21-4465

Anliegen zu TOP 7.1 (Umgestaltung des Berner Heerwegs) Schriftlich eingereichtes Anliegen

Sitzungsvorlage

Letzte Beratung: 21.04.2022 Ausschuss für Mobilität und Wirtschaft Ö 6.1.7

Sachverhalt

Das folgende Schreiben liegt der Geschäftsstelle vor:

 

Die geplante Umgestaltung des Berner Heerwegs hat hohe Wellen geschlagen. Auf

Vorschläge und Alternativen geht die Stellungnahme der Behörde vom 4.11. argumentativ

ein. Ich möchte aus der Sicht eines Radfahrers, der häufig die Strecke zwischen Berne

und Farmsen fährt, hinzufügen:

Eine Führung über Radwege, wie derzeit realisiert, würde auch nach einer Sanierung nicht

das grundlegende Sicherheitsproblem lösen. Streckenweise gibt es zahlreiche Ein-/

Ausfahrten, zudem Einmündungen von Nebenstraßen. Die Mehrheit der tödlich

verlaufenden Unfälle mit Radverkehrs-Beteiligung in Hamburg 2020 und 2021 wurde

durch Situationen verursacht, in denen abbiegende Kfz geradeaus fahrende

Radfahrer*innen erfasst haben. Die zentrale Maßnahme, um das Unfallrisiko zu senken,

ist die Sichtbarkeit. Die Sichtbarkeit ist am besten dadurch gewährleistet, dass der

Radverkehr auf die Straße gelegt wird - mit Radfahrstreifen. Häufig wird argumentiert, dass die Vereinbarung des Senats mit der Initiative „Radentscheid“ dem entgegenstehe.

Allerdings ist bei dieser Vereinbarung nicht die Rede davon, dass der Radverkehr auf die

traditionellen, unsicheren Radwege verlagert werden soll, sondern dass beim Anlegen von

Radfahrstreifen zum einen „Radfahrstreifen in Mittellage“ vermieden (also Radfahrstreifen

an Kreuzungen rechts von einer Abiegespur für Kfz verbleiben und hier rot eingefärbt)

werden sollen, dass zum anderen das subjektive Sicherheitsempfinden des Radverkehrs

da wo möglich zusätzlich durch Schutzmaßnahmen für die Radfahrstreifen wie Protected

Bike Lanes oder Kopenhagener Radwege erhöht werden soll. Grundsätzlich bleibt aber

die Sichtbarkeit des Radverkehrs statt der Verlagerung auf die traditionellen Radwege eine

zentrale Maßnahme gegen das Unfallrisiko.

Ich bitte daher den Ausschuss bei der Erarbeitung seines Beschlusses zum Berner

Heerweg darum, das Thema Sicherheit des Radverkehrs durch Sichtbarkeit entsprechend

zu berücksichtigen. Er sollte die von der Verwaltung favorisierte Lösung mit zwei

Fahrbahnen (mit je einem Fahrstreifen und je einem breiten Radfahrstreifen) unterstützen.

 

Petitum/Beschluss

 

Der Ausschuss für Mobilität und Wirtschaft wird um Behandlung des Anliegens gebeten.

 

Anhänge

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