Bereitstellung von Haushaltsmitteln für die Umgestaltung der Gedenkstätte Höltigbaum Beschlussvorlage des Ausschusses für Haushalt und Kultur, angemeldet zur Debatte von der SPD-Fraktion
Letzte Beratung: 11.05.2023 Bezirksversammlung Wandsbek Ö 4.1
- Ursprünglicher interfraktioneller Antrag der SPD-Fraktion, der Fraktion Die Grünen und der CDU-Fraktion (Drs. 21-7001) im Ausschuss für Haushalt und Kultur am 02.05.2023
- Einstimmig beschlossen
Mit dem Ziel, den im Jahre 2003 zur Erinnerung an die Opfer der NS-Militärjustiz am Rande des früheren Schießplatzes Höltigbaum eingerichteten Gedenkplatz in einen nach heutigen Ansprüchen angemessenen und würdigen Zustand zu bringen, hatte die Bezirksversammlung auf Initiativen des Regionalausschusses Rahlstedt – einvernehmlich beschlossen:
a) die im Zuge der 2015 im Rahmen des Programms „Gedenkorte für Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz“ am Straßenrand Neuer Höltigbaum aufgestellte Stele umzustellen und in die neue Platzgestaltung zu integrieren (Drs. 21-1033.1) v. 20.02.2020; sowie Zustimmung der Behörde für Kultur und Medien (Drs. 21-1304) v. 15.04.20.
und
b) am 3. März 2022 auf der Grundlage eines ersten von W/MR nach vorausgegangener Ortsbegehung erstellten Entwurfs (inkl. Visualisierung) die Platzgestaltung konkret zu planen, die Kosten zu ermitteln und in Abstimmung mit dem Ausschuss für Haushalt und Kultur die Mittelbereitstellung zu klären (Drs. 21-4823).
Das Projekt konnte unter Prioritätsaspekten bisher noch nicht fortgeführt werden (Drs. 21-6681). Mit Blick auf die Einrichtung des von der Bezirksversammlung gewünschten „Wandsbeker Erinnerungsweges“, der auch für den Höltigbaum eine weitere Stele vorsieht, wird nun eine zügige und koordinierte Umsetzung notwendig.
Nach Vorklärung mit W/MR soll dazu in einem ersten Schritt (wie er auch im Beschluss der BV vom 3. März 2022 angelegt ist) die ungeordnete Bepflanzung des sog. Tafelplatzes beseitigt werden, um die Sichtbarkeit der Anlage herzustellen und einen freien Einblick vom Straßenraum zu ermöglichen. Zudem soll der Platz durch eine farbliche Bepflasterung hervorgehoben werden; dazu wäre ein roter Pflasterstein nach bisherigen Überlegungen am besten geeignet.
Die von Randpflanzen befreite farbliche Pflasterung wird auch dazu beitragen, den Zugangsbereich zur historischen Sieker Landstraße mit ihrem Kopfsteinpflaster besonders zu betonen. Zugleich ermöglicht die Anordnung den ungehinderten Zugang zur beidseitig beschriebenen Stele, die dort ihren neuen Platz einnehmen wird. Die Platzierung der künftigen Stele des Wandsbeker Erinnerungsweges erfolgt dann im gegenüberliegenden Eckbereich des Pflasterplatzes und verstärkt so harmonisch die wünschenswerte Platzsituation.
Die fünf bisher vor dem Tafelplatz verlegten Stolpersteine sollen in das neue Pflaster integriert werden. Die bisherige schwarze Informationstafel ist künftig entbehrlich und kann entfernt werden.
Die weitere Ausgestaltung der künftigen gepflasterten Freifläche zwischen beiden Stelen bleibt einem künftigen Element vorbehalten. Denkbar ist eine weitere Stele mit der Nennung der nahezu für 160 Vollstreckungen namentlich nachgewiesenen Opfer. Deren Gestaltung – ggf. unter Beteiligung angrenzender Schulen – und Realisierung dann in einem zweiten Schritt folgen muss.
Der Mittelbedarf für die Umsetzung des 1. Schrittes – wie sie sich aus der angefügten Planzeichnung inkl. Gestaltungsskizze ergibt - wird fachkundig mit insgesamt 20.000 € eingeschätzt.
Die Bezirksversammlung möge investive Mittel in Höhe bis zu 20.000 Euro für die Neugestaltung der Gedenkstätte Höltigbaum bereitstellen.
Lageplan/Luftbild
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