Stadtteil aktiven Institutionen am Volkstrauertag statt und fordert zur Mahnung und Versöhnung auf.
Im Gegensatz zu anderen Ehrendenkmälern des Stadtteils wie in Rahlstedt und Meiendorf fehlt an diesem Ort jedoch der aktuelle Bezug zur heutigen Zeit.
Krieg mit allen schrecklichen Auswirkungen schien bis zum Februar dieses Jahres weit von uns entfernt und besonders jüngere Menschen wissen mit den pathetisch klingenden Inschriften der Denkmäler häufig nichts anzufangen.
Doch Krieg in Europa gibt es nicht erst seit diesem Jahr. So haben auch die sogenannten Jugoslawien-Kriege seit 1991 unzählige Opfer gefordert und viele Menschen der Heimat beraubt.
Nicht zuletzt die Flüchtlinge seit 2015 mahnen uns zudem, dass nicht nur Krieg in Europa unfassbares Leid verursacht, sondern dass bewaffnete Konflikte und Kriege weltweit Opfer fordern, denen wir hier die Möglichkeit Zuflucht zu finden geben und derer wir ebenfalls gedenken sollten.
Eine Tafel mit einem entsprechenden Hinweis, dass wir aller Opfer von Krieg und Verfolgung weltweit gedenken, wäre daher dringend angebracht um den aktuellen Bezug für viele Bevölkerungsgruppen durch alle Altersklassen hindurch herzustellen.
Wünschenswert wäre besonders die Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen. Denkbar wären hier Installationen eines Kunstprojekts oder die Errichtung einer Tafel, auf der die Schülerinnen und Schüler ihr Verständnis zum Denkmal und ihre Bedeutung für die heutige Zeit zum Ausdruck bringen könnten. Der Bürgerverein Oldenfelde hatte hierzu bereits erste Gespräche inm Gymnasium Oldenfelde geführt, die aber noch nicht zu umsetzbaren Ergebnissen geführt haben. Eventuell ließe sich hier noch ein weiterer Versuch machen, auf die Schulleitung im Rahmen eines Geschichtsprojekts zuzugehen.
Vor diesem Hintergrund möge der Regionalausschuss Rahlstedt zur Weiterleitung an die Bezirksversammlung Wandsbek folgenden Beschluss fassen:
keine Anlage/n