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Bücherhallen im Kerngebiet - mehr Literatur mit regionalem Bezug anschaffen Auskunftsersuchen vom 14.03.2024

Antwort zu Anfragen

Letzte Beratung: 15.05.2024 Regionalausschuss Kerngebiet Wandsbek Ö 8.1

Sachverhalt

Im Kerngebiet Wandsbek sind zwei Bücherhallenstandorte beheimatet, an der Wandsbeker Allee und in der Jenfelder Au. Diese beiden Standorte sind bei den Leserinnen und Lesern äerst beliebt und haben einen wunderbar umfangreichen Buchbestand. Jedoch sind einige bekannte Bücher von Autoren mit einem regionalen Bezug zum Kerngebiet nicht in den beiden Bücherhallen erhältlich, z.B. jegliche Bücher des bekannten Jenfelder Kinder- und Jugendbuchautors Nils Mohl (insbesondere „Stadtrandritter“ und „Es war einmal Indianerland“), Hans Garbaden mit dem Krimi „Es geschah im Wandsbeker Gehölz“ und Andreas Kollender mit dem Krimi „Von allen guten Geistern“ (spielt am Friedrichsberg). Auch historische Bücher aus Wandsbek, wie z.B. „Die jüdischen Friedhöfe in Wandsbek“ sind in den Bücherhallen nicht vor Ort. Gerade Autoren, die in dem jeweiligen regionalen Gebiet leben, können Literatur authentisch vermitteln, insbesondere an Kinder und Jugendliche.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

Die Behörde für Kultur und Medien (BKM) antwortet wie folgt:                                     09.04.2024

 

Vorbemerkung der Behörde für Kultur und Medien (BKM):

Die Stiftung HÖB hat als Öffentliche Bibliothek den Auftrag, einen zeitgemäßen und aktuellen Medienbestand vorzuhalten, ein Sammelauftrag besteht hingegen nicht. Die Auswahl der Bestände in den Standorten des Bibliothekssystems richtet sich außerdem am Profil und Einzugsgebiet der jeweiligen Bücherhalle aus. So verfügt z.B. die Bücherhalle Wandsbek als große Stadtteilbibliothek über ein breites Angebot aktueller Medien für Freizeit und Unterhaltung, Bildung und Lernen sowie für Kinder; die kleinere Bücherhalle Jenfelder Au fokussiert ihren Bestand hingegen besonders auf die Interessen von Kindern, Schülerinnen und Schülern sowie Familien.

Der Medienbestand dezentraler Bücherhallen wird entsprechend der Nachfrage aufgebaut, dies gilt für alle Literaturgattungen. Ältere Titel sind daher nur im Bestand, wenn sie regelmäßig ausgeliehen werden. Umfangreichere Bestände, die weiter zurückreichen und stärker spezialisiert sind, finden sich hingegen ausschließlich in der Zentralbibliothek, können aber über eine Vorbestellung auch in allen Filialen ausgeliehen werden.

 

  1. Inwiefern fördern die Hamburger Bücherhallen Konzepte für „Regionalecken“ mit Literatur mit regionalem Bezug?

 

Behörde für Kultur und Medien (BKM):

Regionale Literatur in Sachbuch und Belletristik mit Bezug zu den jeweiligen Stadtteilen ist selbstverständlich auch in den Stadtteilbücherhallen zu finden. Häufig werden die Regalflächen für Sachliteratur mit Stadtteilbezug separat kenntlich gemacht, durch Broschüren aus dem Stadtteil angereichert und wenn möglich auch durch zusätzliche Ausstellungen hervorgehoben (z.B. zum Thema Sturmflut in den Bücherhallen Kirchdorf und Wilhelmsburg).

r die Bücherhalle Wandsbek können aus diesem Segment folgende Titel beispielhaft genannt werden: „Widerstand in Wandsbek“, das „Wandsbekbuch“, „Mit Claudius in Wandsbek“ oder „Stolpersteine in Hamburg-Eilbek“. Der benannte Titel zu den jüdischen Friedhöfen in Wandsbek ist als hochpreisiger Titel von 1998 mit hebräischen Textteilen und zweibändigem Erscheinen ausschließlich im Präsenzbestand der Zentralbibliothek zu finden. Bei belletristischer Literatur von Autorinnen oder Autoren mit biografischem Bezug zum Bezirk Wandsbek wären Karen Duve und Harry Rowohlt zu nennen. In der Bücherhalle Jenfelder Au sind auch Kinderbücher von Karl Olsberg im Bestand.

 

  1.  Warum sind die im Vortext genannten Autoren/Bücher vor Ort bei den beiden regionalen Standorten der Bücherhallen im Kerngebiet nicht erhältlich?

 

Behörde für Kultur und Medien (BKM):

Die benannten Titel von Nils Mohl, Hans Garbaden und Andreas Kollender, sind zwischen 2011 und 2017 erschienen, der Titel von Garbaden nur als Book on demand. Die genannten Bestandsentwicklungskriterien gelten auch für Medien mit lokalem Bezug, d.h. diese werden durch neu erscheinende Titel ersetzt, wenn die Ausleihzahlen stark zurückgehen und/oder es keine Neuauflagen ihrer Titel gibt. Aus diesem Grund sind sie nicht mehr im Bestand der benannten Bücherhallen und auch nur noch vereinzelt in anderen Standorten vorhanden. Die Verfilmung von „Indianerland“ ist über das Streaming-Angebot filmfriend abrufbar.

 

  1. Welche Literatur mit regionalem Bezug beabsichtigt Bücherhallen Hamburg für die regionalen Standorte Wandsbek und Jenfelder Au demnächst anzuschaffen?

 

Behörde für Kultur und Medien (BKM):

Das Lektorat der Stiftung HÖB hat Literatur von Hamburger Autorinnen und Autoren besonders im Blick und wird auch zukünftig auf Literatur mit Regionalbezug achten. Aus der Frühjahrsproduktion 2024 sind allerdings noch keine Titel mit einem solchen Bezug bekannt, die benannt werden könnten.

 

 

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