Anliegen zu TOP 7.1 (Umgestaltung des Berner Heerwegs) Schriftlich eingereichtes Anliegen
Das folgende Schreiben liegt der Geschäftsstelle vor:
Die geplante Umgestaltung des Berner Heerwegs hat hohe Wellen geschlagen. Auf
Vorschläge und Alternativen geht die Stellungnahme der Behörde vom 4.11. argumentativ
ein. Ich möchte aus der Sicht eines Radfahrers, der häufig die Strecke zwischen Berne
und Farmsen fährt, hinzufügen:
Eine Führung über Radwege, wie derzeit realisiert, würde auch nach einer Sanierung nicht
das grundlegende Sicherheitsproblem lösen. Streckenweise gibt es zahlreiche Ein-/
Ausfahrten, zudem Einmündungen von Nebenstraßen. Die Mehrheit der tödlich
verlaufenden Unfälle mit Radverkehrs-Beteiligung in Hamburg 2020 und 2021 wurde
durch Situationen verursacht, in denen abbiegende Kfz geradeaus fahrende
Radfahrer*innen erfasst haben. Die zentrale Maßnahme, um das Unfallrisiko zu senken,
ist die Sichtbarkeit. Die Sichtbarkeit ist am besten dadurch gewährleistet, dass der
Radverkehr auf die Straße gelegt wird - mit Radfahrstreifen. Häufig wird argumentiert, dass die Vereinbarung des Senats mit der Initiative „Radentscheid“ dem entgegenstehe.
Allerdings ist bei dieser Vereinbarung nicht die Rede davon, dass der Radverkehr auf die
traditionellen, unsicheren Radwege verlagert werden soll, sondern dass beim Anlegen von
Radfahrstreifen zum einen „Radfahrstreifen in Mittellage“ vermieden (also Radfahrstreifen
an Kreuzungen rechts von einer Abiegespur für Kfz verbleiben und hier rot eingefärbt)
werden sollen, dass zum anderen das subjektive Sicherheitsempfinden des Radverkehrs
da wo möglich zusätzlich durch Schutzmaßnahmen für die Radfahrstreifen wie Protected
Bike Lanes oder Kopenhagener Radwege erhöht werden soll. Grundsätzlich bleibt aber
die Sichtbarkeit des Radverkehrs statt der Verlagerung auf die traditionellen Radwege eine
zentrale Maßnahme gegen das Unfallrisiko.
Ich bitte daher den Ausschuss bei der Erarbeitung seines Beschlusses zum Berner
Heerweg darum, das Thema Sicherheit des Radverkehrs durch Sichtbarkeit entsprechend
zu berücksichtigen. Er sollte die von der Verwaltung favorisierte Lösung mit zwei
Fahrbahnen (mit je einem Fahrstreifen und je einem breiten Radfahrstreifen) unterstützen.
Der Ausschuss für Mobilität und Wirtschaft wird um Behandlung des Anliegens gebeten.
keine Anlage/n