Autoposer in Wandsbek - Aktionen und Lageeinschätzung der Polizei Auskunftsersuchen vom 24.01.2022
Bürger und Medien berichten immer wieder von lautstarken PS-Boliden, welche die Wandsbeker Haupt- und Ausfallstraßen für Straßenrennen nutzen. Die Einzelfälle, bezogen auf die überwiegende Mehrheit der KfZ-Nutzer, sollen dabei mit stark überhöhter Geschwindigkeit vorwiegend Nachts und in den Abendstunden unterwegs sein. Mit der hamburgweit agierenden SoKo Autoposer haben wir eine, zwar personell zu kleine, aber hierauf spezialisierte Polizeieinheit, welche dem unsolidarischen Treiben stetig versucht ein Ende zu setzen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Die Verkehrsdirektion (VD) nimmt nach Beteiligung der örtlich zuständigen Polizeikommissariate 31, 37 sowie der Dienstgruppe Autoposer (VD 313) wie folgt Stellung: 01.03.2022
VD zu den Fragen 1 bis 3:
Eine differenzierte statistische Erfassung von Vorgängen mit Bezug „Autoposer“ nach Stadteilen oder einzelnen Straßenzügen im Sinne der Fragestellung liegt nicht vor.
Die VD 313 erfasst Tätigkeiten im Bereich der gesamten Hansestadt Hamburg. Eine retrograde detaillierte Auswertung nach den Grenzen der Bezirke wäre nur für einen Teil aller Vorgänge möglich und erfordert die Auswertung sämtlicher vorliegender Akten. Ein zu erwartendes Ergeb-nis wäre daher unvollständig und ist mit vertretbarem Personalaufwand nicht möglich.
Eine Darstellung der im Jahr 2021 durch die VD 313 festgestellten Verstöße für den gesamten Hamburger Bereich ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Überprüfte Kraftfahrzeuge gesamt |
2.900 |
Erlöschen der Betriebserlaubnis |
590 |
Sicherstellungen von Fahrzeugen mit Manipulationsverdacht |
261 |
Ordnungswidrigkeitenverfahren unzulässiger Lärm |
82 |
Geschwindigkeitsverstöße |
272 |
Verkehrsstrafanzeigen |
155 |
Fahren unter Drogen |
26 |
Fahren unter Alkohol |
37 |
Verbotene Kraftfahrzeugrennen |
9 |
Sonstige Fahrzeugmängel |
348 |
Feststellungen anderer Dienststellen, wie z. B der Polizeikommissariate, sind in dieser Auflistung nicht enthalten.
VD:
Die Begutachtung eines Kraftfahrzeuges durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen erfolgt regelhaft am nächsten Werktag. Somit wird das Kraftfahrzeug im Ordnungswidrigkeitenverfahren an dem der Sicherstellung nachfolgenden Werktag an den Berechtigten ausgehändigt. Im Falle der Beschlagnahme eines Kraftfahrzeuges zur Einziehung im Strafverfahren entscheidet die Staatsanwaltschaft Hamburg über die Aushändigung.
VD zu den Fragen 5 und 6:
Erkenntnisse über besondere Schwerpunkte aus der täglichen Aufgabenwahrnehmung heraus liegen der Polizei nicht vor, der Bezirk Wandsbek zeigt keine überörtliche Häufung für Tätigkeiten der VD 313. Eine differenzierte statistische Erfassung von Vorgängen mit Bezug „Autoposer“ nach Stadteilen oder einzelnen Straßenzügen im Sinne der Fragestellung liegen dabei nicht vor. Eine belastbare Bewertung zur Entwicklung der Fallzahlen ist somit nicht möglich. Darüber hinaus siehe Antwort zu Frage 1.
Im Bereich großer Ein- und Ausfallstraßen, wie der Ahrensburger Straße, Wandsbeker Chaussee, Friedrich-Ebert-Damm, Wandsbeker Marktstraße und Lübecker Straße kam es vereinzelt zu Bürgerhinweisen und Beschwerden über laute Motorengeräusche mutmaßlich zu schnell fahrender Fahrzeuge. Vereinzelt gab es Feststellungen im Bereich Adolph-Schönfelder-Straße sowie der Conventstraße.
Insgesamt ist das Verkehrsaufkommen auf diesen gut ausgebauten Straßenzügen besonders hoch. Dazu entfaltet der bauliche Charakter mit Geschäfts- und Wohnimmobilien ein erhöhtes Beschwerdeaufkommen bei den Anwohnern.
Diese Feststellungen sind auf diverse vergleichbare Straßenzüge im Hamburger Stadtgebiet anwendbar und sind regelhaft Bestandteil polizeilicher Lagebilder.
Durch VD 313 ist eine insgesamt leicht rückläufige Anzahl an technischen Manipulationen an Kraftfahrzeugen feststellbar. Daneben werden technische Veränderungen an Kraftfahrzeugen diffiziler und damit schwerer erkennbar. Anzutreffen sind häufig hochmotorisierte und hochpreisige Serienfahrzeuge, die bauartbedingt eine höhere Geräuschemission zulassen, sowohl in der je-weiligen Fahrweise (Fahrmoduswahl) als auch in der Abgassteuerung.
VD zu den Fragen 7 bis 9:
Beschwerden oder Hinweise können über alle Polizeidienststellen durch Postsendung, per E-Mail oder persönlich eingebracht werden. Eine Steuerung eingehender Bürgeranfragen erfolgt polizeiintern.
Hierbei werden Anliegen und sich daraus ergebende notwendige Maßnahmen geprüft und bewertet. Die VD 313 wird hier ggf. unterstützend tätig.
Informationen über Tätigkeiten der Kontrollgruppe Autoposer werden zentral durch die Pressestelle der Polizei über verschiedene Medien an die Öffentlichkeit gesteuert. Darüber hinaus erfolgt keine weitere Informationssteuerung.
keine Anlage/n