Stellungnahme zum gemeinsamen Antrag der FDP - CDU - SPD - GRÜNE und DIE LINKE betr.: Wasserrohrbruch und Straßensperrung: Neuenfelde und Francop nicht im Regen stehen lassen
Am 22. Dezember führte ein Wasserrohrbruch in der Straße Vierzigstücken zu einer Vollsperrung. Die Fahrbahn wurde unterspült, eine Ausweichroute gibt es nicht. Seit Wochen sind Menschen in Francop und Neuenfelde dazu gezwungen, riesige Umwege zu fahren. Besonders dramatisch ist, dass die Buslinie 257 umgeleitet werden muss und viele Menschen damit vom HVV abgeschnitten sind. Der Fußweg zur nächsten Bushaltestelle, Arp-Schnitger-Stieg oder Hohenwisch Kehre ist für viele Menschen nur noch nach einem langen Fußmarsch zu erreichen – 30 bis 45 Minuten dauert der Weg laut Google Maps. Im Winter bei Glätte dürfe sich die Zeit noch verlängern.
Statt schnell an der Baustelle zu arbeiten und zumindest eine provisorische Lösung zu schaffen, meldet Hamburg Wasser immer weitere Verzögerungen. Zuletzt wurde die Sperrung der Straße bis mindestens zum 28. Januar verlängert. Der HVV hat einige Buslinien umgeleitet, kann aber aufgrund fehlender Wendemöglichkeiten keinen Linienverkehr mit Bussen zwischen Hohenwisch Kehre und Arp-Schnitger-Stieg anbieten. Menschen, die in den betroffenen Teilen der Straßen Hohenwischer Straße, Vierzigstücken, Nincoper Straße wie auch den anliegenden Straßen wie Achtern Brack, Tiefenstraße oder teils in der Hasselwerder Straße wohnen, sind damit praktisch vom HVV abgeschnitten. Absurd ist hierbei insbesondere, dass die HVV-App und HVV-Fahrplanauskunft weiterhin Verbindungen von und zu den betroffenen Haltestellen anzeigen und lediglich in einem gesonderten Kasten auf eine mögliche Sperrung hingewiesen wird.
Wer also kein Auto hat oder, etwa aus Altersgründen, kein Auto fahren darf, hat das Nachsehen. Nach mehreren Wochen Stillstand ohne Lösung müssen Bezirksverwaltung, Hamburg Wasser und der HVV eine Lösung schaffen.
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird aufgefordert,
1. bei Hamburg Wasser auf eine schnelle, mindestens provisorische Lösung zu drängen, die eine Durchfahrt wieder erlaubt,
2. beim HVV darauf hinzuwirken, dass für die betroffenen Anwohner schnellstmöglich ein Shuttle-Service mit kleineren Fahrzeugen wie etwa Moia-Bussen oder HHV-Hop-Shuttles angeboten wird,
3. sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass die Beschilderung der Sperrung verbessert wird, indem auf diese etwa schon an den Kreuzungen Neuwiedenthaler Straße/Francoper Straße und Moorborger Elbdeich/Waltershofer Straße deutlich sichtbar ausgeschildert ist,
4. sich beim HVV dafür einzusetzen, dass App und Fahrplanauskunft die Sperrung berücksichtigen.
BEZIRKSVERSAMMLUNG HARBURG
DER VORSITZENDE
20. Februar 2024
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft nimmt unter Beteiligung von HAMBURG WASSER (HW) zu den Ziffern 1 und 3 des o.g. Beschlusses wie folgt Stellung:
Zu 1. und 3.:
Neben der Gewährleistung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung liegt es auch im hohen Maße im Interesse von HW, die Beeinträchtigungen durch Baumaßnahmen vor Ort für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Wirtschaft so gering wie möglich zu halten.
Die Vollsperrung im Bereich Vierzigstücken wurde zwischenzeitlich aufgehoben. Die Anwohnenden wurden bereits im Vorwege über die durchzuführenden Maßnahmen und das weitere Vorgehen schriftlich in Kenntnis gesetzt. Gleichzeitig waren die Mitarbeitenden der Fachabteilung Betriebstechnik von HW regelmäßig vor Ort, um Auskunft zu geben und Fragen der Anwohnenden zu beantworten.
Bereits vor Abschluss der Arbeiten wurde die missverständliche Beschilderung korrigiert und eine für alle Beteiligten verständliche Verkehrsführung eingerichtet.
Stellungnahme der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM):
Zu 2. und 4:
Nachdem Klarheit dazu hergestellt wurde, dass die Bauarbeiten von Hamburg Wasser aufgrund einer komplexeren Ausgangslage auf der Baustelle länger dauern würden, als zunächst angenommen, hat die KVG als verantwortliche Betreiberin der stark von den Bauarbeiten beeinträchtigten Buslinie 257 in Abstimmung mit der BVM und dem HVV so schnell wie möglich einen ergänzenden Shuttleverkehr mit 9-Sitzerfahrzeugen eingerichtet. Dieser Service erfolgte in Ergänzung zu dem ebenfalls mit Beginn der Straßensperrung eingerichteten Pendelverkehr mit konventionellen 12M-Stadtbussen der KVG. Die regulär eingesetzten 12M-Busse konnten einige Haltestellen des Linienfahrwegs 257 aufgrund fehlender geeigneter Wendemöglichkeiten für Busse im Zulauf auf die Baustellensituation nicht erreichen, was dann ergänzend durch die 9-Sitzerfahrzeuge erfolgte. Hierdurch wurde gewährleistet, dass die für die Fahrgäste entstandenen Einschränkungen reduziert wurden. KVG und HVV haben die Möglichkeiten zur Einbindung der erforderlichen Informationen geprüft. Es wurde ein entsprechender Störungshinweis für die Informationen zum Linienfahrplan 275 hinzugefügt, der während der gesamten Zeit der Störung abrufbar war.
gez. Heimath f.d.R
Hille