21-1990.01

Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Kleinbusse für Harburg

Antwort/Stellungnahme gem. § 27 BezVG

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
12.04.2022
Sachverhalt


Wie bereits im Antrag 21-0574 (SPD, GRÜNE) „Quartiersbus Marmstorf – Langenbek prüfen!“ beschrieben, gibt es im Bezirk Harburg Wohnquartiere, deren Bewohner:innen weite Wege zur nächstgelegenen Bushaltestelle zurücklegen müssen. Die Antwort zu diesem Antrag hat angedeutet, dass grundsätzlich dort ein Bedarf gesehen wird, aber gegenwärtig nichts aktuell geplant ist.

Darüber hinaus gibt es weitere Gebiete z. B. in Eißendorf (Große Straße), Wilstorf (Reeseberg) oder Neugraben-Fischbek (Waldfrieden, Ringheide, Schuckentrift, Scharlbarg) sowie Alten- und Seniorenheime (z.B. Am Frankenberg, Gumbrechtstraße, Eichenhöhe), deren Bewohner:innen relativ weite Fußwege zur nächsten Bushaltestelle haben.

Da die vorhandenen Straßen dort oft nicht so breit sind bzw. auch von Pkw zugeparkt sind, wäre dort der Einsatz von normalen Bussen der Hamburger Hochbahn AG (HHA) nur schlecht möglich. Auch wird die Nachfrage als nicht so groß eingeschätzt.

Vor dem Hintergrund sollte der Einsatz von Niederflur-Kleinbussen (mit etwa 15 Sitzplätzen und etwa 4,5 m² Mehrzweckfläche) auch im Bezirk Harburg vorgesehen werden. In den Bezirken Hamburg-Mitte, Altona und Bergedorf werden bereits Kleinbusse (als Quartiersbusse) beispielsweise auf den HVV-Linien 530 (U Lübecker Straße – Hamm – Rothenburgsort – Moorfleet – S Mittlerer Landweg), 388 (S Rissen – Rissen Nord – Falkenstein – S Blankenese) oder 488 (S Blankenese – Strandweg – Waseberg – S Blankenese) eingesetzt. Mit einem Sprung über die Elbe des ergänzendes Kleinbusangebots wird das ÖPNV-Angebot im Bezirk Harburg noch attraktiver. Der Einsatz von Kleinbussen muss dabei nicht nur auf die oben genannten Gebiete beschränkt bleiben. So könnten die Kleinbusse beispielsweise in den Abend- oder Nachtstunden auf Linien mit entsprechend schwächerer Nachfrage eingesetzt werden. Damit ließen sich Ressourcen und Schadstoffe einsparen.

Petitum/Beschluss


 

Das vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung und die Bezirksverwaltung werden gebeten, sich bei der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende und der Hamburger Hochbahn AG (HHA) dafür einzusetzen, dass geprüft wird, ob die HHA Niederflur-Kleinbusse beschafft, um nicht gut erschlossene Wohnquartiere im Bezirk Harburg an den ÖPNV anzubinden.

 

 

 

 

 

BEZIRKSVERSAMMLUNG HARBURG    

Der Vorsitzende        

  21.03.2022

 

 

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende nimmt zu dem Antrag wie folgt Stellung:

 

 

 

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende teilt die Einschätzung, dass die Fußwegentfernungen zu den Zugangsstellen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Bezirk Harburg in vielen Wohnquartieren verbesserungswürdig sind. Im Rahmen der Überlegungen zur Umsetzung der Strategie des Hamburg-Takts ist daher eine deutlich bessere Flächenversorgung mit ÖPNV-Leistung im Bezirk Harburg vorgesehen. Als Ansatz für die bessere Versorgung sind neben klassischen ÖPNV-Angeboten im Linienverkehr (auch mit kleineren Bussen) auch innovative Angebote denkbar (z.B. On-Demand-Angebote). Der Grundsatz, dass in der Regel der Fußweg zur nächstgelegenen ÖPNV-Zugangsstelle nicht länger als fünf Minuten betragen soll, steht dabei im Fokus.

Um für jedes Quartier in der Zukunft das aus Kund:innensicht beste Angebot auf die Straße zu bringen, sind die Erfahrungen mit den benannten Buslinien, die mit kleinen Fahrzeugen betrieben werden, aber auch die Erfahrungen mit den bereits in Hamburg aktiven innovativen Angeboten (z.B. MOIA, IOKI) einzubringen.

Allerdings sind vor dem Hintergrund der Pandemie-Auswirkungen im ÖPNV, insbesondere dem reduzierten Fahrgastaufkommen, derzeit keine nennenswerten Angebotsausweitungen möglich. Nach Normalisierung der Lage wird zu entscheiden sein, mit welchen Angeboten die Ziele am besten zu erreichen sind.

 

gez. Heimath

 

 

f.d.R.

Riechers