Stellungnahme zum Antrag SPD betr. Buslinien 350 und 550 in Neuenfelde zusammenlegen
Ein gutes ÖPNV-Angebot ist auch in Zeiten knapper Finanzen eine Voraussetzung dafür, dass Menschen auf den ÖPNV umsteigen. Wenn durch eine Änderung im ÖPNV-Angebot die Leistungsstärke, die Zugänglichkeit und die Verlässlichkeit verbessert werden können, also das Angebot attraktiver gemacht wird, dann sollte das auch geschehen. Fahrgäste und auch die Bürgervertretung Neuenfelde-Francop-Cranz haben sich mit Anregungen für den Raum Neuenfelde gemeldet.
Hinsichtlich der Bus-Linien 350 (Finkenwerder Fähre – Neuenfelde, Seehofsiedlung) und 550 (Finkenwerder Airbus – Neuenfelde – S Neu Wulmstorf – Fischbeker Heidbrook) bietet sich an, die vorhandenen Ressourcen besser einzusetzen.
Die HHA-Linie 350 führt von Finkenwerder Landungsbrücke über den Fährdeich in die Seehofsiedlung und die KVG-Linie 550 von Finkenwerder -Airbus- über den Neuenfelder Fährdeich und die Nincoper Straße nach Rübke und Neu Wulmstorf (Bahnhof) und dann weiter nach Fischbek. Beide Linien verkehren im Stundentakt. Das Nachfragepotential dieser Linien wird aber bisher nur unzureichend ausgeschöpft, weil die jeweiligen Endpunkte dieser Linien nicht immer sinnvolle Verknüpfungen mit den anderen Linien (z. B. Fähre, Bus 257 oder S-Bahn) in diesem Raum ermöglichen.
Ein im ÖPNV zentraler End- wie Ausgangspunkt ist die Finkenwerder Landungsbrücke mit dem Anschluss an die HADAG Fähr-Linien 62 nach St. Pauli Landungsbrücken und 64 nach Teufelsbrück. Beide Fährlinien führen zum anderen Elbufer und bieten dort mit ihren ÖPNV-Anschlüssen somit verkehrliche Alternative zur Autonutzung. Ein weiterer attraktiver Verknüpfungspunkt ist die S-Bahn-Station Neu Wulmstorf.
Zweckmäßig und vernünftig wäre nun, beide Bus-Linien zu einer Linie (Finkenwerder Fähre – Airbus – Neuenfelde, Seehof – S Neu Wulmstorf – Fischbeker Heidbrook) zusammenzufassen. Gute Verknüpfungspunkte müssten dabei zum einen die Finkenwerder Landungsbrücke und zum anderen der S-Bahnhof Neu Wulmstorf sein. Zwischen diesen wäre zumindest in den Hauptverkehrszeiten ein Halbstundentakt wünschenswert. Für diese neue Linie sollten die beiden Verkehrsunternehmen HHA und KVG im Sinne der Fahrgäste gut miteinander zusammenarbeiten. Die gegenwärtigen schulbezogenen Fahrten auf der Linie 350 (von/ zum Arp-Schnitger-Stieg) sollten gegebenenfalls als eine eigenständige Linie angeboten werden.
Nur diese guten Verknüpfungen mit den HADAG Fähr-Linien und der S-Bahn wird das Potential dieser einen neuen zweckdienlichen Linie voll ausschöpfen und zu einem wirklichen Erfolg führen.
Das vorsitzende Mitglied der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende sowie dem hvv Hamburger Verkehrsverbund Gesellschaft mbH
prüfen zu lassen, ob das Fahrtenangebot der beiden bestehenden Linien 350 und 550 zu einer Linie Finkenwerder Fähre – Airbus – Neuenfelde, Seehof – S Neu Wulmstorf – Fischbeker Heidbrook unter Beteiligung des Landkreises Harburg zusammengefügt werden kann. Idealerweise wird zumindest in den Hauptverkehrszeiten zwischen Finkenwerder Fähre und Neu Wulmstorf ein 30-Minuten-Takt angeboten.
Über die Ergebnisse ist im Ausschuss für Mobilität und Inneres zu berichten
BEZIRKSVERSAMMLUNG HARBURG
Der Vorsitzende 25.09.2023
Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) nimmt auf Grundlage von Auskünften der Hamburger Verkehrsverbund GmbH (hvv) zum Antrag der SPD-Fraktion Drs. 21-3123 (neu) wie folgt Stellung:
Die vorgeschlagene Verbindung der Stadtbuslinien 350 und 550 zu einer Linie mit dem Linienverlauf Finkenwerder Fähre – Airbus – Neuenfelde, Seehof – S-Bahn Neu Wulmstorf – Fischbeker Heidbrook wird derzeit aus den nachfolgenden Gründen seitens der BVM und des hvv nicht befürwortet.
Die Linie 350 übernimmt heute mit ihren Anschlüssen zur Fähre an den Finkenwerder Landungsbrücken, dem Airbus-Werk und der Seehofsiedlung eine Verbindungsfunktion innerhalb Finkenwerders. Das Konzept der Linie 550 ist hingegen auf die weiträumigere Anbindung des Airbus-Werkes mit ihrem Anschluss an die S-Bahn in Neu Wulmstorf sowie einer Verbindung von Neu Wulmstorf und Neuenfelde ausgelegt. Zudem bieten beide Linien zusammen auf dem Linienabschnitt Seehofsiedlung bis Airbus eine halbstündige Anbindung der Seehofsiedlung.
Unabhängig davon, stehen der hvv, die BVM und die Verkehrsunternehmen in einem engen und kontinuierlichen Austausch, um das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs regelmäßig zu bewerten und zu optimieren. Dieses gilt selbstverständlich auch für Finkenwerder. Die vorgeschlagene Verbindung der Linien 350 und 550 wird daher seitens der genannten Akteure zur Umsetzung im Rahmen kommender Fahrplanwechsel ergebnisoffen geprüft.
Gez. Heimath
F.d.R. Martens.