Ausbreitungsgebiet invasiver Krebsarten durch Monitoring bestimmen Debattenantrag der CDU-Fraktion
Letzte Beratung: 13.11.2025 Bezirksversammlung Wandsbek Ö 6.1
Die Ausbreitung invasiver Krebsarten birgt ökologische Risiken für das heimische Ökosystem.Sie verdrängen heimische Krebs‑ und Wasserorganismen und können die sogenannte „Krebspest“ (z. B. Krebspest, verursacht durch den Pilz Aphanomyces astaci) übertragen, die für europäische Flusskrebse tödlich sein kann. Durch ihre Grab‑ und Höhlenbauaktivität können sie Uferbereiche destabilisieren, was zu Schäden an Ufervegetation, Böschungen und Infrastruktur führen kann. Zudem sind viele dieser Arten Laichräuber und verringern so den Bestand von Amphibien und Fischen.
Im Auskunftsersuchen der CDU-Fraktion (Drs. 21-6980.1) bestätigt die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) das Vorkommen von drei invasiven Krebsarten in Wandsbek: Wollhandkrabbe, Kamberkrebs und Roter Amerikanischer Sumpfkrebs.
In einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion (Drs. 23/1118) heißt es zur Ausbreitung des Amerikanischen Sumpfkrebses (Procambarus clarkii) in Hamburg:
„Nachweise des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses liegen in Hamburg mit Stand 11. August 2025 bislang nur aus Hummelsbüttel vor.
Bestände sind aus dem Hummelsee, zwei Tonteich-Angelgewässern östlich des Raakmoorgrabens sowie im Raakmoorgraben (vor allem nördlich des Rings 3) selbst bekannt. Der Umfang der derzeitigen Bestände ist nicht seriös zu schätzen.“
In der Broschüre „Angeln in Hamburg“ schreibt die BUKEA zu dem Amerikanischen Sumpfkrebs im Oktober 2023:
„Eine Ausbreitung über die Tarpenbek in die Alster ist möglich.“
Diese Befürchtung ist auf das Vorkommen im Raakmoorgraben zurückzuführen, da der Graben ein Nebenfluss der Tarpenbek ist. Während der Hummelsee kaum Zu- und Abflüsse besitzt, ist das beim Raakmoorgraben anders. Einer weiteren Ausbreitung ist unbedingt vorzubeugen, da ein Vordringen bis in die Alster dazu führen würde, dass eine Ausbreitung stadtweit und darüber hinaus wahrscheinlicher wird. DerSumpfkrebs hat eine hohe Fortpflanzungsrate und ist sehr anpassungsfähig, was eine schnelle Ausbreitung begünstigt. Gleiches gilt für andere invasive Krebsarten.
In der Borschüre wird als invasiver Krebs außerdem noch der Signalkrebs als in Hamburg vorkommend aufgeführt. Außerdem wird in der Broschüre dazu aufgerufen invasive Arten, auch Krebse über das Portal Neobiota-Nord zu melden. Dort lassen sich weitere Krebsarten entdecken, die im Bezirk Wandsbek gesichtet wurden. Die Datenlage zu den einzelnen invasiven Krebsarten und welche es hier tatsächlich gibt, ist zusammenfassend gering.
Eine große Zahl an invasiven Krebsarten lassen sich beispielsweise im Regenrückhaltebecken am Berner Heerweg, durch das die Berner Au fließt, beobachten. Die nachtaktiven Tiere können bei Einbruch der Dunkelheit mit dem bloßen Auge durch Anleuchten gesichtet werden. Selbst das Fangen mit der Hand gelingt bereits nach kurzer Zeit. Die faktische Möglichkeit der weiteren Ausbreitung und der Nachweis des Krebses im Regenrückhaltebecken in Farmsen-Berne sollten Anlass sein, um ein breiteres Monitoring zu veranlassen. Eine gezielte Beprobung von Wandsbeks Fließgewässer kann helfen die Ausbreitung invasiver Krebsarten zu dokumentieren und im nächsten Schritt weitere Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung vorzunehmen.
Dies vorausgeschickt möge die Bezirksversammlung beschließen:
keine Anlage/n
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