Stellungnahme zum Gemeinsamer Antrag DIE LINKE und CDU betr.: Harburg für Alle! Verdiente Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bei der bezirklichen Sportlerinnen- und Sportlerehrung berücksichtigen
„Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift“, heißt es in einem alten Fußballersprichwort.
Leider stehen die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter oft selbst im Abseits, wenn es um die Würdigung sportlichen Erfolges geht. Dabei ist Breiten- wie Leistungssport ohne gut ausgebildete und engagierte Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter nicht durchführbar.
Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter erringen keine Weltmeistertitel, sie werden auch nicht Europa- oder Deutscher Meister. Aber sie pfeifen die Finalläufe und Finalspiele, sie sorgen für sportliche Fairness und Gerechtigkeit. Dabei werden sie oft angefeindet oder werden zum Druckventil sportlichen Misserfolges.
Im Bezirk gibt es über die Sportarten hinweg zahlreiche verdiente und besonders erfolgreiche Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. Viele engagieren sich seit Jahrzehnten in den Sportvereinen oder mischen in den höchsten Spielklassen mit. Diese Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sollten bei der bezirklichen Sportlerinnen- und Sportler-Ehrung ebenfalls gewürdigt und berücksichtigt werden.
Die Bezirksversammlung bittet den Sportreferenten und die Sportvereine, künftig zur Sportlerinnen- und Sportlerehrung auch erfolgreiche und verdiente Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter zu benennen, einzuladen und für ihre Verdienste auszuzeichnen.
FREIE UND HANSESTADT HAMBURG
Bezirksamt Harburg
29. Dezember 2020
Das Bezirksamt Harburg nimmt zum gemeinsamen Antrag der LINKE/CDU (Drs. 20-4369) wie folgt Stellung:
Zur Ehrung verdienter Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter im Rahmen der bezirklichen Sportlerehrung bedarf es Kriterien, anhand derer die zu Ehrenden benannt werden können. Im Gegensatz zu den Sportlerinnen und Sportlern aber stehen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter nicht im Wettkampf untereinander, so dass die zu Ehrenden anhand anderer – möglichst objektiver und sportartenübergreifender – Kriterien ermittelt werden müssten.
Zudem besteht bei einer Fokussierung auf verdiente Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter das Problem, dass bei vielen Sportarten mehrere Personen als Kampfgericht über sportliche Leistungen entscheiden. Diese Kampfgerichte, aber auch Schiedsrichtergespanne, bestehen aus mehreren Personen, welche nicht zwangsläufig alle im Bezirk wohnen. Eine Einzelehrung würde diesen Kampfgerichten und Schiedsrichtergespannen nicht gerecht, da die Spiel- bzw. Wettkampfleitung eine Teamleistung ist.
Die Bezirksversammlung Harburg wurde daher von der Verwaltung gebeten, Kriterien für die Ehrung von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern im Rahmen der jährlichen Sportlerehrung aufzustellen. Bisher wurden keine Kriterien seitens der Bezirksversammlung definiert.
Der Ausschuss für Bildung und Sport wird gebeten den Antrag für erledigt zu erklären.
gez. Fredenhagen
f.d.R.
Hypko